Noch bis 25. August ist die „Tolerance Poster Show“ auf dem fast 50 Meter langen Bauzaun des zukünftigen „Raiqa“ der Raiffeisen Landesbank Tirol zu sehen. Die vom Designforum „Wei Sraum“ initiierte und nun für Innsbruck adaptierte Ausstellung gastierte zuvor bereits in 150 Städten weltweit. Seit 2017 hat der bosnische Künstler Mirko Ilić Designer aus aller Welt eingeladen, den Begriff Toleranz grafisch zu interpretieren und ein Plakat zu gestalten. Aktuell umfasst die Poster-Ausstellung mehr als 200 Plakate, auf der Baustellenwand werden nun 30 davon gezeigt.
„Ob gut oder schlecht, unsere Kultur ist immer mehr visuell und immer weniger schriftlich oder verbal geprägt. Durch die neuen elektronischen Medien hat jeder die Macht des Bildes entdeckt“, erklärt Ilić die Macht von Grafikdesign im gesellschaftlichen Diskurs. Nicht umsonst gebe es das Sprichwort: „Ein Bild sagt mehr als tausend Worte“, denn Bildmaterial errege zwangsläufig Aufmerksamkeit. Und „manchmal wird dies für einen guten Zweck eingesetzt“, so der Designer. Zudem ist die Plakatausstellung nicht in Museen oder Galerien, sondern an öffentlichen Orten – für jeden frei zugänglich –, mitten im Alltag der Stadt zu sehen und wird damit Teil des öffentlichen Lebens und des Diskurses. Damit sollen auch Menschen angesprochen werden, die noch Hemmschwellen beim Besuch eines Ausstellungshauses spüren.
Gelebte Werte
Bei der Eröffnung am 4. Juli brachte RLB-Tirol-Vorstandsmitglied Christof Splechtna seine Begeisterung über das Projekt zum Ausdruck, denn Toleranz und Offenheit spielen auch für das neu entstehende Raiffeisen-Quartier eine große Rolle. „Als das Designforum ‚Wei Sraum‘ mit der Idee an uns herangetreten ist, eine öffentliche Ausstellung auf dem Bauzaun unserer Baustelle für das neue Innenstadtquartier ‚Das Raiqa‘ zu realisieren, haben wir keine Sekunde gezögert, die Flächen dafür zur Verfügung zu stellen. Denn hinter diesem Bauzaun entsteht in den nächsten zwei Jahren ein Ort, der für Offenheit steht. Wir schaffen im ‚Das Raiqa‘ viel Raum für Begegnung und unsere entstehende Firmenzentrale wird auch einen öffentlich zugänglichen Kunstraum beheimaten. So fördern wir im neuen Quartier den laufenden Dialog und das Einnehmen neuer Betrachtungsweisen als Grundlagen eines toleranten Miteinanders sehr konsequent und vielfältig“, führte er aus.