Für 80 Raiffeisen-Funktionäre war Freitag, der 13. September, entgegen eines weitverbreiteten Aberglaubens, ein ganz besonders freudiger Tag. Als Absolventen der Ausbildungen Kompetenz plus, Geno plus und Certified Supervisory Expert (CSE) am Raiffeisen Campus bekamen sie ihr Fit & Proper-Sektordiplom beziehungsweise CSE-Zertifikat verliehen. Zu dem feierlichen Anlass waren 180 Gäste in den Festsaal der Raiffeisen Bank International gekommen, um den erfolgreichen Abschluss gebührend zu feiern.
„Überall wird eines gebraucht: Menschen, die anpacken, die sich engagieren. Neben dieser Bereitschaft, für die Gesellschaft etwas zu leisten, zeichnet vor allem eines diese Menschen aus: Es ist die Lösungsbegabung. Und es tut gut, so viele, die genau diese Eigenschaften haben, hier zu sehen. Sie lassen uns optimistisch in die Zukunft blicken“, lobte Josef Buchleitner, Geschäftsleiter des Raiffeisen Campus, in seiner Rede.
Lob und Appell von Hameseder
Gratulationen gab es auch von Generalanwalt Erwin Hameseder, Obmann der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien, und von Johann Strobl, Vorstandsvorsitzender der RBI. „Wenn Sie heute Ihr Diplom erhalten, zählen Sie zu den bestausgebildeten Eigentümervertretern bei Raiffeisen. Sie sind fit und proper im engsten Sinne der Auslegung, die uns das Gesetz vorgegeben hat“, betonte Hameseder in seiner Festrede, in der er auch auf aktuelle wirtschafts- und geopolitische Entwicklungen einging. Ebenso appellierte der Generalanwalt im Sinne des Generationenwechsels an die Bereitschaft der Absolventen, Funktionen wie Aufsichtsratsvorsitzender, Obfrau oder Obmann zu übernehmen.
Strobl: „Wir suchen unseren Weg“
Strobl sprach ebenfalls seine Glückwünsche aus und hielt im Hinblick auf die RBI fest: „Wir sind in bester Absicht mit großem Eifer über Jahrzehnte für ein Europa eingetreten, das auch über den Ural hinausreicht.“ Dieser Traum habe sich zerschlagen. „Wir suchen nun unseren Weg in diesen geopolitischen Spannungen mit Vorsicht, aber auch mit Entschlossenheit“, so Strobl.
Zweifel mancher, ob die RBI tatsächlich ernsthaft an einem Verkauf ihrer russischen Tochterbank arbeitet, entgegnete der CEO: „Das ist eine schwierige Sache, weil sehr viele mitreden – nicht nur die Eigentümervertreter, sondern Europäer, Amerikaner, Ukrainer, Russen und noch einige mehr.“ Man wolle aber weiter an einer sinnvollen Lösung arbeiten.