Einen neuen und gleichzeitig rasanten Austragungsort wählte der Raiffeisenverband Steiermark in diesem Jahr für seinen alljährlichen Business Bruch für die Geschäftsleiter der steirischen Raiffeisenbanken: die Bull’s Lane direkt im Boxengebäude des Red-Bull-Rings in Spielberg, gleichzeitig Herzstück der Formel-1- und Moto-GP-Rennen an der Rennstrecke im Murtal. Untermalt wurde der Vormittag von Jazz-Klängen von Evelyn Berkecz samt Band. Nicht weniger interessant war der rege Betrieb auf der Rennstrecke, der für seinen ganz eigenen Sound sorgte.
Banken politisch im Fokus
Höhepunkt war der Impulsvortrag von Politberater Thomas Hofer. Der Experte, der selbst nur unweit der Rennstrecke seine Kindheit verbrachte, analysierte gemeinsam mit den Bankchefs die heimische Politiklandschaft und deren Auswirkungen auf die Wirtschaft, insbesondere auf die Bankenbranche. Politisch seien Banken – Stichwort: Bankenabgabe – für Hofer eine gefundene Zielscheibe und am medialen Pranger, da sie grundsätzlich sehr gut verdienen würden und einzelne Angriffsflächen liefern. Diese gelte es so gering wie möglich zu halten und gleichzeitig eine offensive Erzählung zu finden.
Allgemein attestierte Thomas Hofer den Parteien, von einer aktiven Themengestaltung in die Passagierrolle zu wechseln: „Die Politik wird immer mehr stimmungsabhängig und verzichtet auf das Entwickeln von Strategien sowie das Gestalten. Damit geht aber auch ein Vertrauensverlust einher.“ Gleichzeitig stellte er fest, dass zunehmend Emotionen statt Fakten die Politik dominieren. „Fake news“ würden mit den neuen KI-Möglichkeiten neue Dimensionen erreichen und künftig den politischen Alltag prägen: „Manipulation wird zur Normalität werden. Nähe und persönlicher Kontakt werden daher noch wichtiger.“
Investitionen gefordert
Der neuen Bundesregierung sprach Hofer einen soliden Start zu, wenngleich sich erste Fehler einschleichen würden. „Um volle fünf Jahre gemeinsam regieren zu können, braucht es mehr als eine Anti-Kickl-Stimmung, sondern auch Investitionen sowie eine starke Offensiverzählung des Standortes Österreich, um diesen wieder nach vorne zu bringen.“ Die letzte Bundesregierung habe bei der Bekämpfung der Teuerung andere Prioritäten gesetzt, vor allem die Erhaltung der Kaufkraft. Die Wettbewerbsfähigkeit wieder zurückzuerlangen, sei nun essenziell, so Thomas Hofer.