Auf dem Dach der Raiffeisen-Lagerhaus-Salzburg-Zentrale in Bergheim wurde 2023 das bislang größte Biodiversitätsdach des Bundeslandes realisiert. Mit einer Gesamtfläche von rund 6.660 m² wurde ein naturnaher Lebensraum für heimische Pflanzen- und Insektenarten geschaffen. Nun wird eine erste Projekt-Bilanz gezogen.
„Mit dem blühenden Dach der Zentrale setzen die Salzburger Lagerhäuser ein starkes Zeichen für ökologische Verantwortung im Gewerbebereich. Die Verbindung von technischer Dachnutzung mit einem dauerhaften Naturraum ist ein zukunftsweisendes Beispiel für nachhaltiges Bauen im urban-gewerblichen Raum“, zeigt sich der zuständige Geschäftsführer der Raiffeisen Lagerhaus Salzburg GmbH (RLS), Wolfgang Schröcker, erfreut.
Besonderes Augenmerk wird auf die Förderung von Bestäubern gelegt. So wurde eine Vielzahl für Bienen wichtiger Nutzpflanzen angesät. Weiters wurden auf über 100 m² Bruthabitate für Wildbienen angelegt – wie etwa offene Sandflächen für bodennistende Arten und Totholz zur Förderung von Arten, die in Käferfraßgängen oder morschen Holz nisten.
Wissenschaftlich begleitet
„Im Sommer entwickelt sich mittlerweile auf dem Dach ein regelrechtes Blütenmeer, wobei die Blüten von den Bienen sehr gut angenommen werden. Konkret hat sich die Anzahl an Bienenarten zwischen 2023 und 2024 versiebenfacht“, erklärt Stefan Dötterl, Pflanzenökologe und Universitätsprofessor an der Universität Salzburg, der das Projekt mit seinem Forschungsteam begleitet.
Zählten die Forscher im Jahr 2023 drei Arten von Bienen, waren es 2024 schon 21. Die Erkenntnisse der vergangenen drei Jahre zeigen, dass zumindest die Blütenpflanzen vielen Bienen eine Nahrung liefern, während es sich noch herausstellen wird, ob die Bienen auch die Nistangebote annehmen. Das Forschungsprojekt dient als Pilotprojekt, um die Erkenntnisse mit anderen Initiativen, die grüne Dächer planen, teilen zu können.