Wertschöpfungsbericht: Wie Raiffeisen Österreich bewegt

Raiffeisen-Genossenschaften generieren in Summe einen gesamtwirtschaftlichen Beitrag von 13,1 Mrd. Euro, sichern österreichweit 93.000 Arbeitsplätze und leisten 3,7 Mrd. Euro an Steuern und Abgaben. Raiffeisen ist damit nicht nur eine volkswirtschaftliche Säule in Österreich, sondern trägt maßgeblich zur Entwicklung der Regionen bei.

„Raiffeisen-Genossenschaften sind in ihren Regionen aktiv, reinvestieren ihre Gewinne vor Ort und sorgen so für eine wirtschaftliche Wertschöpfung in ihren Regionen. Die Summe dieser regionalen Aktivitäten haben wir für ganz Österreich zusammengefasst und die erhobenen Zahlen zeigen: Die Raiffeisenidee bewegt Österreich mehr denn je“, zeigt sich Erwin Hameseder, Generalanwalt des Österreichischen Raiffeisenverbandes (ÖRV), stolz auf die Ergebnisse des Wertschöpfungsberichtes der Raiffeisen-Gruppe in Österreich. Denn jeder 32. Euro, der in Österreich erwirtschaftet wird, ist der Raiffeisen-Gruppe zuzuschreiben, und jeder 54. Arbeitsplatz in Österreich steht in Verbindung mit Raiffeisen.

Der ÖRV hat vom Wirtschaftsforschungsinstitut Economica einen ökonomischen Fußabdruck von Raiffeisen Österreich berechnen lassen, der erstmals die Raiffeisen Bankengruppe, die Lagerhaus-Genossenschaften und die Raiffeisen Ware Austria (RWA) umfasst. Ermittelt wurden dabei die generierte Wertschöpfung, die geschaffenen Arbeitsplätze und die Steuer- und Abgabenleistung der gesamten Raiffeisen-Gruppe bundesweit. Ebenso wurden die getätigten Investitionen des Banken- und Warenbereiches der Jahre 2018 bis 2022 berücksichtigt. 

Der gesamtwirtschaftliche Beitrag der Raiffeisen-Gruppe aus der Geschäftstätigkeit des Banken- und Warensektors sowie der Investitionen und der externen Herstellung der Handelsware liegt bei 13,1 Mrd. Euro. Damit steht Raiffeisen Österreich für die Schaffung und Sicherung von rund 93.000 Arbeitsplätzen und führt 3,7 Mrd. Euro an Steuern und Abgaben ab. 

„Das, was Genossenschaften tagtäglich vor Ort leisten, hat eine enorme Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung der Regionen. Damit leistet Raiffeisen einen wichtigen Beitrag für Wertschöpfung, Wohlstand und Beschäftigung in Regionen, die andere schon lange verlassen haben“, unterstreicht Hameseder und betont: „Mit ihrer langfristig ausgerichteten Tätigkeit in den Regionen leistet Raiffeisen einen wesentlichen Beitrag für Stabilität und Kontinuität in Österreich.“ 

Raiffeisen beschäftigt ganz Wiener Neustadt 

Allein aus der Geschäftstätigkeit der Raiffeisen Bankengruppe und des Raiffeisen Warensektors generiert Raiffeisen Österreich eine Bruttowertschöpfung von 12,7 Mrd. Euro. Das entspricht 3,2 Prozent der heimischen Wertschöpfung und ist damit höher als der Wertschöpfungsbeitrag der gesamten Gastronomie. 

Der direkte Wertschöpfungsbeitrag (ohne vor- und nachgelagerte Bereiche und ohne Handelsware) liegt bei 6,2 Mrd. Euro. Damit löst jeder Euro, der seitens der Raiffeisen-Gruppe erwirtschaftet wird, weitere 0,53 Euro an Wertschöpfung aus.

