Agrana will Emissionen deutlich reduzieren

Bis 2030 sollen in der gesamten Wertschöpfungskette mehr als 30 Prozent eingespart werden, bis 2050 sind Netto-Null-Emissionen geplant.

Der Zucker-, Frucht- und Stärkekonzern Agrana hat einen Pfad zur Dekarbonisierung aufgestellt. „Unsere feste Absicht ist, die Treibhausgasemissionen bis 2030 über die gesamte Wertschöpfungskette (Scope 1+2+3) um mehr als 30 Prozent zu reduzieren sowie die Emissionen aus der eigenen Produktion (Scope 1 + 2) um die Hälfte zu senken. Bis 2040 werden wir die unternehmenseigenen Emissionen auf Netto-Null reduzieren bzw. bis spätestens 2050 verpflichten wir uns zu Netto-Null-Emissionen über die gesamte Wertschöpfungskette“, betont Agrana-Vorstand Norbert Harringer. Das Thema Nachhaltigkeit wurde bisher im Gesamtvorstand behandelt, angesichts steigender ökologischer Herausforderungen wird es nun von Norbert Harringer verantwortet.

Die Klimaziele reichte Agrana bei der Nichtregierungsorganisation Science Based Targets Initiative (SBTi) zur Verifizierung ein. Damit soll festgestellt werden, ob sie mit Vorgaben des Pariser Klimaabkommens in Einklang stehen. Agrana ist im Juli 2021 SBTi beigetreten. Sie vereint Unternehmen, die sich dazu verpflichten, Emissionsreduktionsziele im Einklang mit dem Pariser Klimaschutzabkommen zu setzen.

Für die Festlegung der Klimaziele berechnete das Unternehmen als energieintensiver Veredler agrarischer Rohstoffe erstmals die Treibhausgasemissionen über die gesamten Wertschöpfungsketten (Scope 1+2+3) ihrer drei Geschäftssegmente Frucht, Stärke und Zucker für das Geschäftsjahr 2019/20. Insgesamt resultierten in diesem Zeitraum aus allen Geschäftstätigkeiten ein berechnetes Gesamtvolumen von rund 5,1 Mio. Tonnen CO2-Äquivalenten. Der Großteil davon stammte aus der vorgelagerten Wertschöpfungskette (Scope 3), also dem Anbau von agrarischen Rohstoffen. Für deren Reduktion soll der Fokus auf die Flächennutzung für die landwirtschaftliche Produktion sowie auf die Auswirkungen der Anbauverfahren der Landwirtschaft gelegt werden. Ziel ist es, bis 2030 gemeinsam mit Agranas Lieferanten und landwirtschaftlichen Partnern konkrete Klimareduktionsmaßnahmen zu entwickeln und umzusetzen. Darüber hinaus arbeitet das Unternehmen an einem Komplettumstieg auf erneuerbare Energieträger in der Produktion. Die laufenden Energieeffizienzmaßnahmen sollen ein umfassendes Grünstrompaket sowie ab 2025 die energetische Nutzung proteinarmer Rohstoffreste anstatt Erdgas ergänzen. Das Investitionsvolumen für die Maßnahmen zur Reduktion der Scope 1+2-Emissionen werde bis 2040 rund 400 Mio. Euro betragen, hieß es.

AusgabeRZ49-2022

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