Garten: Arbeitsintensiv, aber schön

Der Garten hat auch in der dritten Jahreszeit seinen Zauber, ist aber auch mit viel Arbeit verbunden, zeigt eine Umfrage unter Gartenbesitzern.

Zwar ist der Höhepunkt der Gartensaison bereits vorbei, dennoch ist auch in der dritten Jahreszeit einiges noch im Garten zu erledigen. Von Schnittarbeiten bis zum Einpflanzen von Zwiebeln gibt es eine Menge zu tun, um den Garten für den Winter zu rüsten.

Zu den geplanten Tätigkeiten im Herbst gehören für mehr als die Hälfte der Gartenbesitzer neben dem zeitaufwändigen Rechen von Herbstlaub (56 Prozent) auch noch die Pflege und Einwinterung von Rasenmäher und Gartengeräten (61 Prozent), das Schützen von kälteempfindlichen Pflanzen (59 Prozent) und das Ernten von Obst und Gemüse (57 Prozent), zeigt eine IMAS-Umfrage unter 518 Gartenbesitzern im Auftrag vom Gartengerätehersteller Gardena. 

Dazu kommt, dass die Befragten vor allem im Herbst deutliche Wetterveränderungen wahrnehmen. So geben drei Viertel an, dass sich das Wetter ihrer Meinung nach im letzten Jahrzehnt gewandelt hat, 26 Prozent glauben sogar an eine starke Wetterveränderung. Nach Beobachtungen der Gartenbesitzer haben vor allem der Wind (25 Prozent) und die überraschenden Wetterumschwünge (25 Prozent) zugenommen, aber auch die Temperatur (23 Prozent), die Starkregenereignisse und die damit verbundenen Überschwemmungen (23 Prozent) sowie die Sonnentage (17 Prozent). 

Zeit im Garten verlängert sich

Obwohl der Herbst mit weniger Sonnenlicht und einer Abkühlung einhergeht, schätzen die Gartenbesitzer die vielen schönen Seiten der Jahreszeiten insgesamt und damit auch des Herbstes. Vor allem die Farbveränderungen in der Natur werden geschätzt (31 Prozent). 18 Prozent geben an, dass durch die schöne Herbstzeit der Zeitraum, den man im Garten verbringen kann, immer länger wird. Es sind aber doch weniger als im Sommer, wo die Gartenbesitzer durchschnittlich drei bis vier Stunden im eigenen Grün verbringen. „Viel dieser Zeit ist schon mit klassischer Gartenarbeit verbunden“, berichtet Studienautor Paul Eiselsberg. 

Die Gartenarbeit im Herbst wird für viele als Grundlage für einen guten Frühling im darauffolgenden Jahr gesehen. Für 42 Prozent der Befragten ist der Garten mit sehr viel Arbeit verbunden, während 41 Prozent es auch als körperlich anstrengend wahrnehmen. 13 Prozent bzw. 11 Prozent empfinden das überhaupt nicht so. Für Gartengeräte – von der Gartenschere bis hin zum Rasenroboter – wurde heuer bis zum Sommer durchschnittlich rund 514 Euro ausgegeben. „Wir gehen davon aus, dass auch die Gartenbesitzer von der Teuerung betroffen sind, aber beim Garten wahrscheinlich in der Tendenz weniger gespart wird als in anderen Bereichen“, so Eiselsberg.

Die Österreicher stehen dem Einsatz smarter Helfer im Garten grundsätzlich offen gegenüber, besonders wenn sie ihnen langwierige Arbeit abnehmen. Immerhin gibt jeder Siebte an, einen Mähroboter einzusetzen und 40 Prozent führten an, dass sie einen Mähroboter kaufen würden. Deutlich weniger (8 Prozent) haben ein Bewässerungssystem installiert. Insbesondere in den heißen Sommermonaten können clevere Bewässerungslösungen nicht nur Wasser, sondern auch viel Zeit sparen und zum Beispiel mithilfe einer zeitlichen Bewässerungssteuerung dafür sorgen, dass die Pflanzen schon ihr Wasser bekommen, während im Haus noch alle schlafen – oder tatsächlich im Urlaub sind.

Terrasseputzen im Garten
Der Garten ist für über 40 Prozent der befragten Besitzer mit sehr viel Arbeit verbunden und ist auch körperlich anstrengend. @ Gardena

Verwandlung des Gartens

Stellt man nun den Garten und die verschiedenen Lebensphasen – Jugend, Rushhour, Zweiter Aufbruch und „Un-Ruhestand“ – zueinander in Verbindung, zeigt sich, dass sich mit dem Alter der Blick auf den Garten verändert (57 Prozent) und der Garten selbst je nach Lebensphase unterschiedliche Bedeutungen hat (51 Prozent).

Vor allem Gartenbesitzer in der „Rushhour“ ihres Lebens, zwischen 20 und 44 Jahren mit Kindern, stimmen diesen Aussagen zu: Der Garten verwandelt sich von einem Kinderspielplatz in jungen Jahren zu einer Ruheoase im „Un-Ruhestand“. Die im Vergleich zum Jahr 1900 im Durchschnitt um 30 Jahre längere Lebenszeit eröffnet darüber hinaus Möglichkeiten für eine zusätzliche Lebensphase: den sogenannten „Zweiten Aufbruch“: Im Alter von ca. 50 bis 65 Jahren endet oftmals die Erziehungszeit und die eigenen Interessen rücken wieder in den Vordergrund. Dazu kann auch das Gärtnern gehören, wodurch der Garten in dieser nicht linearen Lebensperiode zu einem Ort der Beschäftigung wird.  

Der klassische Gartenbesitzer ist dem Studienautor zufolge etwas älter und gebildeter als der Durchschnitt der Bevölkerung. In Österreich hat das eigene Grün im Schnitt eine Fläche von rund 317 m2. Die häufigste Größe beträgt zwischen 101 und 300 m2 (29 Prozent). 8 Prozent der Befragten haben einen Kleingarten von bis zu 30 m2, während 23 Prozent sich mehr Freiraum gönnen und über 500 m2 ihr Eigen nennen.

AusgabeRZ38-2024

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