Mit der Stiftung Kindertraum einen Moment Unbeschwertheit schenken

Die Raiffeisen Bausparkasse unterstützt seit vier Jahren die Stiftung Kindertraum und konnte seitdem so manchen Wunsch erfüllen. Hans-Christian Vallant und Diana Gregor-Patera über ihr gemeinsames Erfolgsprojekt.

Die Stiftung Kindertraum erfüllt Kinderträume. Wer sind die Kinder, die Sie beschenken?
Diana Gregor-Patera: Es sind Kinder und Jugendliche in Österreich bis zum vollendeten 18. Lebensjahr, die schwer krank sind oder mit Behinderung leben. Darunter sind sehr viele schwer und mehrfach behinderte und eingeschränkte Kinder – eine bunte, diverse Palette. Die Kriterien sind bei uns relativ niederschwellig, weil wir ja bewusst immer sagen, wir sind kein Amt. Da lässt uns eigentlich kein Schicksal kalt, aber wir versuchen natürlich trotzdem, möglichst objektiv zu entscheiden, weil wir es sonst in der Fülle nicht schaffen.

Was war für Sie als Bausparkasse die Motivation, dass Sie sich gerade für die Unterstützung der Stiftung Kindertraum entschieden haben?
Hans-Christian Vallant: Weil wir gesehen haben, wie sie arbeiten. Das war das ganz wesentliche Stichwort – es ist kein Amt. Wir haben gesehen, es wird dort geholfen, wo Hilfe wirklich notwendig ist. Wo teilweise staatliche und Hilfe von der Versicherung nicht mehr oder viel zu gering ankommt. Und es wird schnell, unbürokratisch und effizient geholfen. Die Gelder, die hier fließen, kommen dort an, wo sie am dringendsten benötigt werden und fließen nicht in einen Verwaltungsapparat. Das waren die wesentlichen Gründe zu sagen, das gefällt uns extrem gut und da sind wir dabei.

Wie kommunizieren Sie das Projekt Ihren Kunden und welche Rückmeldung bekommen Sie?
Vallant: Es ist so, dass im Zeitraum von 25. November bis 31. Dezember für jeden abgeschlossenen Bausparvertrag eine Spende zur Stiftung Kindertraum kommt. Es gibt wieder eine Kampagne im Radio und es gibt vor Ort die Unterlagen darüber in den Banken. Vor allem die Berater, aber auch die Kunden reagieren sehr, sehr positiv darauf.  

Diana Gregor-Patera

„Wir wollen so viel Normalität wie möglich schaffen.“

Diana Gregor-Patera
© RBSK

Wie schauen denn die Wünsche der Kinder konkret aus?
Gregor-Patera: Die darf man sich nicht wie reguläre Träume von Kindern vorstellen. Oft sind es nämlich die Träume, die die Eltern den Kindern ermöglichen wollen, aber im besten Wissen und Gewissen, dass es sich dabei um eine Förderung handelt, die Sinn macht. Von vielen Kindern kommt der Traum selbst. Es gibt ganz viele Kinder, die tiergestützte Therapien machen möchten, die mit Bauernhoftieren zu tun haben oder auf den Pferden sitzen, heilpädagogisches Reiten probieren möchten. Dinge wie Vibrationsplatten, Pflegebetten, Stehständer, Gehtrainer oder Intensivtherapien kommen meist von den Eltern. Man muss dazu sagen, dass viele Kinder nonverbal oder geistig zu beeinträchtigt sind, um Träume ausformulieren zu können. Wir wollen immer, dass die Kinder die bestmögliche Förderung erhalten und haben ein extrem persönliches Verhältnis zu sehr vielen Spendern und Unternehmen. Und dann im Nachhinein, wenn die Traumerfüllung vollendet ist, bekommen unsere Spenderinnen und Spender einen Brief mit einem aktuellen Foto des Kindes, in dem der Fortschritt auch beschrieben wird. 

