Hausbau: Vom Bauprojekt zur Wohlfühloase

Trautes Heim, Glück allein – der Traum vom Eigenheim ist auch heutzutage für viele Menschen ein Lebensziel. Um beim Hausbau oder einer Sanierung alle Wünsche zu erfüllen, braucht es jedoch gezielte Planung und das richtige Team.

Besonders junge Paare und Familien, die sich nach einem sicheren Zuhause sehnen, beschäftigen sich mit dem Thema Hausbau. Angesichts steigender Baukosten, hoher Zinsen und wirtschaftlicher Unsicherheiten wird dieser Wunsch aber zunehmend schwerer zu verwirklichen. Ob Neubau oder Sanierung – eine sorgfältige Planung und die Suche nach kosteneffizienten Lösungen sind wichtiger denn je. Aus diesem Grund lud das Lagerhaus Absdorf-Ziersdorf zum Infoabend, bei dem sich Interessierte Tipps für ihre Projekte einholen konnten. 

„Die gebaute Umwelt hat eine langfristige emotionale Wirkung auf die Menschen“, weiß Amandus Kostler, Key-Account-Manager bei Wienerberger. Wenn man etwa die Nähe zu einer Apotheke gewohnt sei, wolle man derartige Annehmlichkeiten auch ins neue Haus mitnehmen, weshalb schon die Wahl des Grundstücks wesentlich sei. Umwelteinflüsse wie Hochwasser sollte man ebenso berücksichtigen wie die Frage, ob irgendwann zwei Generationen unter einem Dach leben sollen, rät er.

Sicherheit und Behaglichkeit

Ein großer Wunsch vieler Bauherren ist auch ein Kamin. Sicherheit, Behaglichkeit und Unabhängigkeit sind laut Peter Herzog, Vertriebsmanager bei Schiedel, die Hauptbeweggründe: „Wenn durch einen Schneebruch zwei, drei Tage der Strom ausfällt, versammelt man sich im Wohnzimmer vor dem warmen Kamin und bringt die Zeit über die Runden. Und egal ob Öl, Gas, Pellets, Strom – man ist unabhängig in der Brennstoffauswahl.“

Neben der Behaglichkeit eines flackernden Kaminfeuers ist eine effiziente Wärmedämmung entscheidend, um Energie zu sparen und den Wohnkomfort zu steigern, betont Ulrich Haas, Vertriebsmitarbeiter bei Swisspor: „Eine unzureichende Dämmung verursacht Wärmeverluste, hohe Heizkosten, Wertverlust und Unbehaglichkeit.“ Bis zu 25 Prozent Wärmeverlust an den Decken und Außenwänden könne man mit der richtigen Dämmung vermeiden. Und: „Ein gut gedämmtes Haus ist auch im Sommer viel kühler“, so Haas.

Fenster als Gestaltungselement

Ebenfalls nicht zu unterschätzen sind die Fenster, sowohl bei Wärme- und Schalldämmung als auch als Gestaltungselement. „Wir haben durch die Fugen und durch das Lüften Wärmeverluste. Aber wir haben auch Gewinne“, erklärt Architektenberater Markus Riel von Internorm. Vor allem das Tageslicht würde oft unterschätzt: Durch Sonneneinstrahlung kommen Wärme und Licht ins Gebäude, sodass man weniger heizen und weniger Lampen aufdrehen muss – eine doppelte Energieersparnis.

Bei älteren Fenstern, die noch nicht dreifach verglast sind, könne man mit einem Tausch noch mehr einsparen, verweist Riel auf den Sanierungsbonus des Bundes, mit dem die thermische Sanierung von Wohnraum gefördert wird. Sein Tipp: „Wenn Sie vorhaben zu sanieren, registrieren Sie sich gleich und sichern sich damit Ihren Förderbeitrag. Ab dem Zeitpunkt haben Sie ein Jahr Zeit.“ Rund 850 Mio. Euro seien noch verfügbar, aber: „Wir gehen davon aus, dass der Fördertopf ab März leer ist.“

Zusammenarbeit mit Vertauensbasis

Ein grundsätzlicher Punkt, den laut Kostler viele nicht wahrhaben wollen: „Wer heute ein Haus bauen will, braucht nicht nur einen guten Architekten oder eine gute Baufirma – der wichtigste Teamplayer ist man selbst.“ Gerade weil nur die wenigsten Hausbauer über eigenes Fachwissen verfügen, sollte man sich selbst mit dem Bauprozess auseinandersetzen.

„Es ist entscheidend, Menschen zu finden, denen man vertrauen kann – Experten, die ehrlich beraten und auch unangenehme Wahrheiten aussprechen, wenn es nötig ist“, so Kostler. Das unterstreicht auch Josef Zeininger, Spartenleiter für Baufachhandel im Lagerhaus Absdorf-Ziersdorf: „Mit Unterstützung durch einige gute Professionisten kann man viel bewegen, manche Tätigkeiten kann man sich auch selbst aneignen.“

Ziegel-Vorteil

Bei der Wahl des Baumaterials ist Kostler von Ziegelhäusern überzeugt. Keramik, die zur Herstellung gebrannt wird, sei eine hervorragende Speichermasse. Wärme wird langsam auf- und wieder abgegeben – genauso wie Flüssigkeit, so Kostler. Ein Ziegel könne problemlos 20 Prozent Wasser speichern und sei nach drei bis vier Wochen wieder trocken. Auch die Schalldämmung sei bei Ziegelbauten besonders gut. „Wichtig ist es auch, dass man die verputzten Wände richtig weiter behandelt“, betont er. Eine glatte Oberfläche bricht den Schall und dämpft die Lautstärke.

Im Innenraum empfiehlt der Experte, auf Mineralfarbe zu setzen: „Wenn ich einen Ziegel und einen Putz habe, der mit Feuchtigkeit umgehen kann, hat es keinen Sinn, eine dichte Farbe aufzustreichen.“ Stichwort Raumklima: „Bakterien, Viren oder Schimmel haben nur bei sehr trockener oder sehr feuchter Luft eine Chance“, sagt Kostler.

AusgabeRZ48-2024

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