Bei der Raiffeisen-Gruppe in Österreich arbeiten 48.400 Menschen, das entspricht der Einwohnerzahl von Wiener Neustadt. Der gesamte Beschäftigungseffekt (inklusive vor- und nachgelagerter Bereiche) liegt bei mehr als 87.800 Beschäftigten. Einschließlich der Effekte aus den getätigten Investitionen schafft und sichert Raiffeisen Österreich rund 93.000 Arbeitsplätze.

Erwin Hameseder und Christian Helmenstein präsentieren den Wertschöpfungsbericht.
Erwin Hameseder und Christian Helmenstein präsentieren den Wertschöpfungsbericht. © ÖRV/Sabine Klimpt

Hochwertige Vollzeit-Arbeitsplätze

Der ökonomische Fußabdruck bestätigt auch eindrucksvoll: „Raiffeisen schafft vor allem qualitativ hochwertige Vollzeit-Arbeitsplätze. Mit einer Vollzeitintensität von 90 Prozent liegt die Raiffeisen-Gruppe weit über dem Österreich-Durchschnitt von 83 Prozent“, betont Christian Helmenstein, Geschäftsführer von Economica.

Auch die Bruttowertschöpfung pro Beschäftigten, als Maß der Produktivität, weist im Jahr 2022 für die Raiffeisen-Gruppe einen Wert von 128.800 Euro auf. Die Produktivität liegt daher deutlich über dem gesamtwirtschaftlichen Mittelwert von 84.000 Euro. 

Die Steuer- und Abgabenleistung der Raiffeisen-Gruppe lag 2022 inklusive der Investitionen bei 3,7 Mrd. Euro – das ist beinahe ident zum Aufkommen an Mineralölsteuer und entspricht 2,2 Prozent der gesamten Steuer- und Abgabeneinnahmen Österreichs.

„Das Ergebnis unterstreicht klar den großen Stellenwert von Raiffeisen vor allem für die Entwicklung der Regionen und die Bedeutung dieser Summe der regionalen Aktivitäten für Österreichs Volkswirtschaft“, so Hameseder. „Und sie zeigen auch, dass wir mehr denn je die nachhaltige Form des Wirtschaftens vor Ort stärker in das Zentrum der öffentlichen Diskussion rund um das Thema Nachhaltigkeit rücken müssen. Ganz im Sinne der ökosozialen Marktwirtschaft, die eine klimafreundliche Transformation und den sozialen Zusammenhalt im Einklang mit erfolgreichem marktwirtschaftlichem Handeln sieht“, erklärt der Generalanwalt.


Im Bericht werden die Daten der Raiffeisen Bank International (RBI) samt ihren Töchtern und Beteiligungen in Österreich, der Raiffeisen-Landesbanken und deren vollkonsolidierte Töchter und Beteiligungen sowie der Raiffeisenbanken als Raiffeisen Bankengruppe in Summe analysiert. Gewinne aus den Osttöchtern der RBI, wie zum Beispiel aus Russland oder der Ukraine, sind nicht erfasst. 

Der Raiffeisen Warensektor umfasst die inländische Tätigkeit der Raiffeisen Ware Austria (RWA), deren Beteiligungen sowie die bundeslandspezifischen Raiffeisen Lagerhaus-Genossenschaften. Die Produktion der nicht in der Raiffeisen-Gruppe erzeugten Waren, welche im Raiffeisen Warensektor gehandelt werden, wurde separat auf die wesentlichsten Indikatoren hin untersucht. 

Der Begriff der Wertschöpfung beschreibt den Vorgang und das Ergebnis, welches die Differenz zwischen der endgültigen Leistung und der zur Erstellung benötigten Vorleistung darstellt. Bei einem Unternehmen umfasst die Wertschöpfung somit den gesamten erwirtschafteten Umsatz (Produktionswert) abzüglich der benötigten Fremdgüter.

Zum gesamte Wertschöpfungsbericht.

AusgabeRZ50-2023

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