Notwendige Weiterentwicklung

Bei der Bio Innovation Challenge der RWA wurden vier zukunftsorientierte Projekte ausgezeichnet und auch die Agraria-Messe steht heuer im Zeichen der Modernisierung.

Die Landwirtschaft steht nicht zuletzt aufgrund des Green Deals der Europäischen Kommission vor großen Herausforderungen. So soll bis 2030 der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln deutlich reduziert werden. Die RWA (Raiffeisen Ware Austria) initiiert aus diesem Grund gemeinsam mit den beiden Tochterunternehmen Biohelp und AIL die „Bio Innovation Challenge“, bei der sich 72 Start-ups, Uni-Spin-offs, Unternehmen und einzelne Forschungsgruppen aus aller Welt beworben haben. Gesucht wurden neue Lösungsansätze für die biologische Landwirtschaft. 

Die Veranstaltung stand unter der Leitung von Wolfgang Burtscher, Generaldirektor für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung der Europäischen Kommission, welcher sich via Grußbotschaft an die Teilnehmer wendete und noch einmal betonte, wie wichtig die Sicherstellung der nachhaltigen Versorgung mit Lebensmitteln sei. Darüber hinaus ging Jennifer Lewis von der IBMA International Biocontrol Manufacturers Association in ihrer Keynote auf die Rolle von biologischen Pflanzenschutzmitteln in der Zukunft der Landwirtschaft ein und zeigte auf, wie viel Einfluss der Fortschritt in diesem Bereich auf das Klima, die allgemeine Gesundheit, Bio-Diversität, und wirtschaftliche Belange hat.

Projekte aus aller Welt

Zehn ausgewählte Ideen und Lösungsansätze durften im Rahmen der Bio Innovation Days am 14. und 15. November 2022 einer Jury präsentiert werden. Eingereicht wurden jedoch viel mehr – so kamen Projekte aus Polen, Chile, den USA, Deutschland, Israel, Österreich, Indien, der Schweiz und Mexiko, die alle mit qualitativ hochwertigen Ansätzen im Bereich Bio-Pflanzenschutz überzeugten. Voraussetzung für die Einreichung waren neue und innovative Produkte, die bereits fertig für die ersten Feldtestungen waren. 

„Unser Ziel mit der Bio Innovation Challenge war es, neue wegweisende Produkte und Lösungsansätze zu finden. Unsere Erwartungen wurden mehr als übertroffen und wir freuen uns sehr, vier Projekte von 72 Einreichungen auszuzeichnen“, so Christoph Metzker, Vorstandsdirektor der RWA. So wurden „Ceradis“ aus den Niederlanden und „BioAmin“ aus Mexiko mit jeweils 2.000 Euro sowie „EcoSafe“ aus Österreich und „Escape“ aus Deutschland mit jeweils 3.000 Euro geehrt. „Ceradis“ stellte mit „CeraMax“ ein biologisches Fungizid zur Saatgutbehandlung her, während „BioAmin“ mit „ORG FUNG“ ein starkes Fungizid mit den Vorteilen eines sofortigen Wiedereintritts, ohne eine chemische Belastung im Boden oder Rückstände in Feldfrüchten zu hinterlassen, produzierte. Das österreichische Produkt von „EcoSafe“ ist ein Biopestizid aus insektenpathogenen Pilzen, welches wirksam gegen eine Vielzahl von Schädlingen, aber unschädlich für Bienen und warmblütige Tiere, sicher für Landwirte und Verbraucher und biologisch abbaubar ist. Zuletzt bietet „Escape“ mit Mikrokapseln eine neue Lösung gegen den Rebenpilz Esca.

Neues auf der Agraria

Einen Schwerpunkt auf Innovationen und technische Modernisierung legt auch die diesjährige Agraria. Unter dem Motto „Die Kraft des Gemeinsamen“ präsentieren sich die RWA und die Lagerhaus-Organisation vom 23. bis 26. November in Wels. So stellt der Bereich Onfarming auf der Messe erstmals den neuen Lagerhaus-Onlineshop für Agrar und Technik vor, der die Zusammenarbeit zwischen landwirtschaftlichem Betrieb und Lagerhaus auf eine neue Stufe heben soll. Betriebsmittel wie Saatgut oder Pflanzenschutzmittel sowie Ersatzteile können dann bequem online bestellt werden.

Ebenfalls vor Ort ist die RWA Solar Solutions, die sich auf die Errichtung und den Betrieb großer Sonnenkraftwerke spezialisiert. Neben Reifen für landwirtschaftliche Geräte, Scharen für die Bodenbearbeitung und den neu ins Lagerhaus-Sortiment aufgenommenen Premium-YUASA-Batterien wird in Wels auch eine Hofwerkstätte vorgestellt. Damit können bei landwirtschaftlichen Betrieben kleinere Reparaturen leichter in Eigenregie durchgeführt werden. Außerdem informieren Experten von „Die Saat“ über die neuesten Ertragsbringer für den Frühjahrs-und Zwischenfruchtanbau sowie für Grünland-Mischungen und Witterung.

AusgabeRZ46-2022

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