Es waren Szenen wie aus einem Hollywood-Streifen: Im Oktober 2023 kommt es in Wien bei einer „Aussprache“ zur Konfrontation zwischen zwei verfeindeten Familien. Die Situation eskaliert: Plötzlich fallen auf offener Straße Schüsse, auch ein Messer wird gezückt. Es gibt mehrere Verletzte. Die Polizei rückt mit einem Großaufgebot an – mit Erfolg: Nur zweieinhalb Stunden später werden die Verdächtigen festgenommen. Für ihr rasches und entschlossenes Handeln, das zur Überführung der mittlerweile verurteilen Täter führte, wurden nun insgesamt 98 Exekutivbeamte mit dem Sicherheitsverdienstpreis für Wien ausgezeichnet.
Die Verleihung in Partnerschaft mit Raiffeisen Wien fand bereits zum 46. Mal statt. „Was uns als Bank mit der Polizei verbindet, ist das gemeinsame Ziel, ein Höchstmaß an Sicherheit in der Gesellschaft zu gewährleisten. Mit dem Sicherheitsverdienstpreis rücken wir seit 46 Jahren Menschen in den Mittelpunkt, die sich in einem besonderen Ausmaß für die Sicherheit unserer Stadt eingesetzt haben“, erklärte Martin Hauer, Vorstand der Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien.
Zu den Preisträgern zählen neben Beamten diverser Stadtpolizeikommandos und Sondereinheiten auch Mitarbeiter des Landeskriminalamtes und der Landesverkehrsabteilung. „Sicherheit in unserer Stadt entsteht durch das entschlossene Handeln, die Professionalität und die Hingabe unserer Beamtinnen und Beamten sowie mutiger Bürgerinnen und Bürger“, betonte Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl. Mit dem Sicherheitsverdienstpreis werden diese herausragenden Leistungen gewürdigt, heuer von insgesamt 158 Polizisten.
Neben dem besonderen Teamwork im Fall der eingangs geschilderten Schießerei in Wien-Floridsdorf wurden die Auszeichnungen im Rahmen von vier weiteren bemerkenswerten Aktionen verliehen:
- Im Projekt „Blackout“ haben 19 Beamte einen Handlungsleitfaden erstellt, wie die Wiener Polizei auch in Krisenfällen einsatzfähig bleiben kann.
- Integrationsarbeit stand bei der Initiative „Gemeinsam.sicher“ in Fokus. 15 Beamte der LPD Wien organisierten mit neun Personen aus verschiedenen Communitys Infoveranstaltungen, um das gegenseitige Verständnis zuverbessern.
- 13 Mitglieder der Bereitschaftseinheit wurden speziell für die Protestaktionen der „Letzten Generation“ geschult, um festgeklebte Klimaaktivisten sicher und schonend von der Fahrbahn zu lösen.
- Großes Feingefühl bewies ein Team aus drei Polizisten. Im ersten Halbjahr führten sie behutsam etwa 150 Videobefragungen von sexuell missbrauchten Kindern durch. Eine anspruchsvolle Aufgabe, bei der es stets galt, auf das Wohl der Kinder zu achten.
- Die Josef-Holaubek-Ehrenmedaille wurde an einen Polizisten verliehen, der im Einsatz bei der Demonstration „Kritik der Wiener Migrationspolitik“ im Juli 2024 eine schwere Beinverletzung erlitten hat. Als er versuchte, einen vermummten Verdächtigen festzunehmen, riss sich dieser los und tauchte in der Menge unter. Dadurch kam der Beamte zu Sturz. Ein Spitalsaufenthalt, eine Operation sowie mehrere Monate Krankenstand waren die Folge. Der Geehrte musste seinen Preis auf Krücken entgegennehmen.