Er ist immer noch die klare Nummer eins, wenn es um das Lieblingsobst der Österreicher geht. Der Apfel ist aus den heimischen Haushalten nicht wegzudenken. Er ist gesund und bietet gerade im Winter die Möglichkeit, sich für ein regionales Produkt entscheiden zu können.
„Gerade in Zeiten des Klimawandels ist der Griff zum regionalen Apfel die bessere Wahl – kurze Transportwege, hohe Qualität und eine gepflegte Kulturlandschaft sprechen für sich“, betont Wolfgang Wallner, OÖ Bauernbund-Direktor. Doch der Apfel ist nicht nur Lebensmittel, er begleitet uns seit Anbeginn der Welt und steckt voller Symbolkraft.
Wissenswert und kurios
Innere Werte: Ein Apfel besteht zu 84 Prozent aus Wasser, was ihn besonders kalorienarm macht (54 kcal/100 Gramm). Er enthält wichtige Vitamine (C, E, B-Vitamine), Mineralstoffe (Kalium, Eisen, Magnesium) und Ballaststoffe (Pektin). Die enthaltenen Flavonoide und Polyphenole, auch sekundäre Pflanzenstoffe genannt, schützen den Körper vor freien Radikalen und wirken sich positiv auf den Blutdruck aus. Epidemiologische Studien bringen den Verzehr von Äpfeln außerdem mit einem verringerten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Asthma und Diabetes in Verbindung.
Apfelallergie: Wissenschaftler haben herausgefunden, dass alte Apfelsorten weniger oft Allergien verursachen. Diese besitzen nämlich mehr sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, die den Apfel vor Schimmel- und Pilzbefall schützen. Vor allem bei Birkenpollenallergikern kann sich eine Apfelallergie als Kreuzreaktion zeigen. Wer trotzdem nicht auf das gesunde Obst verzichten möchte, kann den Apfel durch Schälen und Kochen bekömmlich machen, da durch das Erhitzen das Allergen zerstört wird.
Lagerung: Fast alle im Supermarkt erhältlichen Äpfel sind Winteräpfel. Im Gegensatz zum wasserreichen Sommerapfel sind Winteräpfel gut lagerfähig. Sie werden im Herbst geerntet, behalten noch mehrere Monate lang ihre Genussreife und eignen sich daher sehr gut für den Verkauf. Zu Hause sollten Äpfel getrennt gelagert werden, da sie das Reifegas Ethlyen abgeben, das daneben liegendes Obst und Gemüse schneller reifen und verderben lässt.
Daten und Fakten: Die heimische Anbaufläche von Äpfeln ist leicht rückläufig und liegt bei 6.252 Hektar (Stand 2023). Diese liefert heuer voraussichtlich 177.500 Tonnen Äpfel, 74 Prozent davon werden in der Steiermark geerntet. Auf 25 Prozent der Anbaufläche werden Bio-Äpfel kultiviert. Die Sorten Gala und Golden Delicious sind bei den Österreichern am beliebtesten, gefolgt von Jonagold, Breaburn und Idared.
Symbolik: Solange es die Welt bzw. den Menschen gibt, kennt man Überlieferungen zufolge auch den Apfel. Im Garten Eden war der verführerische Apfel Auslöser des Sündenfalls, bei den alten Griechen galt Dyonysos als Schöpfer des Apfelbaumes. Der Fruchtbarkeitsgott widmete Aphrodite, der Göttin der Liebe, die Frucht als Sinnbild für Schönheit und Liebe. Der goldene Apfel, den Paris Aphrodite als Schönster aller Göttinnen schenkte, gilt als Auslöser des Trojanischen Kriegs. Die nordische Mythologie sah im Apfel hingegen ein Symbol der Unsterblichkeit. Im Mittelalter bekam die Perspektive auf den Apfel schließlich eine weltlichere Note und man assoziierte mit der runden Form die Erde und die Weltherrschaft – der goldene Reichsapfel als Zeichen allumfassender Macht der Kaiser. Im Gegensatz dazu zählt der Apfel in China bis heute als Zeichen des Friedens und der Sicherheit und wird daher gerne zu Weihnachten verschenkt.
Kurioses: Der Spruch „An apple a day keeps the doctor away“ stammt vermutlich aus dem 19. Jahrhundert und war ursprünglich ein Werbeslogan in einer walisischen Zeitung. Äpfel bestehen zu 25 Prozent aus Luft, weshalb sie auf Wasser schwimmen können. Die Rose ist eine Verwandte des Apfels – nicht umsonst wird die Heckenrose (Hagebutte) auch Hundsrose genannt. Und: Es war ein vom Baum fallender Apfel, der Isaac Newton ursprünglich dazu anregte, über die Gravitation nachzudenken.








