Im Geschäftsjahr 2022 stieg der Umsatz der Baywa um 36,4 Prozent auf 27,1 Mrd. Euro. Das Unternehmen erzielte ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 504,1 Mio. Euro, ein Plus von 89,1 Prozent.
„Ob Energiesicherheit, Welternährung oder Wohnungsbau und energetische Sanierung – als Grundversorger berührt die Baywa unmittelbar die drängendsten Fragen, die sich weltweit und hier bei uns zu Hause stellen“, sagte der Baywa-Vorstandsvorsitzende Klaus Josef Lutz bei seiner letzten Bilanzpressekonferenz Ende März. „Die Verlässlichkeit, für die die Baywa seit 100 Jahren steht, haben wir auch im abgelaufenen Geschäftsjahr bestätigt: Ungeachtet der Störungen in den globalen Lieferketten und der zum Teil knappen Verfügbarkeit einiger Waren konnten wir die Nachfrage unserer Kunden nach Wärmeenergieträgern, Baustoffen und Betriebsmitteln für die Landwirtschaft nahezu uneingeschränkt bedienen.“
Das Segment Regenerative Energien erreichte mit 6,5 Mrd. Euro (+82 Prozent) einen Rekordumsatz weit über den Vorjahren. Vor allem der Handel mit Photovoltaikkomponenten florierte. Eine stärkere Bevorratung der Verbraucher mit Wärmeenergieträgern führte zu einer hohen Nachfrage nach Heizöl und Holzpellets. Dies ließ unter anderem den Umsatz im Segment Energie auf 3,3 Mrd. Euro steigen (+57,1 Prozent)
Im Handel mit Agrarrohstoffen konnten sowohl die international tätige Cefetra Group als auch der deutsche Agrarhandel Marktchancen nutzen. Die hohen Erzeugerpreise für Getreide und Ölsaaten stimulierten darüber hinaus die Investitionsfreude der Landwirte und bescherten auch dem Segment Technik einen neuen Rekordumsatz mit 2,07 Mrd. Euro (+8,8 Prozent). Im internationalen Fruchthandel blieb das Ergebnis indes hinter dem Vorjahresniveau zurück.
Entgegen dem etwas schwächeren Trend im Gesamtmarkt entwickelte sich das Segment Bau auch im Jahr 2022 mit einem Umsatz von 2,3 Mrd. Euro (+12,6 Prozent) äußerst positiv. Ergebnistreiber waren vor allem die hohe Nachfrage nach Baustoffen sowie die uneingeschränkte Lieferfähigkeit der Baywa, insbesondere in den Phasen allgemein knapper Warenverfügbarkeit im Markt.
Für das laufende Geschäftsjahr rechnet das Unternehmen mit einem Konzernergebnis zwischen 320 und 370 Mio. Euro. Bis Ende des Jahres 2025 strebt die Baywa ein EBIT zwischen 470 und 520 Mio. Euro an.
Baywa unter neuer Führung
Am 1. April übernahm Marcus Pöllinger den Vorstandsvorsitz des Unternehmens. Zeitgleich wechselte Marlen Wienert in den Baywa-Vorstand, der nun aus Marcus Pöllinger, Marlen Wienert, Andreas Helber und Reinhard Wolf besteht.
„Ich freue mich auf meine verantwortungsvolle Aufgabe als CEO der Baywa, auf die vertrauensvolle Zusammenarbeit im neuen Vorstandsteam und mit allen Kollegen der globalen Baywa“, sagt Pöllinger. Der 44-Jährige ist seit 2008 im Unternehmen. Er sammelte früh internationale Erfahrungen innerhalb des Baywa-Konzerns und übernahm anschließend verschiedene Führungsaufgaben. Seit November 2018 ist er Mitglied des Vorstands und war bisher für die Bereiche Agrar, Technik, Bau und Energie sowie seit Juli 2021 für die Konzern-IT verantwortlich. Pöllinger: „Wir werden die Baywa auch weiterhin auf Erfolgskurs halten und die Herausforderungen annehmen, die uns eine zunehmend dynamische Weltlage auferlegt.“
Klaus Josef Lutz, der die vergangenen rund 15 Jahre an der Unternehmensspitze stand, schied planmäßig aus dem Vorstand aus. Er soll auf Bitte der Ankeraktionäre für den Aufsichtsrat kandidieren und Manfred Nüssel, der nach über 20 Jahren an der Spitze dieses Gremiums nicht mehr antreten möchte, als Aufsichtsratschef folgen. Die Entscheidung darüber wird am 6. Juni bei der Baywa-Hauptversammlung gefällt.