Am Fachbereich Mathematik der Universität Salzburg wird einmal im Jahr der Hans-Stegbuchner-Preis an Studierende mit besonders herausragenden Abschlussarbeiten vergeben. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld dotiert, das seit 2014 vom Raiffeisenverband Salzburg (RVS) gestiftet wird.
„Als Institution, die viele Finanz- und Versicherungsmathematiker beschäftigt, schätzt der RVS besonders den Beitrag der Mathematik als wertvollen Schlüssel zum Erfolg für die Zukunft ein“, sagt Michael Porenta vom RVS-Marketing. In diesem Jahr wurden Carina Premstaller und Patrick Bammer mit Hans-Stegbuchner-Preis ausgezeichnet.
Durch Schicksalsschlag gebremst
In Premstallers Masterarbeit „Effective Resolution of a family of twisted Thue Equations“ geht es darum, für eine spezielle Familie von Thue-Gleichungen alle möglichen Lösungen zu finden. Das Thema werde sie in ihrer Doktorarbeit weiter vertiefen, so ihr Betreuer Volker Ziegler: „Ich freue mich sehr, dass Carina den Weg zum Doktorat eingeschlagen hat. Sie hat bereits mit 15 Jahren als außerordentliche Hörerin an der Universität Salzburg an den Vorlesungen teilgenommen und ihre Matura sehr gut abgeschlossen. Danach glänzte sie mit ihren ausgezeichneten Leistungen während des Studiums, bis sie einen schlimmen Unfall erlitt und sich dann erst wieder zurück in den Alltag kämpfen musste.“
Premstaller bedankte sich bei ihrer Familie, ohne deren Unterstützung sie nicht wieder in den universitären Betrieb einsteigen hätte können. Weiteren Dank richtete sie an ihren Betreuer Volker Ziegler, der sich über das übliche Maß hinaus eingebracht habe. Allen Widrigkeiten zum Trotz fing sie ein Jahr verspätet mit dem Master an und erhielt nun den Lohn für ihre starke Leistung. Fachbereichsleiter Andreas Schröder bedankte sich auch ausdrücklich beim Rektorat, das für die Geehrte eine Doktorandenstelle außerhalb des Stellenplans am Fachbereich Mathematik geschaffen und damit ein besonderes Signal gesetzt hat.
Zum Schluss stellte Patrick Bammer seine Doktorarbeit „hp-FEM for Elastoplasticity & hp-Adaptivity based on Local Error Reductions“ vor, bei der es um die numerische Simulation von elastoplastischen Deformationen mittels der Finite-Elemente-Methode geht.
Fachbereichsleiter Schröder, Bammers Betreuer, hielt in seiner Laudatio fest, dass Patrick sehr viel Spaß an wissenschaftlichen Vorträgen habe und sehr viel Engagement in der Lehre zeige, dem auch die anwesenden Studierenden zustimmten. Schröder unterstrich: „Patrick Bammer bringt sich auch menschlich am Fachbereich sehr intensiv ein und verfolgt auch in der Freizeit leidenschaftlich seine Hobbys Trompete und Klavier zu spielen sowie die Kalligrafie.“
Der RVS vergibt die Preise in der Höhe von 400 Euro für die prämierte Dissertation sowie 250 Euro für die prämierte Masterarbeit.