Das heißt, die RBSK weiß genau, wohin ihr Spendengeld fließt?
Vallant: Ja, wir wissen ganz genau, welche Familien und Kinder unser Geld bekommen. Und das ist schon einzigartig. Letztes Jahr wurde zum Beispiel für den kleinen Elias ein Assistenzhund angeschafft. Und wenn man einmal weiß, wie viel so ein Assistenzhund kostet – das ist unglaublich teuer. 
Gregor-Patera: Assistenzhunde sind wichtige Begleiter für Kinder, zu denen sie oft eine starke emotionale Bindung haben. Sie unterstützen in allen Lebensbereichen und erleichtern den Alltag. Die Ausbildung und Anschaffung solcher Hund ist leider sehr kostenintensiv und finanziell alleine kaum zu bewerkstelligen – aus diesem Grund finanzieren wir Assistenz­hunde für Kinder, die diese Form der Unterstützung dringend brauchen.

Die betroffenen Familien haben ja ohnehin finanzielle Mehrbelastungen, oft gibt es noch andere Geschwister. Wie ist das zu schaffen?
Gregor-Patera: Vor einem Jahr haben wir eine Initiative für die Eltern gestartet. Wir bekommen von einem Kooperationspartner ein Kontingent für Veranstaltungen, aus denen die Eltern auswählen dürfen. Da gibt es Eltern, die gehen ins Kabarett, zum Cirque du Soleil oder zu einem Konzert von Andreas Ga­balier in Tirol. Die schicken wir dann einfach für einen Event weg. So können sie zumindest einmal raus aus dieser Rolle der Pflegenden und dürfen einmal einfach nur Mensch und nicht Eltern sein. Und für die Geschwister haben wir mit vielen Partnern die Initiative „Ich bin auch noch da.“ gestartet. Die Geschwister dürfen sich auch aus einer Palette an Möglichkeiten etwas aussuchen. 
Vallant: Das ist schon ein sehr wesentliches Signal. Die Geschwister von kranken Kindern, die gepflegt werden müssen, bekommen oft deutlich weniger Aufmerksamkeit.

Hans-Christian Vallant

„Wir erfüllen in jeder Saison zwei bis drei Kinderträume.“ 

Hans-Christian Vallant
© RBSK

Welche Träume können Sie hier erfüllen?
Gregor-Patera: Bei Kooperationen mit Hotels können wir die Familien für ein Wochenende in ein Familienhotel ihrer Wahl schicken – in der Regel ohne die erkrankten Kinder. Das ist natürlich schon ein ziemlicher Luxuspreis, aber es ist schön, weil die Geschwisterkinder endlich einmal Quality Time haben und im Mittelpunkt stehen. Oder sie können sich für eine Veranstaltung ihrer Wahl Tickets aussuchen. Wir haben auch eine Kooperation mit unserem Botschafter Alexander Schlager, dem Fußballstar, der schon zwei Familien zu sich nach Salzburg geholt und ihnen einen Hotelaufenthalt mit Übernachtung, Spa, Training und Stadionbesuch ermöglicht hat. 

Die Stiftung Kindertraum besteht seit 26 Jahren. Was ist dabei das Wichtigste für Sie?
Gregor-Patera: Wir freuen uns über jeden erfüllten Traum und haben einen sehr persönlichen Bezug zu unseren Familien. Man sieht, dass man da wirklich etwas bewirken konnte. Ein Hund ist natürlich etwas extrem Nachhaltiges. Aber manchmal ist es einfach ein Steuerungssystem, ein Computer für die Schule. Aber in dem Moment ist es für die gesamte Familie eine Entlastung. Wir wollen ein Aufatmen für das Kind, einen Moment Unbeschwertheit und so viel Normalität und Lebensqualität wie möglich schaffen.

Wie viel konnte die RBSK zur Erfüllung dieser Träume bereits beisteuern?
Vallant: Seit 2021 konnten wir bisher jede Saison zwei bis drei Kinderträume erfüllen. Das ist das Schöne, dass wir direkt helfen konnten. Wir hoffen, dass das auch in diesem Jahr wieder gelingt.

AusgabeRZ48-2024

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