Fünf Wachauer Gemeinden schlossen sich am 12. Jänner zur 19. von Raiffeisen NÖ-Wien mitgegründeten Energiegenossenschaft Niederösterreichs zusammen. Die Gründungsmitglieder, die Gemeinden Rossatz-Arnsdorf, Bergern im Dunkelsteinerwald, Spitz, Weißenkirchen und Dürnstein, haben sich dabei dazu entschlossen, künftig ihren selbst produzierten Strom untereinander zu tauschen, um so eine höhere Preisstabilität für ihre kommunalen Betriebe zu gewährleisten und damit auch einen Beitrag zur Energiewende zu leisten. „Mit der nunmehr gegründeten Energiegenossenschaft wird regionaler Energieaustausch rund um das Umspannwerk Krems Realität“, zeigt sich Anton Hechtl von der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien erfreut.
Erwin Hameseder, Obmann der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, freute sich, die Vertreter der fünf Gemeinden in jenem Saal in Mühldorf willkommen zu heißen, in dem auch im Dezember 1886 die Gründungsversammlung der ersten Raiffeisenbank stattgefunden hat. „Die Möglichkeit, die gemeindeübergreifende Zusammenarbeit auch im Energiebereich zu realisieren, baut auf einer guten Basis auf. Und die Rechtsform der Genossenschaft bietet für diese Zusammenarbeit die beste Plattform“, so Hameseder und ergänzt: „Raiffeisen will Teil der Lösung sein – als Vordenker, Initiator und Begleiter. Die Gründung von Erneuerbaren Energiegenossenschaften ist hier ein positives Beispiel für eine perfekte Kooperation zwischen Gemeinden und Bürgern für den raschen Ausbau erneuerbarer Energieträger.“
Als Obmann der Energiegenossenschaft wurde Josef Wildam, Bürgermeister der Gemeinde Rossatz-Arnsdorf, gewählt. „Kommunale Zusammenarbeit ist das Gebot der Stunde. Nur in der Bündelung von Aktivitäten schaffen wir es, unsere Gemeinden zukunftsfit zu machen. Das gilt besonders für Energiefragen“, weiß der neu gewählte Obmann der Energiegenossenschaft. Ein Grundsatz, dem sich auch Erwin Hameseder anschließt: „Genossenschaften waren immer Problemlöser. Die Menschen vor Ort wissen am besten um ihre Herausforderungen.“
Einen Beitrag leisten
In allen fünf Gemeinden ist ein Ausbau von Photovoltaik-Anlagen geplant, die vor allem dafür genutzt werden sollen, um den eigenen Energiebedarf in der Gemeinde zu decken. Wesentlich erleichtert wurde dies durch das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG), welches es ermöglicht, dass selbst produzierte Energie nicht nur am Produktionsort selbst, sondern auch bis zur Ebene eines Umspannwerks verbraucht und getauscht werden kann.
Für Gemeinden ist der Energiepreis eine sehr sensible Frage, da es vielfältige kommunale Aufgaben gibt, die energieintensiv sind, wie etwa Freibäder, Schulen und Pumpwerke. Zugleich sehen sich die Gemeinden auch gefordert, einen Beitrag zum Ausbau von erneuerbarer Energie zu leisten, was ebenso durch den Zusammenschluss in Form einer Genossenschaft wesentlich gefördert wird. „Klar ist, dass die Umsetzung Erneuerbarer Energiegenossenschaften in den Regionen vor Ort stattfinden muss. Aber wie man die Themen angeht, wie man solche Gründungen vornimmt, mit all der Beratungskompetenz, die es bei uns, bei Raiffeisen, gibt, damit werden wir auch in Zukunft ein breites Betätigungsfeld haben“, blickt Hameseder optimistisch in die Zukunft.