Was brauche ich für den Auszug aus dem elterlichen Nest? Welche Dinge sollten bei einer Bewerbung vermieden werden? Diese Fragen und noch viele mehr wurden beim 19. Fit4Future des Raiffeisenverbandes Salzburg (RVS) beantwortet. Der Europasaal im Kongresshaus Salzburg war fast bis auf den letzten Platz belegt, das Interesse war groß – rund 1.300 Schüler haben die diesjährige Veranstaltung besucht.
Zum dritten Mal fand Fit4Future im Rahmen des Karriereforums der Salzburger Nachrichten statt. „Dass heute so viele hier sind, zeigt uns, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Wir möchten im Bereich der finanziellen Bildung weiterhelfen“, sagte Michael Porenta vom Raiffeisenverband Salzburg.
Die öffentliche Notarin und Mediatorin Angelika Moser erklärte bei ihrem Vortrag, was beim Kaufen oder Mieten einer Wohnung wichtig ist. „Mit 18 Jahren kommt die Volljährigkeit. Die Obsorge der Eltern endet, man kann für sich selbst einen Kauf- oder Mietvertrag abschließen und ist geschäftsfähig. Ab diesem Zeitpunkt muss man für sich selbst einstehen“, betonte Moser.
Was die Notarin den jungen Erwachsenen mitgeben möchte: „Vorsicht beim Abschluss von Verträgen.“ So müssen bei einem Mietvertrag beispielsweise auch Betriebskosten und Kaution beachtet werden. Für die Schüler auch interessant: Wie wird man eigentlich Notarin? „Man braucht ein Jusstudium, ein Gerichtspraktikum und eine siebenjährige Berufspraxis“, erzählte Moser.
Bewerbung mit Chat-GPT
Ob für das Praktikum, die Trainee-Stelle oder die Lehre: Eine gute Bewerbung ist für den Einstieg essenziell. Lisa Schmidhammer, die beim Raiffeisenverband Salzburg im Bereich Recruiting und Personalentwicklung tätig ist, gab einen Überblick über die „Dos and Don’ts“ im Bewerbungsprozess. „Wenn ihr an die Karriere denkt, dann hört auf euch selbst und nicht auf die Ratschläge von Verwandten“, sagte Schmidhammer. Die Personalmanagerin betonte auch, wie wichtig ein fehlerfreier Lebenslauf bei der Bewerbung sei. „Es ist immer wieder erschreckend, wie viele das nicht richtig machen.“
Auch die Künstliche Intelligenz (KI) hat Einzug in die Bewerbungsverfahren gehalten. „Mit ChatGPT lassen sich Motivationsschreiben optimieren“, erzählte Schmidhammer. Man könne relevante Informationen über das Unternehmen sammeln oder eine grobe Gliederung für das Bewerbungsschreiben verfassen lassen.
Der Einsatz von KI kann also bei der Bewerbung helfen und eventuell auch Hürden abbauen. „Wichtig ist allerdings, dass man die Bewerbung danach auch personalisiert“, betonte Schmidhammer.
„Live-Hacking“ vor Ort
Welche Gefahr vom Handy ausgehen kann, zeigte Dominik Engel, Geschäftsführer der FH Salzburg, bei einem „Live-Hacking“. Auch bei den Angreifern spiele das Thema KI eine immer größere Rolle: „Es geht immer einfacher, sogenannte Deepfakes in Echtzeit anzulegen“, sagte Engel. Das sind Medieninhalte, die durch Techniken der Künstlichen Intelligenz verfälscht werden.
Den Abschluss bildete Helmut Wlasak, Richter am Landesgericht für Strafsachen Graz, der Einblicke in den Alltag eines Strafrichters und die Gefahren des Erwachsenwerdens unter Berücksichtigung von Alkohol und Drogen gab.
Neben den Fit4Future-Vorträgen konnten sich die Schüler bei einer Vielzahl an regionalen Betrieben informieren. Auch der Raiffeisenverband Salzburg war mit einem Stand im Kongresszentrum vertreten, wobei die jungen Erwachsenen mit den Mitarbeitern ins Gespräch kommen und Fragen stellen konnten. „Raiffeisen ist ein vielfältiger Arbeitgeber. Wir bieten eine große Bandbreite an Einstiegsmöglichkeiten“, weiß Lisa Schmidhammer.