Knapp ein Jahr hat der Umbau des ehemaligen Kaufhauses gedauert, nun wurde die neue Zentrale der Raiffeisenbank Wr. Neustadt-Schneebergland eröffnet. Obmann Erich Hütthaler spricht von einem Zufall, dass ein Standort mit solch idealen Bedingungen gefunden wurde: „Bei unserer alten Zentrale am Hauptplatz waren die Räumlichkeiten nicht mehr zeitgemäß und die Parkplatz-Situation funktionierte auch nicht mehr. Dann haben wir das seit 2018 leerstehende ‚Carnaby‘ gefunden, in dem damals die erste Covid-Teststrecke Niederösterreichs aufgebaut war. Sowohl die Bausubstanz als auch die Technik waren in hervorragendem Zustand und die Lage war ideal.“
Umgebaut wurde nur bei der Sicherheit und der EDV, auch die Energieoptimierung stand im Mittelpunkt der Neugestaltung. Die geplante Photovoltaik-Anlage muss allerdings wegen Lieferschwierigkeiten erst nachgerüstet werden.
Während die nun eröffnete Zentrale in Arbeit war, wurde auch an der Struktur der Raiffeisenbank gearbeitet: Im September 2022 fusionierte die Raiffeisenregionalbank Wiener Neustadt mit der Raiffeisenbank Schneebergland. Die neuen Räumlichkeiten, so Hütthaler, sind daher als ein Ort der harmonischen Zusammenarbeit zu sehen.
Lokalität verpflichtet
Mit der Fusion ist die siebtgrößte Bank Niederösterreichs entstanden. Diese umfasst 27 Bankstellen mit 185 Mitarbeitern, die insgesamt 57.000 Kunden betreuen, und hat eine Bilanzsumme von 1,4 Mrd. Euro. Zahlen, auf die der Geschäftsleiter Reinhold Solderer besonders stolz ist: „In unserer neuen Form müssen wir für Präsenz im Einzugsgebiet stehen. Als Genossenschaft sind wir dazu regelrecht verpflichtet.“
Sein Kollege Gerhard Gabriel legte bei der Eröffnung der neuen Zentrale dar, welche vier Faktoren dabei essenziell waren. Zunächst wurde die Vision eines neuen Standortes ohne Druck verfolgt: „Wenn sich etwas ergibt, dann ergreifen wir die Chance“, so Gabriel. Um dann entsprechend schnell handeln zu können, war zudem eine solide strukturelle Aufstellung notwendig. Als dritten Punkt führt der Geschäftsleiter die starken Partner bei der Umsetzung an, von dem Architekturbüro Ebner und Partner über lokale Handwerker bis hin zur Stadtregierung von Wiener Neustadt. Und schließlich brauchte es „Glück und einen guten Draht nach oben“, wie Gabriel es formulierte.
Für Geschäftsleiter Meletios Kujumtzoglu stand der Umbau unter demselben Zeichen wie der Zweck der Zentrale: „Es geht stets darum, Lösungen zu finden. Hier haben wir einen Raum für Zusammenarbeit geschaffen.“
Unter einem Dach
Michael Höllerer, Generaldirektor Raiffeisen NÖ-Wien, reflektierte über den (Um-)Bau einer neuen Zentralstelle in Zeiten des digitalen Bankings: „Banken sind längst kein ‚Palast des Geldes‘ mehr, hier geht es um den persönlichen Kontakt. Die Zentrale ist ein Zeichen, wie wichtig Wiener Neustadt und unsere Kunden in den betreuten Regionen für uns sind.“
Zunächst wenig erfreut über den Umzug der Zentrale war Klaus Schneeberger, Bürgermeister von Wiener Neustadt. „Ich habe befürchtet, dass die Bankstelle von meinem ‚Wohnzimmer‘, dem Hauptplatz, wegzieht. Entsprechend froh bin ich, dass ihr dort präsent bleibt. Hier, in dem neuen Gebäude, werdet ihr unterschiedliche Bezirke unter einem Dach betreuen. Stadt und Land ‚mitainand‘, quasi. Dass das funktioniert, zeugt von einem hervorragenden Management.“
Außerdem ist der Stadtchef dankbar, dass bei der Umgestaltung des Geländes keine Grünfläche versiegelt wurde. Die wahren Gewinner bei dem Umzug sind laut ihm die Mitarbeiter, die hier einen topmodernen Arbeitsplatz zur Verfügung gestellt kriegen.
Zu den besonderen Features der neuen Location gehört ein Drive-in-Bankomat, bei dem Kunden vom Auto aus Geld abheben können. Die verkehrsgünstige Lage und die Nähe zum Fischerpark Einkaufszentrum machten den befahrbaren Bankomaten bereits vor der eigentlichen Eröffnung des Gebäudes zu einem stark genutzten Servicepunkt.