Pflanzen für die Zukunft

Eine Social-Media-Challenge soll auf eine nachhaltige Waldbewirtschaftung aufmerksam machen.

Felix Montecuccoli, Simone Schmiedtbauer und Georg Strasser haben bereits an der #ForestForFuture-Challenge teilgenommen.
Felix Montecuccoli, Simone Schmiedtbauer und Georg Strasser haben bereits an der #ForestForFuture-Challenge teilgenommen. © Sara Zwatz

Mit der „Ice Bucket Challenge“ 2014 wurde das Prinzip der Online-Herausforderungen so richtig bekannt. Menschen sollten sich filmen, während sie sich einen Kübel mit Eiswasser über den Kopf leerten. Danach nominierten sie andere, um es ihnen gleich zu tun. Mit dieser Challenge sollte im Rahmen einer Spendenkampagne auf die Nervenkrankheit ALS aufmerksam gemacht werden. Der „Ice Bucket Challenge“ folgten unzählige weitere Mutproben – meist ohne einem Hintergrund, sondern einfach zur allgemeinen Belustigung. 

Mit der „#ForestForFuture-Challenge“ will man den Trend nun wieder hochleben lassen und gleichzeitig auf die Bedeutung des Waldes und seiner nachhaltigen Bewirtschaftung für Österreich aufmerksam machen. Erfolgreich absolvieren lässt sich die Herausforderung, indem man sich beim Pflanzen eines Baumes filmt und erzählt, welchen Beitrag dieser Baum für eine nachhaltigere Zukunft leisten kann. 

„Damit wollen wir Menschen mobilisieren, sich der Zukunft zu widmen. Wir möchten entlang der Wertschöpfungskette Holz alle aufrufen, ein Zeichen zu setzen und für nachhaltige Waldbewirtschaftung einzustehen“, erklärt die Abgeordnete zum Europäischen Parlament Simone Schmiedtbauer. Gleichzeitig will man die Europäische Kommission mit der #ForestForFuture-Challenge wachrütteln, so die Abgeordnete: „Unsere nachhaltig bewirtschafteten Wälder spielen im Kampf gegen Klimawandel und Umweltzerstörung eine entscheidende Rolle. Die Waldstrategie, in der die EU-Kommission fordert, große Teile unserer Wälder außer Nutzung zu stellen, verkennt diese Tatsache und sieht unbewirtschaftete Wälder als das Ideal an.“ Auch die aktuellen Vorschläge seitens der Kommission zur Wiederherstellung der Natur würden die Land- und Forstwirtschaft in einen Zustand der 1950er-Jahre zurückverstzen, sagt Schmiedtbauer. Für eine optimale Nutzung von holzbasierten Rohstoffen, für eine größtmögliche CO2-Speicherkapazität und als Quelle von nachhaltiger Energie brauche es eben eine aktive nachhaltige Waldbewirtschaftung. 

Österreich sei Vorzeigeland bei der aktiven Bewirtschaftung des Waldes, betont auch Bauernbund-Präsident Georg Strasser. „Unser Ansatz heißt ‚Schützen durch Nützen‘, nachhaltige Bewirtschaftung trägt wesentlich zum Schutz von Klima und Umwelt bei. Deshalb ist es auch notwendig, einen Wald zu pflegen.“ Strasser verweist dabei auch auf den Waldfonds, der im Februar 2023 bis 2027 verlängert wurde: „Von den zur Verfügung stehenden 350 Mio. Euro wurden bislang 223 Mio. Euro gebunden oder ausbezahlt, etwa zur Steigerung der Baumartenvielfalt, zur Verbesserung der Biodiversität oder zur Stärkung der Klimaresilienz. Der Wald der Zukunft wächst bereits.“

Ohne Eingriff des Menschen kann sich der Wald nicht an den Klimawandel anpassen, sagt Felix Montecuccoli, Präsident der Land&Forst Betriebe Österreich: „Die aktuelle Klimaveränderung geht schneller vonstatten als sich der Wald von Natur aus anpassen könnte. Den Wald nicht zu bewirtschaften, ist eine ganz kurzsichtige und feige Lösung. Nichts zu machen, kann nicht die Lösung sein“, so Montecuccoli. Durch eine schonende und nachhaltige Bewirtschaftung wachse immer mehr Holz nach als geerntet wird. „Gleichzeitig bewahren und fördern die Waldbewirtschafter die Biodiversität in den Wäldern und gewährleisten damit, dass auch nachfolgende Generationen die vielfältigen Leistungen des Waldes in Anspruch nehmen und genießen können“, so Montecuccoli.