In 50 Jahren Café+Co wurden insgesamt 7,2 Milliarden Portionen Kaffee und 1,3 Milliarden Snacks und Kaltgetränke verkauft. Mit 44.000 Kaffeeautomaten und 16.500 Getränke- und Snackautomaten in insgesamt neun Ländern befindet sich Café+Co heute weit weg von dem 1972 gegründeten Vorläuferunternehmen „Delikat“, welches als Tochterunternehmen der Marchfelder Zuckerfabriken entstanden ist. Dennoch sei man immer daran interessiert weiter zu wachsen, unterstreicht Geschäftsführer Kurt Miesenböck. Dabei fokussiere man sich vor allem auf die Verdichtung, denn diese sei essenziell, um einen effizienten und kostenschonenden Service anzubieten.
Ein klarer Wachstumsplan, der sich nicht nur auf bestehende Kunden beschränkt, sei ebenso vorhanden, jedoch vor allem unter der Berücksichtigung des Raiffeisenkonzerns. „Wir sind eine Raiffeisengesellschaft, daher muss bei der Expansion in andere Länder der Raiffeisenschwerpunkt gegeben sein. Wenn sich für uns etwas ergibt, das in das Spektrum des Konzerns gut hineinpasst, dann werden wir auch versuchen das zu kriegen“, erklärt Miesenböck. Außerdem zu beachten sei, dass der Heißgetränkemarkt in einigen Ländern wie Österreich, Tschechien und Slowenien bereits weitgehend gesättigt ist, während Länder wie Polen, Ungarn oder Serbien noch beachtliches Wachstumspotenzial bieten.
Wachstumspläne
Für das kommende Jahr rechnet man bei Café+Co mit einem Umsatzwachstum von 12 Prozent. Gewisse Einschränkungen, die aufgrund der derzeitigen Verknappung im Energiesektor auftreten können, sind in diesen Prognosen bereits einberechnet. Lieferengpässe oder Gasrationierungen der Industriekunden, welche den größten Kundenanteil darstellen, seien jedoch nicht eingeplant und wären für das Unternehmen deutlich spürbar. Aufgrund der starken Inputpreise sehe man sich außerdem gezwungen, durch Preiserhöhungen der Produkte um rund 10 Prozent, einen Teil der Kosten an die Kunden abzugeben. Dabei sei aber ebenso mit einer erhöhten Produktqualität zu rechnen, wodurch der Preiswert für die Kunden gleich bleibt, versichert Geschäftsführer Fritz Kaltenegger.
Nicht außer Acht zu lassen ist außerdem das Segment der Snack- und Getränkeautomaten. Denn dieses wächst in etwa dreimal so stark wie das Kaffeesegment. Vor allem deshalb, weil in diesem Bereich noch viel an Sortimentserweiterung durchgeführt werden kann. So wurde das Produktsortiment bereits durch einige Eigenmarken ergänzt. Darunter zwei Schokoriegel, die gemeinsam mit „Salzburg Schokolade“ entwickelt wurden, und das Erfrischungsgetränk „Tasty Grapefruit zuckerfrei“, das sich seit Mai 2022 im Programm befindet. Wichtig sei bei derartigen Sortimentserweiterungen auch die Regionalität, denn durch diese ließe sich auch eine größere Vielfalt an Produkten in den Automaten anbieten, erklären die Geschäftsführer.
Nachhaltigkeit im Fokus
Neben seinen Expansionsplänen beschäftigt sich das Unternehmen weiterhin intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit, vor allem im Bereich der Becher. „Im Wesentlichen haben wir eine starke Verlagerung weg vom Kunststoffbecher, der früher absolut Standard war, hin zum Papierbecher“, so Kaltenegger. Aktuell verwende das Unternehmen zur Hälfte Kunststoff- und zur Hälfte Papierbecher, wobei man sich eine Umstellung auf 100 Prozent Papierbecher zum Ziel gesetzt hat. Zurzeit habe man es jedoch mit Einschränkungen der Lieferkette zu tun, welche durch die Pandemie ausgelöst und durch den Ukraine-Krieg noch verschärft wurden. „Die Verfügbarkeit von Papier in der Qualität, die notwendig ist, ist eingeschränkt und wir bekommen die Menge nicht, die wir brauchen, um schlagartig umzustellen“, führt Kaltenegger aus.
Auch in Bezug auf die Deckel plane das Unternehmen eine Umstellung auf Papier. „Wir haben derzeit einen Lieferanten in Litauen, wo wir entsprechende Tests durchführen, um das letztendlich auch in den Automaten standardmäßig anbieten zu können“, erklärt Kaltenegger.