Mit überwältigender Mehrheit der Mitglieder wurde bei der Generalversammlung der Raiffeisenbank Mittelkärnten und bei jener der Raiffeisen-Bezirksbank St. Veit a.d. Glan-Feldkirchen die Fusion der beiden Banken zu „Raiffeisen Mittelkärnten“ beschlossen. Damit ist der Weg frei zur größten Raiffeisenbank Kärntens. Die Verschmelzung erfolgt rückwirkend per 31. Dezember 2022, die technische Fusion ist am 13. Oktober 2023 vorgesehen. Mit einer Bilanzsumme von 885 Mio. Euro und 115 Mitarbeitern an 16 Standorten entsteht die größte Raiffeisenbank in Kärnten. Sitz der Genossenschaft wird in St. Veit sein, der Firmenwortlaut der neuen Raiffeisenbank wird „Raiffeisenbank Mittelkärnten eG“ sein.
Der künftige Vorstand besteht aus Daniel Gradenegger, Franz Maier, Nikolaus Primessnig und Roland Krall. Gradenegger und Krall werden künftig die Marktbereiche verantworten, Maier und Primessnig den Vorstandsbereich Produktion & Steuerung. Aufsichtsratsvorsitzender der neuen Raiffeisenbank wird der bisherige AR-Vorsitzende der RBB St. Veit a.d. Glan-Feldkirchen, Gerhard Kampitsch. Seine erste Stellvertreterin ist Edith Jandl, bisherige AR-Vorsitzende der Raiffeisenbank Mittelkärnten.
Ertrags- und leistungsstark
Unter dem Motto „Gemeinsam Zukunft verWIRklichen“ will die neue Bank im gesamten Genossenschaftsgebiet in den Gemeinden in den beiden Bezirken St. Veit an der Glan und Feldkirchen für die rund 33.000 Kunden ein noch stärkerer und effizienterer Partner sein, wurde bei den Generalversammlungen betont. Die persönliche Beratung werde dabei auch künftig im Fokus stehen. Als Schnittstelle zu Kunden und Mitgliedern komme dabei den Bankstellen in der Region Mittelkärnten eine zentrale und wichtige Rolle zu. Durch die Fusion könne man nun noch kundenorientierter auftreten und gezielt auf die Kundenbedürfnisse eingehen. Für die bisherigen Kunden der Raiffeisen Bezirksbank St. Veit a.d. Glan-Feldkirchen, der übernehmenden Bank, bleiben die Kontonummern gleich, die Kunden der Raiffeisenbank Mittelkärnten erhalten eine neue Bankleitzahl und eine neue IBAN.
Effizienter und schneller wollen die beiden Kärntner Raiffeisenbanken auch bei internen Prozessen und Abläufen werden, die digitalen Möglichkeiten nutzen und mit Fachexperten aus jedem Bereich auch Spezialthemen abdecken. Gemeinsam können hier so aus einer Stärke heraus große Potenziale gehoben werden. Durch die neue Größe sei es möglich, sich künftig verstärkt auch auf neue Geschäftsfelder und Aufgaben wie beispielsweise Immobilienprojekte oder Siedlungsentwicklung zu konzentrieren.
Weitblick und Mut
„Chancen muss man ergreifen, wenn sie sich auftun“, sind sich die beiden Geschäftsleiter der Raiffeisenbank Mittelkärnten, Nikolaus Primessnig und Roland Krall, einig. Denn so schnell nach der jüngsten Fusion von vier Raiffeisenbanken zur „Raiffeisenbank Mittelkärnten“ im Oktober 2022 erneut einen solchen Schritt zu setzen, sei zwar ungewöhnlich, mache in diesem Fall aber Sinn – denn „1 + 1=Mehr“, unterstreicht Primessnig. Ziel sei es, „eine neue, innovative Vorzeigebank“ zu werden, ergänzt Krall. Auch der Aufsichtsrat steht hinter dieser Entscheidung: „Wir sind gefordert, Chancen zu erkennen und Risiken abzuwägen. Das haben wir gemacht und uns aus tiefster Überzeugung für diese Fusion entschlossen“, betont Jandl. Banken sehen sich einem großen Wandel gegenüber, das Kundenverhalten ändere sich, die Regularien nehmen zu und der Kostendruck steige. Darauf müsse man reagieren. Dies verlange Weitsicht und auch Mut, unterstreicht Jandl und betont: „Bei dieser Entwicklung wollen wir nicht Beifahrer sein, sondern gemeinsam mit Kompetenz und Leidenschaft die Zukunft gestalten und verwirklichen.“
Nah beim Kunden
Ihr erstes Jahr nach der Fusion vergangenen Herbst hat die Raiffeisenbank Mittelkärnten gut gemeistert, wie die AR-Vorsitzende bei der Generalversammlung berichtet. Es sei ein „bewegtes Jahr“ gewesen, in dem „nicht nur angenehme Themen“ bewältigt werden mussten. Es sei aber „mit großem Gespür, einem enormen Arbeitseinsatz und viel Disziplin aller Mitarbeiter“ gelungen, die vier Banken und vor allem deren Teams zusammenzuführen. „Das gute Ergebnis zeigt, dass diese Entscheidung richtig war“, so Jandl.
„Wir haben es geschafft, trotz der kurzen Zeit wie eine Bank zu agieren und zu denken“, ergänzt Roland Krall seitens der Geschäftsleitung der Raiffeisenbank Mittelkärnten. Die Bilanzsumme sei zwar vor allem aufgrund von „Turbulenzen“ in der Raiffeisenbank Althofen auf 307 Mio. Euro zurückgegangen, aber sowohl bei den Einlagen (247,5 Mio. Euro) als auch bei den Ausleihungen (233,3 Mio. Euro) gebe es eine positive Entwicklung. Mit einem Plus von 13,5 Prozent bei den Krediten konnte laut Krall sogar die größte Steigerung unter allen Kärntner Raiffeisenbanken erreicht werden. In der Gewinn- und Verlustrechnung zeige sich „das gute Ergebnis für 2022 und die umsichtige Geschäftsführung“ in einem stabilen Betriebsergebnis von 2 Mio. Euro, einem EGT von 1,85 Mio. Euro und einem Jahresgewinn von 2,2 Mio. Euro, wie Kralls Geschäftsleiter-Kollege Primessnig ergänzt.