Zehn Jahre Pflanzen­schutz-Warndienst

Anlässlich seines 10-Jahr-Jubiläums kann der österreichweite Pflanzenschutz-Warndienst mit einer ganzen Reihe an Erfolgen aufwarten.

Vor zehn Jahren wurde der Pflanzenschutz-Warndienst ins Leben gerufen – als Gemeinschaftsprojekt von Praxis und Bildung, wie Landwirtschaftskammer Österreich-Präsident Josef Moosbrugger anlässlich des Jubiläums erklärte. Grundsätzlich finde der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln auf den heimischen Betrieben nach dem Motto „So wenig wie möglich, so viel wie notwendig“ statt – mit dem Pflanzenschutz Warndienst könne man aber besonders zielsicher und zum richtigen Zeitpunkt handeln. 

Eine Frau, die den Warndienst von der ersten Stunde an begleitet und diesen mitaufgebaut hat, ist Projektleiterin Vitore Shala-Mayrhofer. Sie freut sich über mittlerweile fast eine Million Zugriffe pro Jahr. „Die Zahl der erfassten Schaderreger ist in den vergangenen zehn Jahren ebenso kontinuierlich gestiegen wie die Qualität der Vorhersagen und die darauf aufbauenden Zugriffszahlen. Das gilt es für die Zukunft nicht nur zu erhalten, sondern auszubauen“, ist die Expertin überzeugt.

An über 600 Standorten in Österreich werden Monitorings durchgeführt und den Usern zeitnah zur Verfügung gestellt. Damit ist eine Prognose von drei bis fünf Tagen im Voraus über das Auftreten oder Ausbreiten eines Schädlings möglich. Derselbe Zeitraum gilt für Wetterprognosen, für die an mehr als 2.700 Standorten Daten gesammelt und aufbereitet werden. Ziel ist es, den Landwirten Informationen zur Verfügung zu stellen, damit diese frühzeitig agieren und den Verbrauch von Pflanzenschutzmitteln optimieren können. Eine kürzliche Umfrage zum Warndienst spricht für sich: „Dass 80 Prozent der Bäuerinnen und Bauern in der Umfrage angeben, dadurch Einsparungen von Pflanzenschutzmitteln erzielt zu haben – 13 Prozent sogar um mindestens die Hälfte –, ist ein Ergebnis, auf dem wir aufbauen können“, so Shala-Mayrhofer. 

Der Warndienst ist ein Gemeinschaftsprojekt von rund 25 nationalen und internationalen Kooperationspartnern, wobei das LFI als Projektträger und die LKÖ als Projektleiterin fungieren. Aufgrund des Klimawandels treten immer neue Schaderreger auf, was eine länderübergreifende Zusammenarbeit notwendig macht. Aktuell hat man mit der Grünen Reiswanze zu kämpfen: „Um betroffene Regionen gezielt zu unterstützen, haben wir als AGES gemeinsam mit den Landwirtschaftskammern ein Reiswanzen-Monitoring etabliert“, so AGES-Geschäftsführer Anton Reinl, der davon ausgeht, dass in den kommenden Jahren neue Schädlinge auftreten und somit weitere Monitorings notwendig sein werden.

AusgabeRZ41-2025

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