Bei der diesjährigen Generalversammlung der Raiffeisenbank Region St. Pölten im neuen Raiffeisen Corner stand neben dem Tätigkeitsbericht 2021 auch eine Veränderung in der Führung der Genossenschaft an der Tagesordnung: Für Johannes Sassmann endete seine 21-jährige Amtszeit als Obmann. In diesem Zeitraum hatte er wesentlichen Anteil an der begleitenden Fusion der RB St. Pölten mit den Raiffeisenbanken Traismauer und Statzendorf. Ebenso war er an der Fusion der Raiffeisenbanken Böheimkirchen, Pielachtal und St. Pölten sowie an der Eingliederung der RB Herzogenburg-Kapelln maßgeblich beteiligt. Nun durfte er zum Abschied auf das erfolgreichste Jahr in der Geschichte der RB Region St. Pölten verweisen. Für seinen langjährigen Einsatz wurde Sassmann vom Vorstand einstimmig zum Ehrenobmann erhoben. Zudem wurde ihm für seine Verdienste das Ehrenzeichen in Gold von ÖRV-Generalanwalt Erwin Hameseder überreicht.
Als Nachfolger von Sassmann wurde Michael Hell, vormals Obmann der RB Herzogenburg-Kapelln, gewählt. Der studierte Wirtschaftsrechtler führt neben seinem Job als Steuerberater einen land- und forstwirtschaftlichen Familienbetrieb. Hell will sich in seiner ersten Amtsperiode vor allem der Attraktivität und Aufwertung der Genossenschaft widmen und dabei künftig auch neue Wege begehen.
Herausforderndes Umfeld
Einen Blick zurück warf Geschäftsleiter Gerhard Buchinger bei der Präsentation der Geschäftszahlen der RB Region St. Pölten: „Viele unserer Kunden hatten 2021 noch stark mit den Auswirkungen der Pandemie zu kämpfen und waren von Lockdowns und weiteren einschränkenden Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie betroffen. Diese Ausnahmesituation zeigt aber auch, wie unverzichtbar eine gesunde Regionalbank für die heimische Wirtschaft und die Bevölkerung ist.“ Mit der großflächigen Einführung einer Servicestrategie wurde eine wesentliche Voraussetzung zur flexiblen Kundenbetreuung und zur Abdeckung der finanziellen Grundbedürfnisse im Marktgebiet geschaffen, so Buchinger. Trotz ungünstiger Begleitumstände gehe der Erfolgslauf der RB Region St. Pölten ungebremst weiter: Dies zeige sich nicht nur im Wachstum der Bilanzsumme um 8,7 Prozent auf rund 1,614 Mrd. Euro.
RB Region St. Pölten mit deutlichem Wachstum
Als „herausragender Erfolg im operativen Geschäft“ wurde die Entwicklung des Betriebsergebnisses bezeichnet. Dieses weist eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 35,6 Prozent auf 18,1 Mio. Euro auf. Auch das überdurchschnittliche EGT sei das Resultat der positiven Entwicklung des operativen Geschäfts sowie einer umsichtigen Risikopolitik und somit ein wesentlicher Faktor zur Stärkung der Eigenmittel, so Buchinger. Das Wachstum bei den verwalteten Kundengeldern in Höhe von 9 Prozent auf 3,01 Mrd. Euro stelle einen Vertrauensbeweis der regionalen Raiffeisenfamilie dar, die Eigenmittelausstattung in Höhe von 152,9 Mio. Euro und die Eigenmittelquote von 16,4 Prozent „einen wesentlichen Sicherheitsfaktor für die Kundeneinlagen“. Außerdem sieht sich das Bankinstitut als aktiver Impulsgeber in der Region rund um die Landeshauptstadt. So fließt der Großteil der Spar- und Giroeinlagen wiederum in Form von Krediten in die Region. Die Einlagenentwicklung von plus 9,1 Prozent fundamentiert ein Kreditwachstum von 8,2 Prozent an Kunden-Investitionen.
Über den genossenschaftlichen Förderauftrag legte Geschäftsleiter-Kollege Thomas Schauer einen Bericht über das vergangene Jahr vor: „Die Mitglieder und Kunden erleben unmittelbar, dass wir für die Region die Verantwortung übernehmen. Die Identifikation mit den Gründungsgedanken von Friedrich Wilhelm Raiffeisen, in Verbindung mit den Angeboten einer modernen Allfinanzbank, bewirkt eine emotionale Verbundenheit und ein gelebtes Miteinander.“ Das zeige sich in vielen erfolgreichen regionalen Kooperationen. „Fast die Hälfte unseres Werbeaufwandes kommt der Region in Form von Förderungen und Unterstützungen in den Bereichen Kultur, Soziales sowie Sport und Jugend auch in schwierigen Zeiten zugute“, betonte Schauer vor den versammelten Mitgliedern.