Sicherheit vor den Vorhang

Zum 45. Mal wurde der Sicherheitsverdienstpreis an Wiener Polizisten vergeben, um ihre Leistungen zu würdigen.

Erst vor wenigen Monaten wurde in den Medien immer wieder vom falschen Taxi-Fahrer, der die Luxusuhren seiner schlafenden Fahrgäste gestohlen hatte, berichtet. Er soll gezielt nach stark alkoholisierten Opfern Ausschau gehalten haben und bot ihnen eine günstige Mitfahrgelegenheit an. Um seine Opfer zum Einschlafen zu bringen, fuhr er mit sehr geringer Geschwindigkeit und manipulierte seine Fahrgäste zudem durch den Einsatz der Klimaanlage. Seine Opfer waren vorwiegend gut gekleidete Personen, hauptsächlich Männer, die nachts in der Innenstadt nach einem Taxi suchten. Während sie schliefen, raubte sie der vermeintliche Taxi-Fahrer aus. Im Rahmen der „Operation-Uhrentaxi“ konnte der Mann, der über knapp ein Jahr hinweg 39 schwere Diebstähle beging und damit einen Gesamtschaden von mehr als 600.000 Euro verursachte, auf frischer Tat ertappt werden.

150 Ehrungen für besonderen Einsatz

23 Polizisten haben zur Überführung dieses Täters beigetragen und wurden beim 45. Sicherheitsverdienstpreis Wien, der im Raiffeisenhaus Wien stattfand, geehrt. Insgesamt wurden sechs Fälle vorgestellt, die von einer Jury bestehend aus den Spitzen der Wiener Polizei, Raiffeisen Wien und Journalisten bewertet wurden. Neben Beamten diverser Stadtpolizeikommandos und Sondereinheiten wurden auch Mitarbeitende des Landes- und Bundeskriminalamtes sowie der Staatsanwaltschaft Wien für ihr Engagement geehrt. Insgesamt wurden 150 an diesen Fällen beteiligte Personen ausgezeichnet.

Der Vorstandsdirektor der Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien und Gastgeber der Feier, Martin Hauer, begrüßte die versammelten Gäste und freute sich über die bestehende Zusammenarbeit mit der Polizei: „Die Zusammenarbeit mit denjenigen, die dafür sorgen, dass die Lebensqualität in dieser Stadt das ist, was sie ist, passt sehr gut zu uns. Wir sehen uns als Bank für die Wiener und für Wien und hoffen, unseren Beitrag zu leisten, dass diese Stadt noch besser und sicherer wird.“

Dank und Wertschätzung

Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl hob zudem die Wichtigkeit des Sicherheitsverdienstpreises hervor: „Wir haben diese tolle,
sichere Stadt unserer Polizei zu verdanken. Für eine sichere Stadt ist es unabdingbar, dass es eine funktionierende Exekutive gibt. Wir kommen im Alltag nicht oft dazu, Danke zu unseren Polizistinnen und Polizisten zu sagen. Heute Abend ist eine schöne Gelegenheit dafür.“ Dieser Preis sei auch ein Danke und ein Zeichen der Wertschätzung stellvertretend an alle Polizistinnen und Polizisten, die in Wien täglich ihre Arbeit leisten.

Ein weiterer ausgezeichneter Fall, bei dem die Wiener Polizisten Einsatz, Kompetenz und Mut zeigten, war der Macheten-Angriff in Wien-Brigittenau, der im April stattfand. Ein Algerier wurde hier von mehreren Männern vor der U-Bahnstation Jägerstraße mit einer Machete attackiert und starb wenig später an den Folgen. Durch genaue Tatortarbeit und Spurenbearbeitung von fünf Polizisten konnten insgesamt vier Täter eindeutig des Mordes überführt sowie eine große Menge an Suchtgift sichergestellt werden. Auch sie wurden geehrt und gefeiert.

Der Abend wurde musikalisch vom Quartett der Polizeimusik begleitet, welches von den Teilnehmenden herzlich bejubelt wurde. Nach Ende der Preisverleihung und Ehrung ließen die Gäste den Abend bei Gesprächen und kulinarischem Service ausklingen.

AusgabeRZ49-2023

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