In rund zwei Drittel der über 2.000 österreichischen Gemeinden gibt es zumindest eine Bankstelle. Während Städte und regionale Zentren oftmals mehrere Bankstellen haben, sind es vor allem die Raiffeisenbanken, die eine flächendeckende Versorgung sicherstellen. Gerade im ländlichen Raum sind Raiffeisenbanken häufig die einzigen Bankstellen für ganze Regionen. Gemeinden mit einer Bankstelle – unabhängig davon, welche – weisen wiederum eine höhere Stabilität bei der Wachstumsrate der Unternehmen vor Ort auf.
Laut einer Studie von Economica über die regionale Versorgung mit Bankstellen und Bankomaten in Österreich, die im Auftrag des Österreichischen Raiffeisenverbandes (ÖRV) erstellt wurde, gab es per Ende 2024 in Österreich insgesamt 3.526 Bankstellen. Mit 1.522 Bankstellen weist die Raiffeisen Bankengruppe das dichteste Netzwerk hierzulande auf und ist vor allem im ländlichen Raum präsent. Zum Vergleich: Die Sparkassen-Gruppe verfügt mit rund 760 Bankfilialen nur über halb so viele Standorte wie Raiffeisen.
Die Zahl der Bankstellen hat sich in den vergangenen Jahren in allen Banksektoren kontinuierlich verringert. Während es im Jahr 2000 noch insgesamt 5.390 Bankstellen aller Bankensektoren in Österreich gegeben hat, waren es laut Daten der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) 2024 noch 3.526. Das ist ein Rückgang von knapp 35 Prozent. Bei Raiffeisen ging die Zahl der Bankstellen in etwa demselben prozentuellen Ausmaß von 2.366 Bankstellen im Jahr 2000 auf 1.522 Bankstellen 2024 zurück. Wie die Studie zeigt, ist der prozentuelle Anteil von Raiffeisen-Bankstellen an allen Bankstellen mit 43,2 Prozent über die Zeit stabil geblieben.
Von den 2.114 österreichischen Gemeinden (2.091 Gemeinden plus 23 Wiener Gemeindebezirke) verfügen 780 Gemeinden über keine eigene Bankstelle mehr. 2018 waren nur 474 Gemeinden ohne Bankstelle. In den 1.334 Gemeinden mit Bankstelle gibt es in 697 Gemeinden – also in mehr als der Hälfte – nur noch Raiffeisen-Bankstellen.

Einzigartige Versorgung
Die Bankomatdichte ist in Österreich nach wie vor eine der höchsten in Europa. So analysiert Economica, dass die Anzahl der Bankomaten über einen längeren Zeitraum zugenommen hat und seit 2021 nur leicht gesunken ist. In 83,5 Prozent der Gemeinden, das sind 1.746 Gemeinden, gibt es zumindest einen der insgesamt rund 8.600 Bankomaten. Damit sind lauf Economica-Studie 96 Prozent der Bevölkerung mit Bankomaten in der Gemeinde versorgt. Raiffeisen stellt mit etwa 2.700 rund ein Drittel aller Bankomaten in Österreich.
„Das veränderte Kundenverhalten hat in den vergangenen Jahren zu Bankstellenschließungen geführt. Schließlich werden über 90 Prozent des Zahlungsverkehrs bereits über das Online-Banking abgewickelt“, räumt ÖRV-Generalsekretär Johannes Rehulka ein. Dieses veränderte Kundenverhalten wird auch in Zukunft eine Überprüfung einzelner Bankstellen erforderlich machen. Aber: „Die Versorgung mit Raiffeisen-Bankstellen und Raiffeisen-Bankomaten ist im Vergleich zu anderen Bankengruppen nach wie vor einzigartig in Österreich. Raiffeisen ist dort, wo andere schon lange nicht mehr sind“, sagt Rehulka.
Die flächendeckende Versorgung Österreichs mit Raiffeisen-Bankstellen zeigt sich auch deutlich bei der vom Economica-Institut durchgeführten Erreichbarkeitsanalyse: 92 Prozent der österreichischen Bevölkerung können eine Bankstelle in maximal fünf Minuten (mit dem Pkw) erreichen und gar 99,9 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohner in maximal 15 Minuten. Auch von nahezu jeder Gemeinde aus ist eine Raiffeisen-Bankstelle in kurzer Zeit erreichbar – für 99 Prozent in unter zehn Minuten und für 91 Prozent in maximal fünf Minuten.

„Echt österreichisch“
Neben den Finanzierungsleistungen des traditionellen Bankgeschäfts sind es gerade auch die genossenschaftlichen Strukturen und Aktivitäten der Mitglieder, die zum einen den Mitgliedern selbst von Nutzen sind, zum anderen aber auch die Gemeinden und Gemeinschaften vor Ort maßgeblich unterstützen. Hier unterscheidet sich Raiffeisen auch von anderen Bankengruppen. Während in allen anderen österreichischen Bankengruppen in erster Linie der Streubesitz das Sagen hat, ist Raiffeisen die einzige Bankengruppe in österreichischem Eigentum.
„Raiffeisen ist mit den Genossenschaftsmitgliedern als Eigentümer die einzige echte österreichische Bankengruppe. Sie steht im Eigentum der Österreicherinnen und Österreicher und sorgt für Stabilität und Wertschöpfung vor Ort“, unterstreicht Rehulka und betont: „Mit der Präsenz vor Ort leistet Raiffeisen einen entscheidenden Beitrag dazu, dass ländliche Räume lebendig, wirtschaftlich stark und zukunftsfähig bleiben.“
Der Marktanteil von Raiffeisen sowohl bei Darlehen und Krediten, als auch bei Kundeneinlagen liegt seit mehreren Jahrzehnten bei gut einem Drittel und damit über den Marktanteilen des Mitbewerbs. Das zeigen auch die Daten aus dem zweiten Quartal 2025: Demnach liegt der prozentuelle Anteil der Raiffeisen Bankengruppe bei Darlehen und Krediten bei 34,7 Prozent, bei Kundeneinlagen bei 33,5 Prozent.








