Im Schnitt erhalten Frauen in Österreich um 41,1 Prozent weniger Pension als Männer und sind damit deutlich häufiger von Altersarmut betroffen. Während Männer 14 mal pro Jahr eine monatliche Durchschnittsbruttopension von 2.103 Euro beziehen, sind es bei Frauen nur 1.239 Euro im Monat.
Nach einer von Valida Vorsorge Management beauftragten und im Frühjahr 2022 durchgeführten repräsentativen Studie schätzen derzeit berufstätige Frauen ihre spätere Pension im Durchschnitt auf lediglich 1.021 Euro. Damit liegen ihre Erwartungen deutlich unter jenen der Männer (1.511 Euro). 76 Prozent der Frauen glauben, von ihrer späteren staatlichen Pension nicht gut leben zu können. 8 Prozent gehen sogar davon aus, mit weniger als 1.000 Euro auskommen zu müssen. Es ist daher wenig überraschend, dass sich 71 Prozent der befragten Frauen für eine verpflichtende betriebliche Vorsorge aussprechen. Bei den Männern sind es 64 Prozent.
Aus Sicht von Valida-CEO Martin Sardelic besteht akuter Handlungsbedarf, um Altersarmut vorzubeugen: „Besonders viele Frauen arbeiten in Branchen, in welchen Kollektivverträge keine betriebliche Vorsorgelösung vorsehen. Wir halten es deshalb für sinnvoll, betriebliche Vorsorgelösungen so rasch wie möglich als verpflichtenden Bestandteil in allen Kollektivverträgen aufzunehmen, um allen Arbeitnehmerinnen eine spätere Zusatzpension zu garantieren.“
Vorsorgen mit Abfertigung Neu
Eine Möglichkeit für alle berufstätigen Menschen, ihre spätere Pension aufzubessern, ist die Nutzung der Abfertigung Neu als lebenslange steuerfreie Zusatzpension. Jedoch wissen nach wie vor 37 Prozent der Arbeitnehmer über diese Möglichkeit nicht Bescheid. „Die Übertragung der Abfertigung Neu zum Pensionsantritt in eine Pensionskasse oder Pensionszusatzversicherung hilft dabei, die Pensionslücke zu reduzieren. Wir wissen jedoch aus unseren Daten, dass dies als alleinige Maßnahme nicht ausreicht. Ohne private oder betriebliche Vorsorge durch den Arbeitgeber wird sich die Sicherung eines Mindestmaßes an Wohlstand im Ruhestand nicht ausgehen”, ist Valida-CEO Martin Sardelic überzeugt.