„Wir stehen für Verantwortung, Verwurzelung und für die Gemeinschaft“, brachte der Aufsichtsratsvorsitzende Berthold Schlaffer die genossenschaftliche Grundausrichtung bei der heurigen Generalversammlung der Raiffeisen Regionalbank Güssing-Jennersdorf auf den Punkt. Mit einer Bilanzsumme von 1,053 Mrd. Euro ist die Bank die Nummer zwei von noch elf Raiffeisenbanken im Burgenland. Von dieser Stärke profitiere – neben Kundinnen und Kunden – das gesamte Tätigkeitsgebiet, betonte Schlaffer: „Als Genossenschaft bringen wir Menschen zusammen und erbringen gemeinsam bedeutende Leistungen für die Mitglieder, für die Region und für die Gesellschaft. Wir gehören den Mitgliedern vor Ort und sind damit zu 100 Prozent österreichisch.“ Als regionale Gemeinschaft sei man nah bei den Mitgliedern und sowohl persönlich als auch digital erreichbar.
Diese Nähe zeige sich auch durch den Bau einer neuen Zentrale in Güssing. „Wir schaffen mehr als nur ein Gebäude. Wir investieren in ein Symbol für Fortschritt, Offenheit und Zusammenarbeit – inmitten einer Region voller Lebensqualität“, so Schlaffer.
Wachstumskurs fortgesetzt
Trotz schwieriger wirtschaftlicher Rahmenbedingungen 2024 sei es der Raiffeisen Regionalbank Güssing-Jennersdorf gelungen, ihren Wachstumskurs fortzusetzen, wie Vorstandsdirektor Günter Penthor berichtete. So sind die Kredite an Kunden per Ende 2024 trotz gebremster Kreditnachfrage in Österreich um 3,44 Prozent auf rund 646 Mio. Euro gestiegen. Die Kundengelder in Form von Giro- und Spareinlagen haben zum Jahresende 918 Mio. betragen und haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 3 Prozent erhöht. Das gesamte „Money under Management“ (alle verwalteten Kundengelder) hat zum Bilanzstichtag 1,934 Mrd. Euro betragen und wuchs im Jahresvergleich um 4,73 Prozent. Ein Betriebsergebnis von 22,17 Mio. Euro und die Eigenmittelausstattung von über 104 Mio. Euro (oder 20,44 Prozent) zeugen von einem starken Kundenvertrauen und einem soliden finanziellen Fundament der Bank. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) wurde mit 18,9 Mio. Euro (13,97 Mio. Euro) ausgewiesen.
Innerbetrieblich sei das Jahr von Projekten, die der Weiterentwicklung der Organisation dienen, geprägt gewesen, etwa durch eine Spezialisierung in den Bereichen Wohnbau, Firmenkunden- und Wertpapiergeschäft, Kundenservicecenter sowie der neuen zentralen Telefonnummer 05/7540.
Beim Projekt „Kundennähe“ wurde das Thema Marketing professionell weiterentwickelt, heuer werde man sich Beratungs- und Servicethemen sowie neuen Arbeitsweisen durch Digitalisierung und Künstliche Intelligenz widmen. In einer Arbeitsgruppe wurde auch ein eigenes Logo entwickelt, das eine Ergänzung zum offiziellen Raiffeisen-Logo darstellen soll: eine Sonne mit Giebelkreuz, mit dem Claim „Wir – Seite an Seite – im Südburgenland“. Große Schritte seien aber auch in puncto Digitalisierung gelungen, so der Vorstandssprecher. Ein weiterer Fokus im heurigen Jahr liege in der Weiterentwicklung der fünf Energiegenossenschaften im Tätigkeitsgebiet.
Zukunftsprojekt „Zentrale neu“
Konkrete Formen nimmt laut Penthor der Neubau der Zentrale in Güssing an. Die Planungstätigkeiten sind laut Rahmenterminplan bis Ende 2026 anberaumt, wo auch der Spatenstich geplant ist. Der Baubeginn sollte im ersten Quartal 2027 erfolgen, der Bezug des Hauses sei für das vierte Quartal 2028 geplant. „Wir sind zutiefst überzeugt, dass das neue Haus ein Zukunftsprojekt ist, das einen wesentlichen Beitrag zur Absicherung der Selbständigkeit unseres Instituts für lange Zeit leisten wird“, betonte Penthor.