Bio-Produkte bleiben beliebt

Die aktuellen Bio-Zahlen der RollAMA für das Gesamtjahr 2023 zeigen, dass Bio-Lebensmittel trotz Teuerungen weiterhin auf treue Käufer zählen können.

Fleisch und Gemüse
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Bio-Lebensmittel erfreuen sich auch in Zeiten der Inflation und der Teuerungen weiterhin großer Beliebtheit. Wie die aktuellsten Zahlen der RollAMA (rollierende Agrarmarktanalyse) für das Gesamtjahr 2023 zeigen, ist der Umsatz mit Bio-Frischeprodukte im Lebensmitteleinzelhandel im Jahresvergleich um 5,3 Prozent auf rund 873,6 Mio. Euro gestiegen. Langfristig betrachtet wuchsen die Umsätze im Bio-Bereich seit 2019 um mehr als 50 Prozent.

Käuferreichweite bleibt stabil

Dass Bio weiterhin beliebt ist, beweist die Entwicklung der Käuferreichweite, die mit 98,1 Prozent nicht nur weiterhin sehr hoch, sondern vor allem stabil geblieben ist. Bio kann also sowohl die Käufer, als auch die Einkaufsfrequenz halten, die zuletzt auf 45,8 sogar leicht gesteigert wurde. Leicht gesunken ist die Menge der eingekauften Produkte von knapp 55 Kilogramm (2022) auf 53 Kilogramm (2023) pro Haushalt.

Die Preisunterschiede zwischen biologischen und konventionellen Produkten waren 2023 je nach Warengruppen unterschiedlich hoch und lagen zwischen knapp 10 Prozent bei Frischmilch bis zu 85 Prozent bei Fleisch und Geflügel. Bio-Eier waren im Schnitt um 62 Prozent teurer als ihre konventionellen Pendants. 

Entwicklung nach Warengruppen

Die höchsten Bio-Anteile findet man im Lebensmitteleinzelhandel (LEH) nach wie vor im Molkereiprodukt-Bereich. Milch hat mit 28,3 Prozent den höchsten wertmäßigen Bio-Anteil aller RollAMA-Warengruppen, gefolgt von Joghurt mit knapp 25 Prozent. Eine erfreuliche Entwicklung erzielten die Bio-Anteile bei Frischobst und -gemüse: Hier wuchsen die Bio-Anteile auch im vergangenen Jahr kontinuierlich weiter. Frischgemüse ist damit zur Warengruppe mit den dritthöchsten wertmäßigen Bio-Anteilen (22,7 Prozent) aufgerückt. Bei Fleisch und Geflügel blieben die Bio-Anteile trotz hoher Preisdifferenz zwischen biologisch und konventionell stabil bei rund 7 Prozent.

Die Marktentwicklung von Bio-Fleisch und -Geflügel fällt in Anbetracht der Teuerungen zufriedenstellend aus: Die Umsätze wuchsen um 3,5 Prozent auf 67,3 Mio. Euro, während der Absatz mit 3.900 Tonnen um 5,3 Prozent zurückgegangen ist. Im Durchschnitt zahlten die Kunden 17,28 Euro für ein Kilogramm Bio-Fleisch, 2019 waren es 13,62 Euro. Die höchsten Bio-Anteile unter den Fleisch-Einkäufen im LEH weist Faschiertes mit 11,3 Prozent auf, gefolgt von Rind- und Kalbfleisch mit 9,5 Prozent. Den niedrigsten Bio-Anteil findet man beim Schweinefleisch, mit 3 Prozent.

Bio erhöht den Lebensmittelwert

„Die Entscheidung, ob Bio oder konventionell, hängt ganz stark davon ab, welchen Nutzen und welche Werte man Bio zuspricht“, sagt Barbara Köcher-Schulz, Bio-Marketing-Managerin in der AMA-Marketing. „Für 41 Prozent der Konsumenten, die im Rahmen der RollAMA-Motivanalyse Ende 2023 befragt wurden, sind Bio-Produkte an erster Stelle, wenn es um den Wert und um besondere Merkmale von Lebensmitteln geht. An zweiter Stelle stehen regionale Lebensmittel mit 37 Prozent“, führt Köcher-Schulz aus. Einen besonderen Einfluss hat Bio laut RollAMA-Motivanalyse beim Schutz von Grundwasser und Gewässern sowie bei Kreislaufwirtschaft und Tierwohl. Knapp 60 Prozent der Befragten stimmen zu, dass das AMA-Bio-Siegel den Wert von Lebensmitteln erhöht. Das bestätige die Relevanz des AMA-Biosiegels aus Sicht der Konsumenten bei der Einkaufsentscheidung.