Es gab etwas zu feiern hoch über den Dächern Wiens im Uniqa-Tower. Der Versicherungskonzern hat nicht nur die Verträge mit den Testimonials Marco Schwarz und Christine Scheyer verlängert, sondern auch die seit vielen Jahrzehnten bestehende Partnerschaft mit dem Österreichischen Skiverband (ÖSV) um mindestens drei Jahre prolongiert. „Solche langen Partnerschaften erleben nicht viele“, freute sich Kurt Svoboda, Finanzvorstand der Uniqa Insurance Group. „Uns liegt allerdings nicht nur der Spitzensport am Herzen, wir wollen auch das Skifahren als Breitensport weiterhin attraktiv gestalten, vor allem für die Jugend. Je mehr Menschen Bewegung machen, desto besser ist es für die Gesellschaft.“
Ebenfalls happy zeigte sich Christian Scherer, der mittlerweile in seine vierte Saison als Generalsekretär des ÖSV geht und derzeit mit der Suche nach einem neuen Sportdirektor beschäftigt ist: „Es ist bemerkenswert, wie lange Uniqa und der Skiverband schon mit gegenseitiger Wertschätzung und Vertrauen zusammenarbeiten – und zwar in guten wie in herausfordernden Zeiten.“ Er hofft natürlich, dass seine Athleten in der Ende Oktober auf dem Rettenbachferner in Sölden beginnenden Weltcup-Saison mit guten Ergebnissen die Feierlaune hochhalten werden.
Zu den größten Hoffnungsträgern gehört dabei Marco Schwarz, dessen Sponsorvertrag mit der Versicherungsgruppe gleich um drei Jahre verlängert wurde. In seiner neuen Rolle als letzter Allrounder im Ski-Zirkus will er bis Weihnachten an allen Rennen in allen vier Disziplinen teilnehmen, um so viele Punkte wie möglich für den Gesamt-Weltcup zu sammeln. „Dann ziehen wir Bilanz und schauen, ob wir das Programm bis zum Ende der Saison durchziehen.“ Es scheint denkbar, dass Schwarz sogar alle 44 Weltcup-Starts des Winters in Angriff nimmt – ein absolutes Mammutprogramm, das an die Substanz geht. Am meisten freut sich der 28-jährige Kärntner, der erst am Vorabend der Pressekonferenz aus einem fünfwöchigen Trainingslager aus Chile zurückgekehrt war, auf die österreichischen Heimrennen in Schladming und natürlich in Kitzbühel, wo er sich erstmals in seiner Karriere die berüchtigte Streif hinunterstürzen will. „Das wird ein ganz großes Highlight für mich.“
Auf ihre Parade-Disziplinen im Speed (Abfahrt, Super-G) wird sich dagegen Christine Scheyer, deren Vertrag um ein Jahr mit einer Option auf ein weiteres verlängert wurde, konzentrieren. Die 29-jährige Vorarlbergerin musste die vergangene Saison vorzeitig im Jänner beenden, um sich einer Schulter-Operation zu unterziehen. Mittlerweile ist sie komplett schmerzfrei und voller Tatendrang. „Ich konnte den Sommer gut nutzen und habe ein paar harte Trainingseinheiten in den Beinen. Beim Skifahren spüre ich meine Schulter überhaupt nicht mehr.“ Ihr Ziel: Am Ende der Saison das Weltcupfinale zu erreichen, in das die besten 25 Fahrerinnen einer Disziplin kommen. Auf diesem Wege wäre natürlich hilfreich, auch wieder auf ihrer Lieblingsstrecke in Zauchensee gut abzuschneiden. „Das liegt mir einfach“, sagt sie über die Piste, auf der sie 2017 ihren bisher einzigen Sieg im Weltcup feiern konnte. Dass die Saison-Planung mit Blick auf den Klimawandel und unsichere Pistenverhältnisse immer schwieriger wird, gehört für beide mittlerweile zum Profisein dazu. Schwarz: „Man muss flexibel sein und Verschiebungen einkalkulieren, anders geht es nicht.“ Wobei: Wer sich so ein riesiges Renn-Programm vornimmt, kann die eine oder andere unfreiwillige Pause sicher auch gut zu Regenerationszwecken nutzen.