RVS stärkt Top-Position im Land

Bei der Generalversammlung des Raiffeisenverbandes Salzburg (RVS) wurde zufrieden Bilanz gezogen und über den Markenkern von Raiffeisen referiert.

Das abgelaufene Geschäftsjahr 2024 war für den Raiff­eisenverband Salzburg ein erfolgreiches. Mit seinen mehr als 1.000 Mitarbeitenden erwirtschaftete der RVS ein Betriebsergebnis von 78 Mio. Euro und ein Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT) von 80,5 Mio. Euro. 

Nicht weniger erfreulich sind die Zahlen der 33 selbstständigen Salzburger Raiffeisenbanken: Sie haben 2024 auf aggregierter Basis ein Betriebsergebnis von 179 Mio. Euro erwirtschaftet und ein EGT von 141 Mio. Euro. In einer konsolidierten Betrachtung hat die Raiffeisen Bankengruppe Salzburg 2024 ein Betriebsergebnis von 257 Mio. Euro erreicht und dabei ein EGT von 221 Mio. Euro erwirtschaftet. 

„Auf Kurs geblieben“

„Der RVS musste sich in einem wirtschaftlich herausfordernden Umfeld behaupten und hat seine Leistungsfähigkeit unter Beweis gestellt“, zeigte sich Verbandsobmann Erich Zauner bei der Generalversammlung mit dem Geschäftsjahr 2024 zufrieden und ergänzte: „Der RVS ist in schwierigem Fahrwasser auf Kurs geblieben.“ Damit sei es gelungen, die führende Position von Raiffeisen Salzburg als größte heimische Bankengruppe neuerlich zu stärken. 

Auch Generaldirektor Heinz Konrad sieht die Raiffeisen Bankengruppe Salzburg bestens aufgestellt: „Trotz Sonderkosten für die Migration aller IT-Systeme in die Softwarelandschaft von Raiffeisen Österreich über 32 Mio. Euro und Rückstellungen für den Wegfall der Umsatzsteuerbefreiung zwischen Banken über 33 Mio. Euro als außerordentliche Aufwendungen ist unsere wirtschaftliche Entwicklung ausgezeichnet. Ohne Sondereffekte würde das Ergebnis rein operativ deutlich über 300 Mio. Euro liegen“, erläuterte Konrad, der besonders stolz darauf ist, erstmals ein Eigenkapital von über 2 Mrd. Euro auszuweisen. Dank solider Erträge aus dem Bankgeschäft und den Beteiligungsunternehmen sei es gelungen, das geplante Ergebnis zu übertreffen und die Rücklagen zu stärken. 

Gewinne bleiben in Salzburg

Im von den Vereinten Nationen ausgerufenen Jahr der Genossenschaften 2025 hob Konrad auch den Wert der Genossenschaftsbank hervor: „Von einer starken Raiffeisenbank profitieren nicht nur unsere Kundinnen und Kunden, sondern unser gesamtes Bundesland. Als Genossenschaft sind wir der Förderung des Erwerbs und der Wirtschaft unserer Mitglieder verpflichtet – das sind 80.000 Salzburgerinnen und Salzburger. Gewinne, die wir erzielen, werden nicht ausgeschüttet, sondern bleiben in den Genossenschaften und damit in Salzburg. In anderen Worten: Wenn es Raiffeisen gut geht, profitiert das ganze Bundesland.“ 

Für die heimische Wirtschaft sei 2024 ein schwieriges Jahr gewesen, blickte Konrad zurück: „Österreich verzeichnet die längste Rezession seit 1945 und hat den Anschluss an die EU verloren.“ Die im internationalen Vergleich deutlich stärker gestiegenen Personal- und Energiekosten belasten die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen. Auch für das laufende Jahr seien die Aussichten nicht gut. Prognosen zufolge wird die gesamtösterreichische Wirtschaft 2025 das dritte Rezessionsjahr in Folge verzeichnen, wobei für das zweite Halbjahr eine leichte Konjunkturaufhellung erwartet wird. „Den Turnaround werden wir aber erst 2026 schaffen und auf einen moderaten Wachstumskurs zurückkehren“, so der RVS-Generaldirektor. Stabilisierend – vor allem im Bundesland Salzburg – wirke der Tourismus. 

Fokus auf den Markt

Nachdem in den letzten Jahren ein Großteil der Ressourcen beim RVS in organisatorische Großprojekte geflossen ist – neben der IT-Migration war der Raiffeisenverband 2024 maßgeblich mit der Ausgliederung des operativen Geschäfts der Warenbetriebe in die Raiffeisen Lagerhaus Salzburg GmbH beschäftigt –, wurde heuer ein Strategieprozess mit Fokus auf den Markt gestartet, bei dem man sieben Themen als zentrale Handlungsfelder definiert hat. So soll die Rechtsform der Genossenschaft verstärkt Antrieb vor Ort sein und die Unternehmenskultur noch stärker auf die Kunden ausgerichtet werden. Die RBGS wolle als persönlicher, digitaler und kompetenter Lebensbegleiter wahrgenommen werden und führend bei jungen Kunden sein. Ziel sei es auch, Prozesse effizienter und kundenzentrierter auszurichten und eine durchgängig kundenorientierte, wettbewerbsfähige Risikopolitik zu leben. 

Das „Füreinander“ im Markenkern

Die Keynote bei der heurigen Generalversammlung hielt der Philosoph und Theologe Clemens Sedmak zum Markenkern von Raiffeisen – „das, was Raiffeisen einzigartig macht“, wie er betonte. Raiffeisen sei eine Solidargemeinschaft, die sich über Werte wie Nachhaltigkeit, Regionalität, Kompetenz oder Nähe definiere. „Im Markenkern von Raiffeisen wird das ‚Füreinander‘ betont, das ‚Wir‘“, fasst Sedmak zusammen.

Zudem impliziere der Markenkern, „Raiffeisen ist nicht irgendeine Bankengruppe, bei Raiffeisen ist man als Berufung am Werk“. Denn Raiffeisen stehe für regionale Verwurzelung – „die Region ist mir nicht egal“ – und für Gemeinschaft – „es gibt höhere Werte des Seins als Gewinnmaximierung“. Zusammenfassend meinte der Theologe in Anlehnung an das Evangelium nach Matthäus 17,4 („Herr, es ist gut, dass wir hier sind“): „Es ist gut, dass Raiffeisen hier ist“. 

AusgabeRZ24-2025

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