Derzeit schätzen knapp 70 Prozent der Unternehmen Marktrisiken als größte Herausforderung ein, gefolgt von Technologie- (45,5 Prozent) und Finanzrisiken (43,6 Prozent), zeigt die Risikomanagement-Studie 2025 von EY Österreich, CRIF und Business Circle. Für die nächsten Jahre rechnen viele Unternehmen mit einem Anstieg geopolitischer (47,3 Prozent) und personalbezogener Risiken (45,5 Prozent) – ein Zeichen dafür, dass sich die Unternehmenslenker mit einer breiteren und komplexeren Risikolandschaft auseinandersetzen müssen.
Ob schwankende Nachfrage, dynamische Preise oder plötzliche Veränderungen im Kundenverhalten – Marktrisiken wirken sich direkt auf Planungssicherheit und Ertragslage aus. „Für Unternehmen wird es immer wichtiger, laufende Marktbewegungen systematisch zu beobachten und Entwicklungen frühzeitig zu erkennen. Nur so kann schnell und zielgerichtet auf Veränderungen reagiert werden”, sagt Anca Eisner-Schwarz, Geschäftsführerin von CRIF Österreich. Der gezielte Einsatz von Markt-, Branchen- und Wirtschaftsdaten ermögliche es, Risiken realistisch einzuschätzen, Trends zu identifizieren und notwendige Maßnahmen frühzeitig einzuleiten.
43,6 Prozent der befragten Unternehmen sehen Finanzrisiken als besonders relevant an – etwa durch steigende Zahlungsausfälle, verspätete Eingänge oder finanzielle Engpässe entlang der Wertschöpfungskette. „Wer Zahlungsausfälle systematisch vorbeugt, stärkt nicht nur die eigene Liquidität, sondern erhöht auch die Planbarkeit im operativen Geschäft“, so Eisner-Schwarz.
Geopolitik am Radar
Fast jedes zweite Unternehmen stuft geopolitische Risiken als zunehmend relevant ein – insbesondere im Hinblick auf politische Stabilität, rechtliche Rahmenbedingungen und die wirtschaftliche Lage in internationalen Märkten. Globale Unsicherheiten wie Handelskonflikte, Sanktionen, instabile Regierungen oder regulatorische Veränderungen können Geschäftsbeziehungen erheblich beeinträchtigen. Um internationale Partnerschaften auf ein solides Fundament zu stellen, sind fundierte Informationen über Länder-, Branchen- und Unternehmensrisiken unerlässlich. Firmen, die geopolitische Entwicklungen systematisch beobachten und in ihre Risikostrategie integrieren, stärken nicht nur ihre Resilienz, sondern sichern auch ihre langfristige Wettbewerbsfähigkeit auf globalen Märkten, hießt es abschließend.