Der Vorstand des angeschlagenen deutschen Agrarkonzerns Baywa hat mit Zustimmung des Aufsichtsrats die Durchführung der zweiten Tranche der Kapitalerhöhung beschlossen. Damit wird der Restrukturierungsplan weiter umgesetzt, teilte das Unternehmen mit. In der bereits erfolgten ersten Tranche der Kapitalerhöhung hatten die Ankeraktionäre, die Bayerische Raiffeisen-Beteiligungs-Aktiengesellschaft (BRB) und Raiffeisen Agrar Invest AG (RAI), neue Aktien im Wert von rund 125 Mio. Euro gezeichnet.
Der Bezugspreis für die zweite Tranche beträgt nun 2,79 Euro je neuer Aktie. Das Bezugsverhältnis wurde auf 1 zu 2 festgelegt, das heißt, eine bestehende Aktie berechtigt den Inhaber, zwei neue Aktien zu zeichnen. Die Baywa-Aktionäre – mit Ausnahme der Ankeraktionäre BRB und RAI – können bis zu 27.368.508 neue Aktien zeichnen. Weitere 92.070 neue Aktien, die bei der ersten Tranche der Kapitalerhöhung nicht gezeichnet wurden, werden den Ankeraktionären angeboten. Die Ankeraktionäre haben sich gegenüber der Baywa verpflichtet, im Zuge der zweiten Tranche der Kapitalerhöhung ein Mindest-emissionsvolumen von 25 Mio. Euro zu generieren. Entsprechend wird sich der Bruttoemissionserlös, inklusive der bereits erfolgten ersten Tranche von 125 Mio., nun auf 150 Mio. bis 201,6 Mio. Euro belaufen. Der erforderliche Wertpapierprospekt wurde vergangene Woche von der deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gebilligt. Die Bezugsfrist begann am 28. Oktober und endet mit Ablauf des 10. November 2025. Voraussichtlich Mitte November wird die Kapitalerhöhung vollständig vollzogen sein.
Im Sommer 2024 wurde die finanzielle Notlage der Baywa akut und öffentlich bekannt. Eine drohende Zahlungsunfähigkeit konnte schließlich durch Finanzspritzen der BRB, der Raiffeisen Agrar Invest sowie der kreditgebenden Banken abgewendet werden. Im Vorjahr meldete Baywa einen Verlust in Höhe von 1,6 Mrd. Euro. Abgesehen von schlechten Geschäften waren dafür auch hohe Abschreibungen auf Buchwerte in der Bilanz mitverantwortlich.







