„Die Kraft der Gemeinschaft hat dazu beigetragen, in turbulenten Zeiten gute Ergebnisse zu erwirtschaften“, berichtet Gerhard Forstner, Obmann der Raiffeisenbank Stockerau, bei der 66. ordentlichen Generalversammlung. Die Zusammenarbeit funktioniere hervorragend – sowohl in den Teams, zwischen den Kollegen, in der Abstimmung der Gremien und Geschäftsleitung und mit den Kunden. Was einer allein nicht schafft, das schaffen viele – der Leitgedanke von Friedrich Wilhelm Raiffeisen ist nach wie vor aktuell, so Forstner: „Es gilt alle Traditionen beizubehalten und trotzdem innovativ zu denken und zu handeln. Innovation baut immer auf Tradition auf.“ Der Obmann sieht die Bank für die Zukunft jedenfalls gut gerüstet: „Gemeinsam mit Mut, Optimismus und unseren genossenschaftlichen Grundwerten blicken wir positiv auf die kommenden Herausforderungen.“
„Mit dem Vertrauen und dem Verständnis für die Bedürfnisse unserer Kunden ist uns 2022 ein hervorragendes Ergebnis gelungen“, freut sich auch Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang Dobritzhofer. Die Geschäftsleiter, Ursula Paul und Peter Karlik, präsentierten die Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr. Die Bilanzsumme erhöhte sich von 514,2 auf 520,5 Mio. Euro und die Ausleihungen an Kunden von 342,8 auf 367,4 Mio. Euro. Die Kundeneinlagen blieben mit 434,8 Mio. Euro konstant. Steigende Nettozinserträge und höhere Provisionserträge führten zu einem Anstieg des Betriebsergebnisses von 5,5 auf 8,3 Mio. Euro. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit verbesserte sich von 6,7 auf 7,4 Mio. Euro. Mit diesen Zahlen konnte die Raiffeisenbank Stockerau heuer den Wettbewerb der niederösterreichischen Raiffeisenbanken in ihrer Größe für sich entscheiden. Besonders erfreut ist die Geschäftsleitung über die Eigenmittelquote von 18,6 Prozent. „Diese Kennzahl ist für die Wachstumsmöglichkeiten einer Bank besonders wichtig“, betont Karlik.
Neue Impulse setzen
Das Gemeinsame stand auch im Gastvortrag von Josef Pröll, Generaldirektor der Leipnik-Lundenburger Invest und Obmann des Raiffeisen Revisionsverbandes NÖ-Wien, im Zentrum. Er erinnert an die Ursprünge der Genossenschaften: „Damals herrschte Untergangsstimmung. Friedrich Wilhelm Raiffeisen hat nicht mitgejault, sondern eine Idee entwickelt und Neues gegründet.“
Auch in der heutigen Zeit sei es wichtig, die richtigen Impulse zu setzen. Die Forderung von mehr staatlichen Maßnahmen ist für Pröll jedenfalls der falsche Weg. Er fordert die Rückkehr zu marktwirtschaftlichen Prinzipien. „Menschen haben Probleme immer über Innovation, Forschung und Entwicklung gelöst und niemals durch Verzicht, Wegschauen und Leugnen. Passivität ist katastrophal.“ Das gelte nicht nur in der Wirtschaft und Landwirtschaft, sondern auch auf politischer Ebene – national und in der Europäischen Union. „Nur gemeinsam sind wir stark“, ist Pröll überzeugt und appelliert bei der Generalversammlung, Verantwortung wahrzunehmen und die Demokratie nicht aufs Spiel zu setzen.