Mehrere Abschiede, aber auch herzliche Begrüßungen standen am Programm der diesjährigen Herbsttagung des Funktionärinnen-Beirats des Österreichischen Raiffeisenverbandes (ÖRV) in Eisenstadt. Zunächst wurde nach der Begrüßung durch die Gastgeber der Raiffeisenlandesbank Burgenland, Aufsichtsratspräsident Erwin Tinhof, Generaldirektor Rudolf Könighofer und seine Stellvertreterin Eva Fugger, eine Altersklausel in der Geschäftsordnung festgelegt. Diese liegt künftig bei 65 Jahren für die Beendigung der Funktion. „Dies führt zu einem von uns allen gewünschten Generationenwechsel und sorgt für einen guten Mix in der Altersstruktur“, sah Beiratsvorsitzende Evelin David auch Vorbildcharakter für andere Raiffeisen-Gremien.
Die ausgeschiedenen Brigitte Sommerbauer, Anna Wriesnig, Gabi Hauser und Michaela Stock wurden von David als unermüdliche Pionierinnen seit der Gründung des Funktionärinnen-Beirates 2014 gewürdigt. Zugleich wurden ihre Nachfolgerinnen willkommen geheißen: Doris Berger-Grabner, Obfrau der RB Krems und Aufsichtsratsmitglied der RLB NÖ, Regina Janoch, Obfrau der RB Draßmarkt-Kobersdorf-St. Martin, und Angela Pacher, Aufsichtsratsmitglied der WHG, Vorstandsmitglied des Lagerhauses Obervellach und der RB Lurnfeld-Mölltal.
Zwischenziel teilweise erreicht
Im Anschluss präsentierte Beirats-Koordinatorin Bettina Kastner aktuelle Zahlen: Niederösterreich, Oberösterreich, die Steiermark und Vorarlberg haben in der Raiffeisen Bankengruppe das Zwischenziel von 25 Prozent Funktionärinnen-Anteil bereits erreicht oder übertroffen – der österreichweite Durchschnitt liegt bei 23 Prozent. Salzburg (22,8 Prozent) und Burgenland (20) befinden sich im guten Mittelfeld. Am Ende stehen derzeit noch Tirol (18,2 Prozent) und Kärnten (15). Steigerungen gibt es auch bei den Lagerhäusern auf 9,5 Prozent (+2) und den Molkereien, wo der Anteil nun bei 8 Prozent (+1) liegt. Bis 2025 soll das Zwischenziel von 12 Prozent bei den Lagerhäusern und 10 Prozent bei den Molkereien erreicht werden.
Höhepunkt des ersten Tages der Tagung war ein Vortrag von Klaudia Tanner, die als erste österreichische Verteidigungsministerin über ihre Herausforderungen und ihren Weg hin zu ihrer wichtigen Position erzählte.
Um den Funktionärinnen-Anteil noch gezielter zu steigern, wurde am zweiten Tag ein Maßnahmenpaket erarbeitet, das dem ÖRV-Vorstand in der nächsten Sitzung vorgestellt wird. Laut Kastner seien Social-Media-Kampagnen die beste Möglichkeit, die Botschaften des Funktionärinnen-Beirats in die Breite zu bringen: „Wir senden auch ein Signal an unsere Kunden, dass Diversität bei Raiffeisen einen wichtigen Stellenwert hat.“ Vorsitzende David appellierte, dass Funktionärinnen-Förderung kein Selbstzweck, sondern ein notwendiger Baustein für den nachhaltigen Erfolg aller Raiffeisen-Unternehmen darstellt.