Wenn in wenigen Tagen der Startschuss zur Ski-Weltmeisterschaft 2025 in Saalbach-Hinterglemm fällt, wird die Region nicht nur sportlich im Mittelpunkt stehen. Das Großereignis, das Zehntausende Fans, Medienvertreter und vor allem die besten Athleten aus aller Welt anzieht, verspricht wirtschaftliche, gesellschaftliche und ökologische Auswirkungen, die weit über die zwei Wochen der Wettkämpfe hinausreichen.
Für die lokale Bevölkerung, Hotellerie, Gastronomie und Infrastruktur stellt das Event eine Herausforderung und zugleich eine Chance dar, die Region nachhaltig zu stärken. Das gilt auch für Raiffeisen – in mehrerlei Hinsicht: Einerseits als seit Jahren einer der größten Sport-Sponsoren Österreichs, andererseits als finanzieller Partner für regionale Unternehmen.
Chance erkannt
„Als größtes Finanzinstitut in Saalbach-Hinterglemm arbeiten wir sehr eng mit allen Akteuren zusammen und unterstützen, wo es notwendig ist“, betont Hansjörg Ehammer, Geschäftsleiter der Raiffeisenbank Saalbach-Hinterglemm-Viehhofen. Bereits seit der Vergabe der WM an Saalbach im Jahr 2020 habe man etliche Unternehmen bei der Realisierung diverser Projekte unterstützt.
So erkannten heimische Firmen schon damals den Zuschlag für Saalbach als Chance: „Viele Unternehmen haben Investitionen aufgrund der WM vorgezogen oder als Impuls für neue Ideen gesehen“, so Ehammer. Beispielsweise wurden eigens für die WM neue Skiliftverbindungen geschaffen und neue Beschneiungsanlagen zur Pistenpräparierung errichtet. Investitionen wie diese würden auch langfristig zu einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung der Region beitragen, ist Ehammer überzeugt.
Eine wesentliche Rolle spielt dabei auch der Tourismus. Schon jetzt liegt das 2.900-Einwohner-Dorf mit rund 2,3 Millionen Übernachtungen im Jahr österreichweit hinter Wien, Salzburg und Sölden auf Platz vier. Auch wenn Saalbach-Hinterglemm in Kürze mit der WM noch mehr Wintersport-Hotspot als ohnehin schon wird – im Winter gibt es nach oben kaum mehr Spielraum. Die knapp 22.000 Gästebetten sind heiß begehrt, im Februar ist die Auslastung mit 95 Prozent am höchsten.
Wachstumsmöglichkeiten gebe es vor allem im Sommer, sagte Bürgermeister Alois Hasenauer zur APA. Deshalb brauche es auch immer wieder neue Impulse, um wahrgenommen zu werden: „Wir wollen die internationale Aufmerksamkeit auf uns lenken.“ Die Bewerbung um die Alpine Ski-WM sei deshalb vordergründig im Sinne des Tourismus erfolgt. Für die Winterkampagne unter dem Motto „Dafür leben wir“ wurden 1,5 Mio. Euro investiert.
Enormer Werbewert
Wie gewaltig das globale Interesse an einer Weltmeisterschaft ist, weiß auch Petra Walter, Geschäftsführerin der Zentralen Raiffeisenwerbung (ZRW): „Eine WM ist doch etwas ganz Besonderes, da hier elf Weltmeistertitel innerhalb weniger Tage vergeben und die Augen aller Ski-Interessierten auf Saalbach gerichtet sein werden.“ Entsprechend groß ist auch die Außenwirkung eines derartigen Großereignisses – die letzte heimische Ski-WM in Schladming 2013 bescherte beispielsweise einen Brutto-Werbewert in Höhe von 107 Mio. Euro. Weil seither die werbliche Vermarktung deutlich gestiegen ist, rechnet Walter in Saalbach mit einem gehörigen Plus: „Bei angenommenen 300 bis 400 Mio. Zusehern weltweit im heurigen Jahr kann man davon ausgehen, dass der Werbewert um ein Vielfaches höher liegen wird.“ Den tatsächlichen Wert werde man erst nach der WM genau ermitteln können.
Die positive Außenwirkung sieht auch Ehammer: „Die Region profitiert natürlich enorm durch die Werbung, die in den Tagen vor, während und nach der WM um die Welt geht.“ Saalbach-Hinterglemm, das 1991 schon einmal Schauplatz einer Alpinen Ski-WM war, habe damals durch Infrastrukturprojekte langfristig und nachhaltig Nutzen gezogen. „Dasselbe wird auch von dieser WM erwartet.“
Aus Sicht der ZRW wird die Heim-WM in doppelter Hinsicht außergewöhnlich. Die Raiffeisen-Bankengruppe ist nicht nur seit vielen Jahren Partner von Ski Austria, wie der Österreichische Skiverband seit 2023 offiziell heißt, sondern auch von vielen österreichischen Tourismusbetrieben in Wintersportgebieten wie Saalbach. Im WM-Ort wird das Giebelkreuz jedenfalls omnipräsent sein – angefangen von der örtlichen Bankstelle entlang der Fanmeile in Hinterglemm über Raiffeisen-Branding auf den Outfits der 1.400 freiwilligen Helfer bis hin zu zwei Gondeln der Zwölferkogelbahn mit schwarz-gelbem Anstrich. Von der Raiffeisenbank Saalbach-Hinterglemm-Viehhofen gibt es zum Großereignis außerdem ein spezielles Angebot: „Saalbach Bond 2025“, ein eigenes WM-Zertifikat mit sechsjähriger Laufzeit, das nur von 4. Februar bis 4. März gezeichnet werden kann.
„Lässigste WM aller Zeiten“
Auf lange Sicht profitieren soll neben den Kunden aber vor allem die ganze Gegend, da sind sich die Verantwortlichen einig: „Unser Ziel ist es, die lässigste WM aller Zeiten zu veranstalten – mit einer Verbindung aus Spitzensport und hochklassigem Entertainment auf unserer 900 Meter langen Fanmeile“, erklärte Tourismusverband-Chef Wolfgang Breitfuß der APA. Vom Gelingen dieser Mission ist auch Ehammer überzeugt: „Die Region rund um Saalbach-Hinterglemm wird ihren Bekanntheitsgrad noch mehr steigern können und so als Tourismusdestination einen weiteren Schritt nach vorne machen.“
Das Saalbach-Spektakel kann also kommen: Anfang Jänner waren an die 90.000 von 150.000 verfügbaren Tickets vergriffen. Unter den unzähligen Fans beim Damen-Slalom am zweiten WM-Wochenende wird auch ZRW-Geschäftsführerin Walter sein. Geschäftsleiter Ehammer hat sowieso alle Rennen live quasi vor der Haustür: „Die Stimmung ist sehr gut, jeder fiebert auf das Mega-Event hin und ist voller Erwartung, auf das, was kommt.“