Ein Rundruf bei den Lagerhaus-Genossenschaften in Niederösterreich zeigt, dass viele selbst von Überschwemmungen betroffen sind. Die Beeinträchtigungen reichen von kleineren Wassereintritten bis zu völlig überschwemmten Standorten. Darüber hinaus sind viele Mitglieder und Mitarbeiter persönlich betroffen. Trotzdem wird versucht, so gut wie möglich für die Kundschaft Unterstützung zu bieten.
Vor allem in den Genossenschaften Wiener Becken, Mostviertel Mitte, St. Pölten, Hollabrunn-Horn und Tulln-Neulengbach ist die Situation sehr herausfordernd. So musste zum Beispiel der Standort Loosdorf-Roggendorf vom Lagerhaus Mostviertel Mitte am Montag geschlossen bleiben. „Der gesamte Markt stand unter Wasser. Wir hoffen, dass wir ab 18. September für die Bereiche Agrar und Baustoffe im Notbetrieb wieder öffnen können“, berichtet Erich Reisenbichler, Geschäftsführer vom Lagerhaus Mostviertel Mitte.
Hohe Schäden erwartet
„Bevor sich das Wasser auf der A2 sammelte, ist es durch unseren Standort geflossen,“ schildert Reinhard Bauer, Geschäftsführer vom Lagerhaus Wiener Becken, über die Situation in der Niederlassung in Guntramsdorf. Er befürchtet einen hohen Schaden, weil neben einem Getreide- und Düngerlager auch die Technik im Silo vom Hochwasser beschädigt wurde.
In der Genossenschaft St. Pölten wurde neben dem Getreidelager in Ober-Grafendorf auch die Zentrale geflutet, ebenfalls mit erheblichem Schaden. „Zunächst konnten wir gar nicht zu unseren Räumlichkeiten, weil alle Zufahrtswege gesperrt waren“, erzählt Harald Hummer, Geschäftsführer vom Lagerhaus St. Pölten. Schließlich konnte mithilfe eines Notstromaggregats zumindest mit dem Auspumpen begonnen werden.
Trinkwasser für Schönberg
Abgesehen von den Notfall-Einsätzen ist die gesamte Lagerhaus-Organisation in Niederösterreich bemüht, so gut wie möglich für die Kundschaft da zu sein. Viele Standorte hatten am Sonntag geöffnet oder es wurden Hauszustellungen durchgeführt. Das Lagerhaus Hollabrunn-Horn versorgte die Gemeinde Schönberg mit einigen Paletten Mineralwasser, weil dort die Trinkwasserversorgung zusammengebrochen war. Die für das kommende Wochenende geplante Eröffnung des neuen Agrar- und Energiezentrums in Pöchlarn wurde aufgrund der aktuellen Hochwassersituation in Niederösterreich ebenfalls abgesagt.