Raiffeisen OÖ: „Mit Einsatz durch schwierige Zeiten“

Traditionell widmet sich Raiffeisen Oberösterreich im Herbst den Themen Markt und Vertrieb. Ein besonderes Augenmerk wurde heuer auf den rasanten Wandel gelegt.

Gemeinsam neue Ideen entwickeln und damit auch Chancen in bewegenden Zeiten verwirklichen – dazu luden heuer die „Marktimpulse 2024“ von Raiffeisen OÖ im Design Center Linz die über 1.200 Besucher ein. 

„In Zeiten, in denen der sehnlich erwartete Aufschwung länger auf sich warten lässt und gleichzeitig große gesellschaftliche Themen uns täglich beschäftigen, ist es wichtig, der negativen Stimmung mit Impulsen dagegenzuhalten“, betonte Volkmar Angermeier, Aufsichtsratspräsident der Raiffeisenlandesbank (RLB) Oberösterreich, in seiner Eröffnungsrede. Impulse zeigten nur dann Wirkung, wenn Kraft und Energie dahinterstünden. Raiffeisen OÖ verfüge über diese Kraft und Energie für die heimische Wirtschaft und damit für die eigenen Kunden. „Wir müssen sie nur immer wieder richtig und neu abrufen – und vor allem auch richtig einsetzen“, konstatierte Angermeier.

RLB-OÖ-Generaldirektor Heinrich Schaller strich hervor, dass Raiffeisen OÖ viele Möglichkeiten erkenne und erfolgreich in die Realität umsetze, wie das Rekordergebnis 2023 der Raiffeisenbankengruppe gezeigt hat. Die Ergebnisse im laufenden Geschäftsjahr seien auf einem ähnlichen Niveau. „Wir haben die gewaltigen Herausforderungen der letzten Jahre hervorragend gemeistert“, konstatierte der RLB-Vorstandsvorsitzende. Dazu zähle die Corona-Pandemie, die Folgen des Ukraine-Krieges, Lieferkettenprobleme, aber auch die hohe Inflation und die Rezession. „Das sind Rahmenbedingungen, die man erst einmal bewältigen muss. Die stark gestiegenen Zinsen haben uns dabei geholfen. Das war ein Mitgrund, warum unsere Ergebnisse so gut geworden sind. Wir müssen uns aber bewusst sein, dass das nicht andauern wird“, erklärte Schaller mit Blick auf den Zinssenkungszyklus der Europäischen Zentralbank (EZB).

Volkmar Angermeier
Volkmar Angermeier © RLB OÖ

Dazu komme die Herausforderung, dass sich die Wirtschaft nicht erholt. Umso wichtiger sei es, sich in dieser herausfordernden Lage noch mehr um den Kunden zu kümmern, fordert Schaller und warnt davor, aufgrund der guten Ergebnisse saturiert zu sein. „Wir müssen selbst dazu etwas beitragen, dass wir mit den Kunden sprechen und ihnen die richtigen Instrumente für ihre Bedürfnisse anbieten. Schwierige Zeiten kann man nur mit Einsatz überwinden“, strich der Generaldirektor hervor.

„Förderbank Nummer 1“

Wie man mit Kompetenz und Engagement für positive Impulse sorgen kann, schilderte Generaldirektor-Stellvertreterin Michaela Keplinger-Mitterlehner: „Wir sind auch heuer wieder die Förderbank Nummer 1. Mehr als 30 Prozent aller erp-Kredite österreichweit werden an Kunden der Raiffeisenbankengruppe Oberösterreich vergeben. Das ermöglicht es, mit den Kunden Jahr für Jahr interessante Projekte zu verwirklichen.“

Michaela Keplinger-Mitterlehner
Michaela Keplinger-Mitterlehner © RLB OÖ

Der Rollout von „Infinity“, der Banklösung für Firmenkunden, schreite voran. 2025 sollte das Tool in eine neue Stufe kommen und neben dem Zahlungsdienst weitere Dienstleistungen für Firmenkunden integrieren. Gleichzeitig sprach Keplinger-Mitterlehner die strukturellen Veränderungen an: „Wir sind mitten in einem Transformationsprozess. Gerade große Marken sollten ihren USP (Alleinstellungsmerkmal; Anm.) bewusst weiter pflegen. Auf Raiffeisen umgesetzt bedeutet dies, dass wir für den Kunden da sind“, strich Keplinger-Mitterlehner hervor. 

Wandel aus allen Richtungen

Wie sich die Welt und die Kunden verändern, analysierte Paul Eiselsberg, Senior Research Director beim Meinungsforschungsinstitut IMAS, angefangen vom demografischen Wandel über die Urbanisierung bis hin zum „Leben on demand“. Aus dem alten Grundsatz „Alles zu seiner Zeit“ sei „Alles zu jeder Zeit“ geworden. Die Geschwindigkeit in der Gesellschaft habe rapide zugenommen. „Wir sind immer stärker auf der Suche nach Orientierung“, betonte Eiselsberg. Insbesondere starke Markenführer sollten sich dessen bewusst sein und überlegen, wo sie Orientierung geben, rät der Marktforscher. 

Paul Eiselsberg
Paul Eiselsberg © RLB OÖ

Der Wandel sei mittlerweile so intensiv, dass Eiselsberg von einem „gewandelten Wandel“ spricht. „Wandel hat es immer schon gegeben. Aber das, was wir derzeit erleben, ist, dass der Wandel aus allen Richtungen kommt“, erklärt der Marktforscher mit Hinweisen auf jüngste geopolitische Entwicklungen, die Digitalisierung, aber auch den Wertewandel. Derzeit sei so vieles in Bewegung, die Fragezeichen waren noch nie so groß. Insbesondere schleichende Veränderungen, die lange Zeit nicht erkennbar seien, würden oft für einen richtigen gesellschaftlichen Wandel sorgen.

AusgabeRZ38-2024

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