Innovatives Mehrfachprojekt

Garant Tiernahrung investiert am Standort Pöchlarn 12 Millionen Euro in eine Maistrocknungsanlage und ein Pelletsterminal.

Auf dem Gelände der Garant Tiernahrung, ein Tochterunternehmen der Raiffeisen Ware Austria (RWA), wird eine Anlage errichtet, die Maislagerung, Maistrocknung, innovative Tierfutterproduktion, ein Pelletslager samt Umschlagplatz und eine pelletsbetriebene Dampferzeugung auf innovative Weise miteinander kombiniert. „Wir haben die Kompetenzen von drei Abteilungen gebündelt und damit eine Win-win-Situation geschaffen“, meint RWA-Vorstandsdirektor, Stefan Mayerhofer, bei der Vorstellung des Projektes. Getreidehandel, Futtermittelproduktion und Energiehandel werden künftig an einem Standort Synergien bilden und eine regionale Kreislaufwirtschaft ermöglichen. 

Der Mais, der in Pöchlarn künftig getrocknet und zu Futter veredelt wird, stammt hauptsächlich von Mostviertler Bauern. Dafür errichtet Garant vier Silos zu je 4.000 Tonnen. Weitere 4.000 Tonnen werden während der Kampagne laufend verarbeitet, sodass eine Gesamtkapazität von 20.000 Tonnen Trockenmais entsteht. In der Endausbaustufe soll das Lagervolumen schließlich auf 40.000 Tonnen erhöht werden. Die Trocknungsleistung pro Tag beträgt rund 500 Tonnen.

Effizienter Energieeinsatz

Bei der Planung des Projektes hat sich das Unternehmen auch mit alternativen Einsatzmethoden beschäftigt, so Garant-Geschäftsführer Gerhard Bauernfeind. „In normalen Jahren wird der Mais mit mehr als 30 Prozent Feuchtigkeit gedroschen und muss unter großem Energieaufwand auf 14 Prozent getrocknet werden, um lagerfähig zu sein.“ Später wird er aber mit Wasserdampf hygienisiert und auch Wasser für die Futtermittelstruktur beigemengt. „Wir haben daher unser Produktionsverfahren neu überdacht und können in Zukunft mit halbgetrocknetem oder siliertem Mais unseren Energieaufwand deutlich reduzieren“, erklärt Bauernfeind. So werde der Einsatz von 5.000 Tonnen Nassmais möglich und damit 250 Tonnen CO2 eingespart. Das entspricht laut Garant 18 Äquatorumrundungen mit einem Dieselauto und einer Reduktion des Gesamtgasverbrauchs um 12,5 Prozent.

Der Dampf für die Behandlung der Ware wird mit Pellets produziert. Auch dafür werden zwei Silos mit 4.000 Tonnen Lagerkapazität errichtet. Pro Jahr können in Pöchlarn damit 25.000 Tonnen und in einer Erweiterungsstufe sogar 40.000 Tonnen umgeschlagen werden. Selber braucht das Mischfutterwerk rund 1.000 Tonnen für die Dampftrocknung. Das Werk könnte somit auch bei der Bevorratung einer Notstandsreserve behilflich sein, falls die Politik eine solche für Holzpellets beschließt. Ebenso wie der Mais, sollen auch die Pellets regional beschafft werden. Aber auch für einen etwaigen Import sei das Terminal gerüstet. 

Die Anlage wird von der RWA-Bautechnik geplant. Die Errichtung der gesamten Anlage ist in mehreren Phasen vorgesehen. Vorbehaltlich der behördlichen Genehmigungen werden der Pellets- Terminal im ersten Halbjahr 2024 und die Maistrocknung mit der Nassmaisernte im September 2024 starten.

„Der heutige Spatenstich ist ein starkes Signal für Mut, Optimismus und Zuversicht. Ich gratuliere ganz herzlich zu diesem zukunftsweisenden Investment hier in Pöchlarn. Es ist ein Investment in Sicherheit und Stabilität für ihr Unternehmen, für unsere Landwirte und für Niederösterreich“, sagt Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. 

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