Ernährung: Wohin geht der Trend?

Vegetarisch, vegan, oder doch lieber mit Fleisch – eine AMA-Studie hat die Ess­gewohnheiten der Österreicher beleuchtet.

Das Angebot an pflanzlichen Nahrungsmitteln wird immer umfangreicher, wie man anhand der Supermarktregale leicht erkennen kann. Doch bedeutet das, dass sich immer mehr Österreicher für eine vegetarische bzw. vegane Ernährung entscheiden? Eine RollAMA-Motivanalyse liefert Einblicke in das Konsumverhalten der Österreicher. 

Alternativen zahlen sich aus

Laut der aktuellen Analyse ist das Angebot an pflanzlichen Alternativen zu Milch- und Fleischprodukten zwischen 2018 und 2023 um 47 Prozent angestiegen. 1.247 Artikel stehen hier zur fleischlosen Auswahl. Damit wurde allein im vergangenen Jahr ein Umsatz von 114,08 Millionen Euro gemacht, wobei allerdings die Preissteigerungen berücksichtigt werden müssen. Insgesamt betrachtet ist der Marktanteil der Alternativprodukte aber gering: im alternativen Milchsektor liegt er bei drei Prozent, bei Fleischalternativen bei nur einem Prozent. 

Dieser Trend spiegelt sich auch in den Ernährungsgewohnheiten wider. In 70 Prozent der österreichischen Haushalte ernähren sich alle Mitglieder gemischt und konsumieren sowohl tierische als auch pflanzliche Lebensmittel – ohne auf bestimmte Lebensmittel zu verzichten. In einem Drittel der Haushalte ernährt sich mindestens eine Person flexitarisch, verzichtet also bewusst öfter auf Fleisch, ernährt sich aber nicht rein pflanzlich. Zumindest ein Familienmitglied, das sich vegetarisch ernährt, findet man in 10 Prozent der befragten Haushalte. Im Vergleich zum Jahr 2017 hat sich diese Zahl verdoppelt.

Jung, weiblich, vegan

Insgesamt betrachtet, spielen Vegetarismus bzw. Veganismus aber eine untergeordnete Rolle, was die Ernährungsgewohnheiten der Österreicher angeht. Nur zwei bzw. ein Prozent der Haushalte ernähren sich vollständig ohne Fleisch bzw. tierische Produkte im Fall der Veganer. Auch andere Ernährungformen, wie etwa Pescetarier, die kein Fleisch, dafür aber Fisch essen, sind eindeutig die Ausnahme. Nur ein Prozent der Haushalte ernährt sich auf diese Weise. Bei Low-Carb (wenige Kohlenhydrate), gluten- bzw. zuckerfreier Ernährung kommt die Analyse auf zwei Prozent. 

Wenn man die Zahlen im Detail betrachtet, so erkennt man, dass sowohl das Alter als auch das Geschlecht die Wahl der Ernährung beeinflussen. Vegane Ernährung dürfte hauptsächlich Frauensache sein, denn 60 Prozent der Menschen, die sich komplett pflanzlich ernähren, sind Frauen. Veganer sind außerdem in einer sehr jungen Gruppe der unter 14-Jährigen sowie auch unter den 40- bis 49-Jährigen zu finden. Außerdem hat man herausgefunden, dass sich Frauen zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr eher für eine vegetarische Lebensweise entscheiden. Insgesamt zeigen die Zahlen, dass eine bestimmte Gruppe den Fleischkonsum reduziert und auch gerne zu Alternativen greift – Mischkost bleibt aber eindeutig die deklarierte Nummer eins auf dem österreichischen Speiseplan.

AusgabeRZ32-24

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