Nach einstimmigem Beschluss der Generalversammlungen der beiden Banken im Juni haben die Raiffeisenbezirksbank Güssing und die Raiffeisenbezirksbank Jennersdorf per 16. Juli 2021 nun auch technisch die Fusion zur Raiffeisen Regionalbank Güssing-Jennersdorf mit Hauptsitz in Güssing vollzogen. Das Ziel der „Banken-Hochzeit“: die strategische Weiterentwicklung im Sinne einer nachhaltigen Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit im Interesse der Mitglieder und Kunden sicherzustellen. Aber auch die vielfältigen Herausforderungen für Banken waren ausschlaggebend für diesen Schritt, wie RRB-Vorstandsvorsitzender Ewald Richter zusammenfasst: „Das anhaltende Niedrigst- und Negativzinsumfeld, verschärfte regulatorische bzw. aufsichtsrechtliche Anforderungen, ein verändertes Kundenverhalten und der laufend steigende Qualitätsanspruch der Kunden bei gleichzeitig sinkender Kundenfrequenz in den Bankstellen waren Grund für die Fusion.“
Mit der neuen RRB Güssing-Jennersdorf will man jedenfalls die Beratungsqualität für die Kunden durch mehr Spezialisierung steigern, Synergien heben und damit Wachstumsmöglichkeiten nutzen. „Die Nähe zum Kunden hat oberste Priorität und stärkt unseren Regionalanspruch“, unterstreicht Richter. Beide Institute hätten seit der Umsetzung der letzten Organisationsprojekte im Jahr 2018 viele positive Maßnahmen umsetzen können und erfolgreich den Weg in Richtung Service- und Beraterbank in der Region eingeschlagen. Mit der Fusion soll die Zukunftsfitness der Banken weiter verbessert werden, was sich auch als attraktiver potenzieller Arbeitgeber für die Region zeigen soll.
Mit einer Bilanzsumme von 922 Mio. Euro und mehr als 38.000 Kunden vollzieht die neue RRB Güssing-Jennersdorf den Sprung in die Liga der Top-Raiffeisenbanken in Österreich. Es werden Kundengelder (inklusive Kundenwertpapiere, Bausparguthaben und Versicherungsguthaben) in der Höhe von insgesamt 1,6 Mrd. Euro verwaltet, wobei die Giro- und Spareinlagen mit 819 Mio. Euro und die Ausleihungen an Kunden mit 518 Mio. Euro zu Buche stehen.
Die Struktur der beiden bisherigen Banken soll unverändert bleiben. Alle 14 Bankfilialen, die 18 Bankomat-Standorte und auch die rund 100 Mitarbeiter bleiben erhalten. Dem neuen, nun fünfköpfigen hauptamtlichen Vorstand, der zugleich auch die Geschäftsleitung der Bank bildet und für die operative Geschäftsführung der Bank verantwortlich zeichnet, gehören die bisherigen Mitglieder Ewald Richter, Jürgen Böhm, Günther Penthor (alle Güssing), Günther Hadl und Alfred Weinhofer (beide Jennersdorf) an, wobei nach einer notwendigen Transformationsphase von zwei Jahren zukünftig ein Dreier-Team den Vorstand bilden wird. Neu formiert wurde der ehrenamtliche Aufsichtsrat.
Die neue Bezirksbank versteht sich als Universalbank und leistungsstarker, kompetenter Partner für ihre Kunden, der zeitgemäße und maßgeschneiderte Lösungen anbietet. Die Implementierung neuer bzw. die Stärkung bestehender „Spezialeinheiten“ soll die erforderliche Spezialisierung und den dazugehörigen Aufbau von zusätzlichem Know-how in der neuen Regionalbank, etwa im Wertpapierbereich, ermöglichen. Geplant ist ein neues Kundenservicecenter sowie die Stärkung des Firmenkundenteams. Auch ein eigenes WohnTraumCenter in Güssing ist geplant.
„Die Kräftebündelung der beiden Bezirksbanken ist ein zielführender Schritt, um Raiffeisen in der Region zukunftsfit auszurichten. Die Bündelung der Kräfte bedeutet eine riesige Chance für das neue Institut, vor allem aber für die Menschen und die Wirtschaft der Region“, zeigt sich der Vorstand der Raiffeisen Regionalbank Güssing-Jennersdorf einhellig überzeugt.