NÖM: Rückblick auf eine Erfolgsgeschichte

Die NÖM feiert 125 Jahre milchwirtschaftliche Innovation und Weitblick.

1898 von Franz von Pirko gegründet, feiert mit der NÖM AG heuer eines der führenden Unternehmen der Milchwirtschaft seinen 125. Geburtstag. Jährlich verarbeitet das Unternehmen mehrere Hundert Millionen Kilogramm Milch von über 2.300 Bauern aus der Region und beschäftigt über 700 Mitarbeiter in Österreich. 

Auf deutlich mehr Skepsis stieß man jedoch vor 125 Jahren, als der Beschluss gefasst wurde, die Niederösterreichische Molkerei zu gründen. So meinten Kritiker, dass das Sammeln, Anliefern und Verarbeiten der Milch von kleinbäuerlichen Betrieben – mit durchschnittlich zwei bis drei Kühen – nie in entsprechender Qualität für den Wiener Markt gelingen würde. Auch die Milch-Fachleute von vier bestehenden Wiener Großmolkereien belächelten die Initiative und gaben der neuen Molkerei nur eine kurze Überlebenschance. „Dass es trotzdem zur Gründung gekommen ist, zeugt von Mut, Innovation und Weitblick“, merkt Generalanwalt Erwin Hameseder, Obmann der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, in seiner Festrede an und gratuliert zu 125 Jahren NÖM. 

Tatsächlich aufgenommen wurde der Geschäftsbetrieb schließlich am 1. Jänner 1900 und die fulminante Geschäftsentwicklung ließ die Kritiker verstummen. So entwickelte sich die Jahresmilchmenge von anfänglich 2,7 Mio. Liter auf 60 Mio. Liter bis zum Jahr 1934. Dazu hatte die NÖM im selben Jahr 620 Beschäftigte und 157 eigene Filialen mit 1.200 Wiederverkäufern. 

„Die NÖM hatte eine segensreiche Wirkung auch über den Kreis der Milch-Genossenschaften und deren Mitglieder hinaus“, so Hameseder, denn während die „Milchsammler“ der anderen Molkereien Monopolisten waren und sporadisch entschieden, von wem sie Milch kauften und wie viel später das Milchgeld ausbezahlt wurde, garantierte die NÖM von Anfang an eine fixe Abnahme und pünktliche Bezahlung. „Die anderen mussten sich anpassen und das kam den Landwirten in der Gesamtheit zugute“, so der Generalanwalt. Zudem würde die jüngste Erhöhung des Anteils der MGN (Milchgenossenschaft Niederösterreich) für eine Identifikation der Milchbauern mit der Molkerei sprechen.

Einen großen Teil zum Erfolg der NÖM trug zudem die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien bei, wie Hameseder anmerkt: „Ohne den kapitalkräftigen Einsatz der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien – beziehungsweise der damaligen RLB NÖ-Wien – wäre die heutige NÖM nicht denkbar.“

AusgabeRZ42-2023

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