Epilepsie ist eine weit verbreitete chronisch-neurologische Erkrankung, die alltägliche Dinge für erkrankte Personen zu einer Herausforderung macht. Das auf Künstliche Intelligenz spezialisierte Unternehmen FiveSquare mit Sitz in Linz arbeitet gemeinsam mit der Johannes Kepler Universität Linz und der Universitätsklinik für Neurologie am Kepler Universitätsklinikum Linz im Rahmen des Forschungsprojekts „EPILEPSIA“ an einem weltweit einzigartigen Verfahren zur Prognose von epileptischen Anfällen.
Ziel ist es, eine mobile Applikation und ein Wearable (ein kleines Computersystem, das direkt am Körper getragen wird wie z. B. eine Uhr) zur Vorhersage und Erkennung von epileptischen Anfällen zu entwickeln. Finanzielle Unterstützung dafür erhält FiveSquare für dieses Projekt nun vom Sozialfonds der Raiffeisenlandesbank OÖ sowie den oberösterreichischen Raiffeisenbanken.
KI soll Muster identifizieren
Für die Prognose von epileptischen Anfällen wird im Zuge des Forschungsprojektes die Veränderung von essenziellen Vitalparametern im Zusammenhang mit epileptischen Anfällen über ein am Körper getragenes Sensornetzwerk mobil erfasst. Dazu wird an der Universitätsklinik für Neurologie am Kepler Universitätsklinikum Linz eine klinische Studie durchgeführt, bei der ein aus verschiedenen Sensoren bestehendes Netzwerk getestet und zur Datenerfassung verwendet wird. Aufbauend auf diesen Daten wird mit Hilfe Künstlicher Intelligenz ein Vorwarnsystem für Epilepsie entwickelt. Dadurch werden bestimmte Muster identifiziert, die einen bevorstehenden Anfall anzeigen können.
Finanzierung für Hardware
„Mit unserer Unterstützung wollen wir helfen, epilepsiekranken Menschen ein Stück Lebensqualität zurückzubringen. Diesen positiven Beitrag für die Gesellschaft leisten wir sehr gerne“, zeigt sich Sigrid Burkowski, Vorstandsdirektorin der RLB OÖ, stolz. „Die Unterstützung von ‚EPILEPSIA‘ verdeutlicht, dass Raiffeisen Oberösterreich eine starke Gemeinschaft ist, die ihre prägende Rolle in der Wirtschaft eng mit gesellschaftlicher Verantwortung verbindet“, sagt auch Volkmar Angermeier, Aufsichtsratspräsident der RLB OÖ.
Die zur Verfügung gestellten Mittel werden für zusätzlich essenzielle Hardware für die klinische Studie verwendet. „Mit einer zusätzlichen Ausstattung an Sensoren können in der Studie noch mehr Einflussfaktoren von Patienten erfasst werden, was wiederum zu mehr Daten und einer Erhöhung der Datenqualität führt. Mit zusätzlicher neuer, leistungsstarker Processing-Hardware können noch aufwendigere Machine-Learning-Modelle für die Epilepsie-Vorhersage trainiert werden“, erklärt Hans-Peter Pichler, CEO von FiveSquare. Aktuell befindet sich das Projekt in der Phase der klinischen Studie. Das „EPILEPSIA“-Projektteam strebt einen Eintritt in den EU-Markt mit Ende 2025 an.