Raiffeisenbank Wels: Mit Zuversicht nach vorne

Bei ihrer 130. Generalversammlung präsentierte die Raiffeisenbank Wels das zweitbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte.

Das vergangene Jahr stand im Zeichen der Veränderung, erinnerte Herbert Brandmayr, Aufsichtsratsvorsitzender der Raiff­eisenbank Wels. Neben einer Erweiterung des Aufsichtsrates prägte vor allem der Vorstandswechsel das Jahr 2024: Der langjährige Vorstandsvorsitzende Günter Stadlberger übergab Mitte des Jahres an Roland Hechenberger, der nun mit Michael Hag ein „perfekt abgestimmtes Vorstandsteam bildet, das uns mit großer Zuversicht in die nächsten Jahre blicken lässt“, wie Brandmayr betonte. 

Ebenso erfreulich wie der gelungene Vorstandswechsel waren die Ergebnisse: Die Bilanzsumme der Raiffeisenbank Wels knackte erstmals die 2-Mrd.-Euro-Grenze. „Damit haben wir auch unsere Position als größte Raiffeisenbank Oberösterreichs weiter gestärkt“, bekräftige Michael Hag. Die Ersteinlagen sind 2024 erneut gestiegen und erreichten eine Höhe von rund 1,6 Mrd. Euro im Vergleich zu 1,5 Mrd. Euro im Jahr davor. Mit etwas mehr als 1,2 Mrd. Euro stagnierte das Kreditvolumen, was vor allem der konjunkturellen Lage zuzuschreiben sei, wie Hag erläuterte.

Nachdem 2023 aufgrund der Zinsanstiege ein mehr als außergewöhnliches Jahr war, hat sich 2024 die Situation wieder etwas normalisiert. Demnach ist das Betriebsergebnis im Vergleich zum Rekordjahr 2023 um 7,7 Mio. auf 33,6 Mio. Euro gesunken. – Verglichen mit dem Jahr 2022 (23,6 Mio. Euro) allerdings immer noch ein Plus von 10 Mio. Euro und somit das zweitbeste Ergebnis der Unternehmensgeschichte. Nach Abzug der Risikokosten in der Höhe von 19,5 Mio. Euro ergibt sich ein EGT von 15,7 Mio. Euro. Nach Steuern verzeichnet die Raiffeisenbank Wels einen Jahresüberschuss von rund 12,5 Mio. Euro. 

Dadurch hat sich die Eigenmittelausstattung im Vergleich zum Jahr 2023 auf rund 214 Mio. Euro erhöht. Mit einer Eigenmittelquote von 17,8 Prozent hat man einen bedeutenden Polster bzw. einen sehr komfortablen Puffer geschaffen, so Hag.

Schwierige Zeiten

Nach zwei Jahren der Rezession sind im ersten Quartal 2025 erste Anzeichen einer Trendwende sichtbar geworden, sagte Roland Hechenberger und forderte nun „wieder mit etwas mehr Zuversicht in die Zukunft zu gehen“: „Wir alle sind die Konjunktur. Mit mehr Zuversicht geben wir mehr von unserem Geld aus. Das treibt auch die Wirtschaft an.“ 

Dass die Zinsen wieder sinken und dadurch das Interesse an Investitionen wieder steigt, sei in der Raiffeisenbank Wels bereits zu spüren: „Wir haben heuer schon mehr Wohnbaukredite ausgezahlt als im gesamten letzten Jahr“, so Hechenberger, der im selben Zug darauf verwies, dass niedrigere Zinsen auch eine schwächere Ertragslage für Banken bedeuten. Nichtdestotrotz will die Raiffeisenbank Wels „den Aufschwung unterstützen, wo wir können, aber der Risikoappetit ist noch überschaubar für das nächste Jahr“. Die Devise bleibe weiterhin „Fahren auf Sicht“. 

Gestalter sein

Für mehr Zuversicht plädierte auch Gastredner, Vielschreiber (über 600 Bücher), Fernsehstar und Raiffeisenbank-Wels-Kunde Thomas Brezina. Als „Geschichtenerzähler der Freude“ gab er Tipps für ein glückliches und erfülltes Leben. Oft sei es einfach nur nötig, den Blickwinkel zu verändern: „Wir alle schreiben unsere Lebensgeschichte jeden Tag, wir sind nicht Opfer, wir können Gestalter sein, obwohl uns allen viel um die Ohren fliegt.“ Einfach darauf zu warten, könne nicht die Lösung sein: „Es ist sehr leicht, es sich schwer zu machen. Man muss schon selbst etwas tun und sich bewusst die Zeit dafür nehmen“, rät Brezina. 

AusgabeRZ26-2025

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