Fledermäuse sind die einzigen aktiv fliegenden Säugetiere. Viele Arten der ungewöhnlichen Tiere sind leider bereits bedroht. All das und noch viel mehr erfahren Interessierte bei den Fledermausnächten in St. Pölten. Die Fledermausnächte im Haus für Natur zählen nicht nur bei den jungen Besuchern des Museums Niederösterreich zu den besonders beliebten Veranstaltungen. Dieses Jahr finden die Nächte – eine Kooperation mit der Koordinationsstelle für Fledermausschutz und -forschung in Österreich (KFFÖ) – am 19. und 26. August 2025 jeweils um 19 Uhr statt.
Nächtliche Beobachtungen
Expertin Katharina Bürger vom KFFÖ lädt zu Beginn der Veranstaltung zu einem kleinen Vortrag in das Museumskino. Dabei erfahren die Teilnehmer, dass eine mückenjagende Fledermaus wie die Zwergfledermaus rund 666 Mücken pro Nacht fressen kann, dass allein rund um St. Pölten 19 verschiedene Fledermausarten unterwegs sind und dass die Tiere mit einigen Problemen zu kämpfen haben. Von 20 bis ca. 21.30 Uhr geht es dann hinaus in die Natur. Mit dem Bat-Detektor sind die faszinierenden Tiere bald zu hören und mit etwas Glück und geschärftem Blick etwa bei ihrer flinken Jagd über der Wasseroberfläche auch zu beobachten.

Eine Premiere im Haus für Natur ist das „Schmetterlingsleuchten“, bei dem die Besucher in die spannende Welt der Nachtfalter eintauchen können. Am 21. und 28. August 2025, ebenfalls jeweils um 19 Uhr, führt der Experte Wolfgang Stark von der Forschungsgemeinschaft Lanius durch den Abend bzw. die beginnende Nacht. 3.700 der insgesamt österreichweit bekannten 4.100 Schmetterlingsarten gibt es auch in Niederösterreich. Zwei Drittel aller Falter sind nachtaktiv.
Gefahr durch Lichtverschmutzung
Obwohl Wolfgang Stark immer wieder Nachweise neuer Arten vermelden kann, sind Schmetterlinge vor allem durch die zunehmende Lichtverschmutzung massiv bedroht und damit auch jene Tiere, für die sie als Nahrungsgrundlage gelten. Nach einem Vortrag mit außergewöhnlichen Bildern vom Fotografen und Naturfilmer Gerhard Rotheneder geht es auch beim Schmetterlingsleuchten in die Natur, um die unterschiedlichsten Arten der Nachtfalter an sprichwörtlichen Leuchtturmprojekten selbst zu beobachten.
Bei diesen großteils in der Natur stattfindenden abendlichen Events im Rahmen der Sonderausstellung „Tiere der Nacht“ sind Begegnungen beider Vertreter nicht ausgeschlossen, zählen doch einige Fledermausarten Schmetterlinge zu ihrem Beuteschema. Für beide Veranstaltungen, die für die ganze Familie konzipiert sind, werden zum Wetter passende Kleidung, festes Schuhwerk und eine Taschenlampe empfohlen.