Die Raiffeisen Bank International (RBI) hat im ersten Halbjahr 2023 ein Ergebnis nach Steuern aus fortgeführten Geschäftsbereichen in Höhe von 1,327 Milliarden Euro erzielt und damit den Wert der Vorjahresperiode (1,299 Milliarden Euro) um rund 2 Prozent übertroffen. Das Konzernergebnis betrug 1,235 Milliarden Euro und blieb um 477 Millionen Euro unter dem Ergebnis des Vorjahres. Der Hauptgrund für diesen Rückgang ist der Gewinn aus dem Verkauf der bulgarischen Tochterbank in Höhe von 453 Millionen Euro, der im ersten Halbjahr 2022 verbucht wurde.
„Wir sind mit dem Verlauf des ersten Halbjahres sehr zufrieden. Die RBI hat ihr stabiles Geschäftsmodell und ihre Ertragsstärke einmal mehr unter Beweis gestellt. Besonders stolz macht uns die Leistung unserer Kolleginnen und Kollegen in der Ukraine. Trotz der enorm schwierigen Rahmenbedingungen und einer sehr konservativen Risikovorsorge hat die Raiffeisen Bank in der Ukraine samt ihren Tochterunternehmen in den ersten sechs Monaten einen Gewinn nach Steuern in Höhe von 80 Millionen Euro erwirtschaftet“, sagte Johann Strobl, Vorstandsvorsitzender der RBI.
Russlandgeschäft deutlich reduziert
Russland trug im zweiten Quartal mit 35,1 Prozent zum Betriebsergebnis der RBI bei. Im ersten Quartal 2023 betrug der Beitrag noch 45,1 Prozent. Im Vergleich zum Vorquartal gingen die Betriebserträge in Russland um 270 Mio. Euro zurück. Berücksichtigt man die negativen Eigenkapitaleffekte aufgrund der starken Rubelabwertung, die nicht in der Gewinn- und Verlustrechnung, sondern im sonstigen Ergebnis verbucht werden, betrug der Ergebnisbeitrag aus Russland im ersten Halbjahr minus 143 Mio. Euro.
„Wir arbeiten weiterhin mit Hochdruck an zwei Optionen für unser Russlandgeschäft, an einem Verkauf und an einer Abspaltung. Während wir an diesen komplexen Optionen arbeiten, setzen wir die Reduktion des Geschäfts in Russland konsequent fort. Diese Reduktion zeigt sich nun auch in abnehmenden Ergebnisbeiträgen aus Russland“, erläuterte Strobl.
Seit Kriegsausbruch hat die Raiffeisenbank Russland ihr Kreditvolumen gemessen in Rubel um 35 Prozent reduziert. Die Anzahl der SWIFT-Transaktionen in Euro ist mittlerweile geringer als vor Kriegsbeginn.
Harte Kernkapitalquote (transitional) von 15,9 Prozent
Unter Berücksichtigung des Periodenergebnisses aus dem ersten Halbjahr ergibt sich eine harte Kernkapitalquote von 15,9 Prozent, wobei die ursprünglich vorgeschlagene Dividende für 2022 abgezogen bleibt. Die harte Kernkapitalquote im Falle eine Dekonsolidierung der russischen Tochterbank ohne Berücksichtigung ihres Eigenkapitals würde 13,9 Prozent betragen und damit deutlich über den regulatorischen Vorgaben liegen.