Aktives Mitgestalten

Spitzenfunktionäre von Raiffeisen Salzburg diskutierten über aktuelle Herausforderungen.

„Funktionäre sind immer mehr gefordert“, eröffnete Sebastian Schönbuchner, Obmann des Raiffeisenverbandes Salzburg (RVS), die Spitzenfunktionärskonferenz in St. Johann im Pongau. Multiple weltpolitische Krisen, regulatorische Verschärfungen und neue Herausforderungen im Tagesgeschäft beschäftigen die Eigentümervertreter. „Aktives Mitgestalten der Funktionäre ist für die Entwicklung wichtig, denn die Verantwortung liegt bei ihnen“, betont RVS-Generaldirektor Heinz Konrad. Um die richtigen Entscheidungen zu treffen, sei ein intensiver Informationsaustausch wichtig. Genau aus diesem Grund kamen 60 Spitzenfunktionäre zusammen, um sich über strategische Themen auszutauschen und eine Übersicht zur aktuellen Lage zu bekommen. 

Gute Ausgangslage

Die Ausgangslage der 33 Salzburger Raiffeisenbanken und des RVS ist gut. Heuer werde man Rekordergebnisse schreiben und damit sei man bestens gerüstet für „die kommenden zwei, drei schwierigen Jahre“, wie Konrad prognostiziert. Schon heuer gebe es bei den Finanzierungen – insbesondere bei den Wohnbaufinanzierungen einen Einbruch. „Für die jungen Leute ist die Trostlosigkeit eingetreten, dass man sich eh nichts mehr leisten könne“, schlägt Schönbuchner Alarm und fordert rasches Handeln ein. Auch in der Industrie merke man, dass es für die Unternehmen zunehmend schwieriger wird. Die Liquiditätsausstattung der Kunden werde dünner, aber noch sehe man keine signifikante Erhöhung der Risikokosten. „Zum Glück ist der Tourismus in einer guten Situation – auch die Prognosen für den Winter schauen gut aus. Der Tourismus ist eine Stabilität für die Salzburger Wirtschaft“, berichtet der Obmann. 

Wirtschaftlich gut aufgestellt zu sein ist wichtig, aber man müsse auch strategisch richtig aufgestellt sein, betont Heinz Konrad und verweist auf das Mammutprojekt der IT-Umstellung. Die Salzburger Raiffeisenbanken werden im September 2024 in das bundesweite IT-System migrieren und die Vorbereitungen für das Projekt unter dem Namen „WeITblick“ laufen auf Hochtouren.

Über Fortschritte der Arbeitsgruppe „Zukunft Genossenschaft“ berichtete RVS-Geschäftsleiterin Anna Doblhofer-Bachleitner: „Besonders erfreulich entwickeln sich die Energiegenossenschaften im Bundesland Salzburg, von denen bereits neun gegründet wurden. Auch die Gründung der sonstigen Genossenschaften weisen mit fünf Neugründungen in den letzten 18 Monaten eine erfreuliche Bilanz auf.“

In Kleingruppen wurde etwa über die Nutzung freier Bankflächen und den daraus geschaffenen Mehrwert für die Region nachgedacht.
In Kleingruppen wurde etwa über die Nutzung freier Bankflächen und den daraus geschaffenen Mehrwert für die Region nachgedacht. © RVS/Waltraud Dorn

Junge Talente fördern

In Kleingruppen wurde im Anschluss an die Impulsreferate über neue Ansätze bei der Genossenschaftsmitgliedschaft und den Generalversammlungen sowie andere strategische Herausforderungen in der Bankengruppe aus Sicht der Eigentümervertreter diskutiert. Auch die Vielfalt als Erfolgsfaktor wurde analysiert. Der Anteil der Funktionärinnen hat sich – dank Initiativen wie dem Funktionärinnen-Beirat und Treff­punkt:Amalie – seit 2014 von 9 auf 20,5 Prozent erhöht. Nun gehe es auch darum, junge Talente stärker zu fördern. Erfreulicherweise erhöhe sich die Mitgliederanzahl, allerdings steige auch der Altersdurchschnitt weiter an. Mit Initiativen wie den Schülergenossenschaften will man hier die Begeisterung für das Genossenschaftswesen schon in jungen Jahren wecken. Die dritte Schülergenossenschaft im Bundesland Salzburg ist aktuell in Planung. 

AusgabeRZ48-2023

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