Mit einem großen Festakt und einem Tag der offenen Tür feierte der Tierfutterproduzent Garant sein 30-jähriges Firmenjubiläum in der Unternehmenszentrale in Pöchlarn. 1995 wurde das Tochterunternehmen der Raiffeisen Ware Austria (RWA) mit Blick auf den EU-Beitritt Österreichs und den größeren Wettbewerb gegründet.
Ziel war es, das Know-how in der Produktion durch den Zusammenschluss der Vorgängerorganisationen in der Steiermark, Oberösterreich, Niederösterreich und dem Burgenland zu bündeln und so eine verlässliche Versorgung der österreichischen Landwirtschaft zu sichern. Drei Jahrzehnte später produziert Garant in drei Werken – Pöchlarn, Aschach und Graz – rund 400.000 Tonnen Mischfutter für Rinder, Schweine, Geflügel, Pferde, Schafe, Ziegen, Fische und Kleintiere. Als Branchenführer versorgt das Unternehmen gemeinsam mit Lizenzpartnern die österreichische Landwirtschaft mit über 800.000 Tonnen Tierfutter pro Jahr, wobei der Vertrieb exklusiv über die Lagerhäuser erfolgt.
Wichtiger Baustein
„Garant steht seit 30 Jahren für Qualitätsbewusstsein, Innovationskraft und Handschlagqualität – Eigenschaften, die Vertrauen schaffen“, betonte RWA-Generaldirektor Johannes Schuster. Das Unternehmen sei ein wichtiger Baustein des mittlerweile weltweit tätigen Futtermittelbereichs der RWA. Jeder trage seinen Teil zum großen Ganzen bei, „das ist die große Stärke unseres Verbunds“.
Während Garant die Futtermittel produziere, fungieren die Lagerhaus-Genossenschaften als wichtige Drehscheibe zu den Landwirten. „Das ist eine kluge und intelligente Arbeitsteilung“, konstatierte Schuster. Der Anspruch der RWA sei es, den ländlichen Raum mit allem zu versorgen, was die Landwirtschaft brauche. Dazu habe man im Laufe der Zeit Spezialunternehmen wie die Garant Tiernahrung GmbH gegründet, um bestimmte zentrale Versorgungsaufträge optimal erfüllen zu können. „Es macht uns stolz, dass unsere Leistungen von den Bauern angenommen werden, und das motiviert für weitere Schritte“, sagte der RWA-Generaldirektor.
Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf strich die wichtige Bedeutung von Allianzen in der Landwirtschaft hervor. „Die Bedeutung der Landwirtschaft ist vielen in Österreich noch viel zu wenig bewusst“, sagte Pernkopf mit dem Verweis auf die Versorgungssicherheit. Landwirtschaftliche Betriebe würden zudem viel in den öffentlichen Raum investieren, denn man lebe vor allem vom Wachstum. Dazu trage auch der Pöchlarner Tierfutterproduzent bei, der für Mut zu Investitionen und Innovationen stehe – „dafür ist Garant ein Garant“.
„Partnerschaft und Vertrauen“
Seit der Gründung der Garant wurden mehr als 9 Millionen Tonnen Futtermittel produziert und rund eine Million Kundengespräche geführt. „Jeder einzelne Kontakt steht dabei für Partnerschaft und Vertrauen“, streicht Garant-Geschäftsführer Gerhard Bauernfeind hervor.
Heute sei Garant Marktführer in Österreich. Zusammen mit den Lizenzpartnern wird jedes dritte Nutztier in Österreich mit Garant-Futter versorgt. Dabei spiele Qualität die zentrale Rolle. Als erstes Unternehmen im Futtermittelbereich ließ sich das Unternehmen schon 1996 alle Produktionsstandorte nach ISO 9001 zertifizieren. Die Teilnahme an weiteren Qualitätssicherungssystemen folgte in den weiteren Jahren. „Wir waren schon immer der Qualität unserer Produkte im besonderen Maß verpflichtet“, betonte Bauernfeind. Es werde höchstes Augenmerk auf die Rezepturen und damit auf die Gesundheit der Tiere gelegt.
„Die Anforderungen werden aber nicht weniger. Daher ist es für uns fundamental wichtig, neue Produkte für anstehende Herausforderungen zu entwickeln und Lösungen anzubieten“, blickt Bauernfeind in die Zukunft. Es gehe unter anderem um die Reduktion von Emissionen, um die Minderung des zunehmenden Hitzestresses im Stall oder auch um die Erhöhung des Masterfolges. Hier setzt Bauerfeind in erster Linie auf Innovation, die neben der Qualität ein weiterer Schlüsselfaktor in der Firmengeschichte sei. „Die Qualität jedes Stückes Fleisch und jedes tierischen Produktes, das in Österreich produziert wird und auf einen österreichischen Teller kommt, wird in einem hohen Maß von uns mitgestaltet“, erinnert Bauernfeind an die große Mitverantwortung seines Betriebes.
Wichtige Partnerschaft
Zur tragenden Rolle des Vertriebs hält der Garant-Geschäftsführer fest: „Unser Außendienst ist das Bindeglied zwischen uns und den Lagerhäusern, unseren exklusiven Vertriebspartnern. Mit über 1.000 Verkaufsstellen ist das Garant-Futter im Lagerhaus immer in der Nähe eines jeden Betriebes verfügbar.“ Diese enge Zusammenarbeit bringe eine große Flexibilität und bedeute eine hervorragende Flächenabdeckung. „Das ist ein ganz wichtiger Baustein in der Versorgung der österreichischen Landwirtschaft“, sagte Bauernfeind.
Das wirtschaftliche Umfeld werde auch in den nächsten Jahren nicht einfacher, ist sich der Garant-Geschäftsführer sicher. Hier gelte es, Themen wie Digitalisierung und den Einsatz von Künstlicher Intelligenz zu nutzen, aber auch die neuen Herausforderungen im Zuge der Klimaerwärmung zu bewältigen. Dazu komme eine kritischere Konsumentenhaltung zu Fleisch, aber auch zur Landwirtschaft insgesamt. „Dem müssen wir entgegenstehen“, so Bauernfeind.
Um diese Aufgaben gut bewältigen zu können, brauche es ein erfolgreiches Team und eine ausgezeichnete Zusammenarbeit mit allen Teilen der Versorgungskette. „Hier sind wir bestens aufgestellt und gerüstet“, versicherte Bauernfeind.
Marktführerschaft
Für Lukas Maier, Leiter des Schwerpunktbereichs Futtermittel in der RWA, steht das Garant-Team für „Verlässlichkeit, Kundennähe und echte Umsatzstärke“. Vor drei Jahrzehnten habe man den Zeitgeist erkannt und mit Garant ein Kompetenzzentrum im Tierfutterbereich geschaffen. Ziel war es, größere Einheiten zu schaffen, um in Zukunft einem stärkeren Wettbewerb standhalten zu können. Das wurde mit Bravour erreicht, denn: „Garant ist die Marke, an der man im Futterbereich nicht vorbeikommt.“ Die Nachfrage nach Garant-Tierfutter wachse kontinuierlich. Die RWA habe den Bereich Mischfutter als eines der Zukunftsfelder definiert, in das man weiter investieren und in dem man wachsen möchte. „Wir sind am Zenit unserer Leistungsfähigkeit. Wir haben einiges erlebt. Trotzdem sind wir offen für Neues und schauen insgesamt in eine gute Zukunft. Es liegt noch so vieles vor uns“, ist sich RWA-Bereichsleiter Maier sicher.