Raiffeisen Kärnten stellt die Weichen für das Vertriebsjahr 2026

Die Kärntner Raiffeisenbanken trafen sich zum jährlichen „Forum Privat- und Firmenkunden“, um die künftige Vertriebsstrategie zu planen.

Gemeinsam lässt sich mehr erreichen – aus diesem Grund kommen die Kärntner Raiffeisenbanken alljährlich zusammen, um sich beim „Forum Privat- und Firmenkunden“ über Planung und Strategie auszutauschen. So auch heuer, als Mitte November die Weichen für ein erfolgreiches Vertriebsjahr 2026 gestellt wurden.

Manfred Wilhelmer, Vorstandssprecher der RLB Kärnten, eröffnete das Forum und blickte auf die Erfolge des laufenden Geschäftsjahres mit stabilen Wachstumsraten in allen Produktsparten zurück. Diese Entwicklung basiere auf einer harmonisierten Vertriebsstrategie mit klaren Zielen, starker Vertriebskultur und gezieltem Kompetenzaufbau. 

Mit Blick auf die kommenden Jahre nannte er die Erfolgsfaktoren für nachhaltiges Wachstum: konsequente Kundenorientierung, die gezielte Ansprache neuer Zielgruppen – insbesondere Jugend und junge Familien – sowie die Digitalisierung und Künstliche Intelligenz als Effizienzhebel. Die kontinuierliche Steigerung der vertriebsaktiven Zeit, innovative Produkte sowie die Bündelung der Vertriebskraft im Omnikanalvertrieb seien zentrale Elemente der Kärntner Strategie. „Stabilität, Flexibilität und Innovationskraft sind unsere Leitlinien. Mit einer klaren Ausrichtung und dem Mut, neue Wege zu gehen, sichern wir die starke Marktposition von Raiffeisen in Kärnten“, betonte Wilhelmer. 

Fünf strategische Säulen 

Andreas Pfeifer, Leiter des Vertriebsmanagements der RLB Kärnten, präsentierte die harmonisierte Vertriebsstrategie für das Bundesland mit fünf strategischen Stoßrichtungen bis 2030: Kundenzentrierung, Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit, Vertriebskultur und Erfolg. Ziel sei es, den Marktanteil auszubauen, Beratungskapazitäten auf ertragsstarke Kundengruppen zu fokussieren und die Weiterempfehlungsrate über Branchenschnitt und Mitbewerb zu halten. 

Ein besonderes Augenmerk liegt auf jungen Kunden: Mit Jugend- und Studentenkonten, der Junior App und Vorteilsprogrammen will man die nächste Generation an Kunden langfristig binden. Auch die Digitalisierung des Vertriebs schreitet voran – bereits 17 Prozent der Produktabschlüsse erfolgen online. „Wir machen uns digital fit und setzen auf innovative, nachhaltige Lösungen, um unsere Position als führender Bankpartner in Kärnten weiter zu stärken“, so Pfeifer. 

Christopher Weiss, Geschäftsführer des Kärnten Raiffeisen Marketings, präsentierte die werbliche Jahresplanung. Im Fokus steht ein ausgewogener Medienmix, der Bewegtbild, Audio, digitale Kanäle und Out-of-Home-Medien kombiniert, um alle Zielgruppen wirksam zu erreichen.

Konjunktur gibt Lebenszeichen

Gunter Deuber, Chefanalyst von Raiffeisen Research, gab einen Ausblick auf die wirtschaftliche Entwicklung. Österreich hat die Rezession überwunden, bleibt jedoch im europäischen Vergleich in Bezug auf die Konjunkturdynamik zurück. Export- und industrieorientierte Bundesländer wie Kärnten verzeichneten 2024 und 2025 eine Wirtschaftsentwicklung unter dem Bundesdurchschnitt. Für das laufende Jahr 2025 wird ein reales BIP-Wachstum von lediglich 0,4 Prozent prognostiziert, während die Eurozone mit 1,4 Prozent deutlich stärker zulegen dürfte. Für 2026 deutet sich eine Trendwende an mit einem realen BIP-Wachstum in Österreich nahe bei 1 Prozent. Allerdings werde das preisbereinigte BIP-Niveau hierzulande von 2022 voraussichtlich erst 2027 erreicht.

„Das Umfeld bleibt anspruchsvoll, doch die Weichen für eine moderate Erholung im zweiten Halbjahr 2026 sind gestellt“, fasste Deuber zusammen. Im Einklang mit einer wirtschaftlichen Erholung in Europa und erhöhter staatlicher Anleiheplatzierungen sollten die Kapitalmarktzinsen, trotz konstantem Leitzins, im Jahresverlauf 2026 graduell nach oben driften. 

Der Kunde im Mittelpunkt

Im Impulsvortrag von Bestsellerautorin Anne Schüller stand die konsequente Kundenzentrierung als zentraler Erfolgsfaktor im Mittelpunkt. Schüller zeigte praxisnah, wie Unternehmen durch eine begeisternde Unternehmenskultur, fehlertolerante Lernstrukturen und kreative Methoden wie die „Sprechblasenmethode“ echte Kundennähe schaffen können. Sie betonte, dass Kundenzentrierung weit über gute Produkte hinausgeht: Der Kunde sollte im Organigramm und in Meetings präsent sein, individuelle Lösungen und positive Erlebnisse stehen im Fokus. Besonders wichtig ist, dass alle Mitarbeiter Verantwortung übernehmen und kontinuierlich an Verbesserungen arbeiten. Schüllers Fazit: „Sei wirklich gut, und bring die Leute dazu, dies vehement weiterzuerzählen!“ 

AusgabeRZ48-2025

Kommentieren Sie den Artikel

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Mehr lesen

Aktuelles

Die Welt der Raiffeisenzeitung

Banner für die Newsletter Anmeldung
Banner: