Rund 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kirche und Gesellschaft sind zur feierlichen Verabschiedung von Paul Gasser als Generaldirektor des Raiffeisenverbandes Südtirol nach Bozen gekommen. Verbandsobmann Herbert Von Leon konnte neben zahlreichen Gästen der Südtiroler Raiffeisen-Familie auch Vertreter von genossenschaftlichen Organisationen aus Italien, Österreich und Deutschland begrüßen. Als Vertreter des Österreichischen Raiffeisenverbandes (ÖRV) war Generalsekretär Andreas Pangl nach Bozen gereist.
Der Diözesanbischof von Bozen-Brixen, Ivo Muser, strich in seiner Festrede die zwei zentralen genossenschaftlichen Prinzipien der Subsidiarität und Solidarität hervor: „Wir brauchen Strukturen des Zusammenschlusses, um gemeinsam berechtigte Anliegen weiterzubringen, und wir brauchen Mut zur Eigenverantwortung.“ Der Bischof betonte, dass das Kapital immer im Dienste der Menschen stehen müsse und nicht umgekehrt. So sei auch für Gasser stets die menschliche Würde an erster Stelle gestanden.
Südtirols Landeshauptmann Arno Kompatscher hob Gassers vorausschauendes strategisches Denken und seine Kompetenz im Banken- und Genossenschaftswesen hervor. Mit seinem Engagement habe Gasser wesentlich zum Erfolg des Genossenschaftswesens in Südtirol beigetragen. Gasser habe mit hoher Glaubwürdigkeit, Überzeugungskraft und Begeisterungsfähigkeit „Menschen für Dinge bewegt, ohne Dinge durchzudrücken“.
Als „engagierten Netzwerker, klugen Strategen und geschickten Brückenbauer“ würdigte Obmann Von Leon den scheidenden RVS-Generaldirektor. Gasser habe mit „guten Lösungen und strategisch richtigen Weichenstellungen den Verband zu einem modernen Unternehmen gemacht, ohne die Balance von Stabilität und Kontinuität außer Acht zu lassen“. Von seinen Erfolgen hob er die Sanierung der Assimoco-Versicherung, die Lösung betreffend den Vorwurf einer unerlaubten Kartellbildung sowie das Erreichen des institutsbezogenen Sicherungssystems für die Raiffeisenkassen hervor.