Schnee von morgen

Die Experten vom "Forum Zukunft Winter" sind optimistisch und erwarten eine gute Wintersaison für den Tourismus im Alpenraum. Sie sind überzeugt, dass der Wirtschaftszweig weiterhin von immenser Bedeutung sein wird.

Markus Webhofer, Institute of Brand Logic
Markus Webhofer, Institute of Brand Logic (c) Forum Zukunft Winter/Franz Neumayr

Wintersport und Tourismus haben in den alpinen Regionen die wirtschaftliche Entwicklung maßgeblich gefördert. Wenngleich mehrere krisengeschüttelte Winter in Folge auch die Frage aufwerfen, wie viel Zukunft der Wintertourismus noch hat, so war beim Forum Zukunft Winter, einer Veranstaltung der branchenübergreifenden Meinungsbildungs-Plattform für Wintersport und Tourismus „Netzwerk Winter“, die Zuversicht groß, dass der Wintertourismus in Österreich auch weiterhin eine Erfolgsgeschichte sein wird.

Aktuelle Berechnungen der generierten Wertschöpfung durch heimische Seilbahnunternehmen zeigen deutlich auf, dass die Branche ein Motor des österreichischen Tourismus ist. So werden durch die österreichische Seilbahnwirtschaft rund 125.000 Arbeitsplätze gesichert.

Susanne Kraus-Winkler, Staatssekretärin für Tourismus, ist ebenfalls davon überzeugt, dass der Tourismus eine der wichtigsten Sparten der Wertschöpfung darstellt: „Laut einer aktuellen Studie planen rund 17 Millionen Menschen einen Winterurlaub in Österreich, was dem Vor-Corona-Niveau entspricht.“ Zudem liegt Österreich als Destination für einen Winterurlaub in der Saison 2022/23 bei den Befragten ganz weit vorne. „Wintersporturlauber schätzen ihre persönliche wirtschaftliche Situation sehr gut ein und planen auch mehr auszugeben. Wenn gespart werden muss, dann bei der Unterkunft oder der Urlaubsdauer“, erklärte Sandra Neukart von der Österreich Werbung.

Erfolgsrezept Alpentourismus

Die österreichische Erfolgsgeschichte im Wintertourismus ist ein Zusammenspiel von natürlichen Gegebenheiten wie Berge und Schnee, der tollen Leistung der Betriebe sowie der Gastfreundlichkeit, für die Österreich bekannt ist. „Wenn wir vom Winter sprechen, geht es letzten Endes um ein Gefühl. Der Gast ist gefühlsgetrieben, Skifahren bringt in den Flow, macht leicht und frei. Genau diese Botschaft muss man kommunizieren, um den Zeitgeist zu treffen“, erklärt der Tiroler Marketing-Experte Markus Webhofer in seinem Impulsvortrag. 

Bei der Analyse der erfolgreichsten Skidestinationen wurde klar, dass deren Gäste zu 70 Prozent Fans des Skigebietes sind oder aufgrund persönlicher Empfehlungen kommen. Demnach werde es weiterhin wichtig sein, die eigene Marke zu stärken. Der Gründer und Managing Partner vom Institute of Brand Logic empfiehlt daher das Kernprodukt zu optimieren und den Fokus auf bestehende Stärken zu legen, um als Skigebiet wachsen zu können. Dies kann laut dem Experten durch Upgrading, neue Leistungen, Saisondehnungen, geographische Expansion und nachhaltigeres Wirtschaften erzielt werden.

Laut dem Markenexperten werden es vor allem Mainstream-Destinationen in Zukunft schwer haben. „Wenn sich die Nachfrageverteilung in den Wertklassen des Tourismus ändert, wird dies vor allem für Luxusdestinationen oder kleine Skigebiete, die als Nischenprodukte auftreten, von Vorteil sein.“