Vor rund 18 Jahren wurde der Ausbildungsschwerpunkt „Finanz- und Risikomanagement“ – oder kurz „FiRi“ – von der Wirtschaftskammer Vorarlberg (Sparte Bank und Versicherung) ins Leben gerufen und gemeinsam mit den Vorarlberger Handelsakademien sowie den regionalen Banken – darunter auch zahlreiche Raiffeisenbanken – und Versicherungen entwickelt.
Als österreichweit einzigartiges Projekt ist die Ausbildung mittlerweile Schülern in sieben Bundesländern – mit der Ausnahme von Kärnten und Steiermark – zugänglich, denn seit dem vergangenen Schuljahr 2022/23 wird FiRi auch im Burgenland unterrichtet. Durch das kontinuierliche Wachstum des Ausbildungsschwerpunktes werde man daher wohl in naher Zukunft den 4.000sten FiRi-Absolventen zählen.
Ziel ist es, den Schülern in praxisorientiertem Unterricht die Grundlagen des Banken- und Versicherungsgeschäftes zu vermitteln. Hauptmerkmal der Ausbildung ist dabei die arbeitsmarktorientierte Ausrichtung mit Bezug zum tatsächlichen Berufsleben durch Workshops und Seminare, die von den regionalen Banken und Versicherungen durchgeführt werden. Zusätzlich zur Matura ist ein FiRi-Abschluss ein weiteres Asset am Arbeitsmarkt, wie Lukas Lenz von der Wirtschaftskammer Vorarlberg betont: „Die Lehrunterlagen sind auf den Schulungsunterlagen für Bankmitarbeiter aufgebaut. Das heißt, wenn die Schüler das FiRi-Zertifikat abgeschlossen haben, decken sie einen großen Teil der internen Schulung ab.“
Im Zuge der dreijährigen Ausbildung müssen die Schüler mehrere Prüfungsmodule erfolgreich ablegen. Dazu zählen standardisierte schriftliche Tests sowie eine Projektarbeit mit bank- und versicherungsspezifischem Inhalt. Schließlich beweisen die Schüler ihr Wissen bei einem Fachgespräch vor einer Prüfungskommission und erhalten anschließend bei der offiziellen Verleihungsfeier ihr Zertifikat zur zusätzlichen Qualifikation am Arbeitsmarkt. „Das Zertifikat bietet ein Alleinstellungsmerkmal für die Absolventen am Arbeitsmarkt, da sie damit ihr Interesse für das Thema Banken und Versicherungen zeigen. Die Absolventen sind daher auch gern gesehene Mitarbeiter bei Banken und Versicherungen“, unterstreicht Lenz.
Im Vorjahr zählte man österreichweit über 300 Schüler, die das FiRi-Zertifikat erfolgreich erworben haben. Während die Anmeldungen für dieses Jahr noch laufen, geht man aktuell von über 700 Neuanmeldungen für den Unterricht aus.